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Damon Knight's Collection 11 (FO 29)

Damon Knight's Collection 11 (FO 29)

Titel: Damon Knight's Collection 11 (FO 29) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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Blick auf das Ding, das seinen rechten Arm festhielt, mit Händen, die ebensogut einen Baumstamm hätten umklammern können. „Wollen Sie sagen, daß dieses Ding ein Tier ist?“
    „Nicht Tier“, entgegnete das Ungeheuer und zerrte grob an seinem Arm. „Mensch.“
    Dr. Deaths Lächeln wurde breiter. „Ja, Kapitän, Mensch. Die Frage ist – was sind Sie? Wir werden sehen, wenn ich mit Ihnen fertig bin. Ihren Verstand abzustumpfen, wird weniger Mühe bereiten, als diese armseligen Bestien mit Intelligenz auszustatten; aber wie wäre es mit einer Verbesserung Ihres Geruchssinns? Oder gar mit dem Verlust Ihres aufrechten Gangs?“
    „ Nicht laufen auf allen vieren“, murmelte der Tiermensch, der Ransom festhielt. „ So heißt das Gesetz.“
    Dr. Death drehte sich um und befahl dem hinkenden Buckligen, der Ransom schon früher aufgefallen war: „Golo, sorge dafür, daß Kapitän Ransom sicher eingesperrt wird! Dann richtest du den Operationssaal her!“
     
    Ein Auto. Nicht Jasons lärmender Jaguar, sondern ein leiser, schwer klingender Wagen. Wenn du das schmale, klemmende Fensterchen in der Turmecke hochschiebst und den Kopf in den kalten Wind hinausstreckst, kannst du es sehen: das große Auto von Dr. Black, Dach und Kühlerhaube blitzblank gewachst.
    Unten hängt Dr. Black einen Überzieher mit Pelzkragen auf, und du riechst den alten Zigarrenrauch in seinen Kleidern, bevor du ihn siehst; dann sind schon Tante May und Tante Julie da und kümmern sich um dich, damit er nicht zu lebhaft daran erinnert wird, daß er dich als Dreingabe kriegt, wenn er Mama heiratet. Sie reden auf dich ein: „Wie geht es dir immer, Tackie? Was machst du hier draußen den ganzen Tag?“
    „Nichts.“
    „Nichts? Suchst du nie am Strand nach Muscheln?“
    „Oh, schon.“
    „Du bist ein hübscher Junge, weißt du das?“ Tante May tippt deine Nase mit dem rotlackierten Fingernagel an und nimmt ihn nicht wieder weg.
    Tante May ist Mutters Schwester, aber älter und nicht so hübsch. Tante Julie ist die Schwester von Papa, eine hagere Dame mit einem langen, verbiesterten Gesicht, und sie erinnert dich immer an ihn, auch wenn du weißt, daß sie Mama nur wieder verheiratet sehen will, damit Papa uns kein Geld mehr schicken muß.
    Mama ist jetzt auch unten, in einem ordentlichen neuen Kleid mit langen Ärmeln. Sie lacht über Dr. Blacks Scherze und hat sich bei ihm eingehängt. Wie hübsch ihr Haar ist, denkst du und beschließt, es ihr zu sagen, wenn ihr allein seid. Dr. Black sagt: „Was ist, Barbara, hast du für die Party alles fertig?“ und Mutter: „Du liebe Güte, nein. Du weißt, wie das mit unserem Haus ist – gestern habe ich den ganzen Tag saubergemacht, und heute sieht man nichts mehr davon. Aber Julie und May werden mir helfen.“
    Dr. Black lacht. „Nach dem Essen.“
    Du steigst mit den anderen in seinen großen Wagen, und ihr fahrt zu einem Restaurant auf den Klippen, mit einem Panoramafenster, durch das man die See sieht. Dr. Black bestellt ein Sandwich für dich, mit drei Scheiben Brot und Truthahn und Schinken, aber du bist damit fertig, bevor die Erwachsenen angefangen haben, und als du versuchst, Mutters Aufmerksamkeit auf dich zu lenken, schickt dich Tante May hinaus, zu dem Geländer mit dem dicken Maschendraht drunter, und sagt, du sollst die Aussicht betrachten.
    Es ist wirklich nicht sehr viel höher als das oberste Fenster daheim. Vielleicht ein bißchen. Du stemmst die Schuhspitzen in den Maschendraht und hängst mit dem Bauch über dem Geländer, aber ein Erwachsener zieht dich zurück und sagt, daß du das nicht darfst. Dann geht er weg. Du tust es wieder, und du siehst Felsen ganz tief unten, über die gleichmäßig die Wellen hinwegspülen, erst vor und dann wieder zurück. Jemand berührt dich am Ellbogen, aber du achtest eine Weile nicht drauf, sondern starrst ins Wasser.
    Dann kletterst du herunter, und der Mann neben dir ist Dr. Death.
    Er hat einen weißen Schal und dunkle Lederhandschuhe, und seine Haare sind lackschwarz. Sein Gesicht ist nicht braungebrannt wie das von Kapitän Ransom, sondern bleich und wieder auf ganz andere Weise schön, so wie die Büste, die in Papas Bibliothek war, als du mit Mama noch bei ihm in der Stadt wohntest, und du denkst: Mama würde sagen, ein gutaussehender Mann, sobald er es nicht mehr hören kann. Er lächelt dir zu, aber du fühlst dich nicht älter.
    „Tag.“ Was sollst du sonst sagen?
    „Guten Tag, Mister Babcock. Ich habe dich wohl

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