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Damon Knights Collection 2

Damon Knights Collection 2

Titel: Damon Knights Collection 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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eine Frau aus dem Dorf, die allein die Weinstöcke am Fuße des Hügels pflegte. Sie war jung, geschmeidig und braun und hatte nur einen Papierrindenrock an. Sie unterbrach ihre Arbeit, senkte den Kopf und wartete, daß er vorbeiginge. Er blieb stehen und suchte in seinem Gedächtnis seine bescheidenen Spanischkenntnisse.
    »Cómo te llamas?«
    »Milagros, Señor.« Ihre Stimme war sehr leise, und sie sah nicht zu ihm auf.
    »Bueno. Tu estas muy bonita, Milagros.«
    »Por favor, tengo que trabajar … el Señor Krüger …«
    »Ven conmigo, Milagros. Yo te mando por el nombre del Señor Krüger.«
    Sie errötete tief, dann erbleichte sie. Sie sah mit flehenden, tränenglänzenden Augen zu ihm auf.
    »Por favor, por gran favor, no me mande usted …«
    »Quien te manda?« fragte eine neue Stimme hinter den Reben, und dann: »O du, Kinross?«
    Garcia trat aus den Reben hervor. Wie Kinross war er barfuß und trug nur eine verschlissene Kattunhose.
    »Was soll das Ganze?« fragte er.
    »Ich habe versucht, mich mit ihr zu unterhalten …«
    Garcia rasselte auf Spanisch herunter, und die Frau antwortete mit ängstlicher Stimme. Der untersetzte Mexikaner wandte sich, die Fäuste in die Hüften gestemmt, wieder Kinross zu.
    »Nimm Krügers Namen von ihr, Kinross!«
    »Ich nehme den Namen von dir, Milagros«, sagte Kinross. »Garcia, ich …«
    »Nimm ihn auf Spanisch von ihr«, unterbrach Garcia ihn. »Du hast ihn ihr auf Spanisch auferlegt.«
    Kinross stammelte einen spanischen Satz. Garcia war immer noch wütend. Er schickte die Frau fort.
    »Kinross, ich kann dir zwar nicht die Macht nehmen, Krügers Namen zu benutzen. Aber wenn du Mißbrauch damit treibst, kann ich dich halbtot prügeln. Vielleicht sogar ganz tot. Hast du mich verstanden?«
    »Verurteile mich nicht so verdammt voreilig. Woher weißt du, was ich vorhatte?«
    »Milagros wußte es. Sie wußte es genau. Und ich glaube ihr.«
    »Von mir aus kannst du glauben, was du willst.«
    »Hör zu, Kinross, laß die Dorfbewohner in Ruhe. Das befehle ich dir im Namen Garcias und seiner beiden Fäuste. Du bist mir im Reden und Denken überlegen, aber …« Der gedrungene Mexikaner schlug sich mit der rechten Faust dumpf klatschend auf den linken Bizeps.
    Kinross biß die Zähne zusammen und atmete tief durch seine bebenden Nasenflügel. Dann sagte er: »Okay, Garcia. Ich akzeptiere deinen Standpunkt. Der einzige Mann, mit dem ich mich tatsächlich schlagen möchte, hat keinen Körper.«
    »Na schön«, sagte der Mexikaner. »Schwamm drüber. Aber laß trotzdem die Dorfbewohner in Ruhe, eine Art Abkommen zwischen dir und mir. Okay?«
    »Okay«, sagte Kinross und ging davon.
    Als er in seinen ummauerten Garten kam, sah er, daß Muskattauben an den überreifen Mangonen pickten, die er dort für sie hingelegt hatte. Furchtlos machten sie seinen jäh verlangsamten Schritten kaum Platz. Die beiden flatterten kurz, als er sich unbewußt bückte und sie ergriff. Sie beruhigten sich in seinen Händen, und er trug sie in seine Hütte, wobei er sich fragte, warum.
    Nach Einbruch der Dunkelheit saß er stundenlang vor seinem Feuer und starrte in die rote Glut. Im Denken und Reden war er also Garcia überlegen? Ja, das war er. Aber die Tat? Was tun? Wie an einen körperlosen Mann herankommen?
    Wo war Krüger verwundbar? Welche Kraft konnte er gegen Krüger ins Feld führen? Nur einmal hatte er Krüger getroffen, und zwar, als er ihm eine Tat abschlug. Das war negativ. Was war nun die positive Seite? Welche Tat, welche undenkbare, namenlose Tat … und es überkam ihn, und er nahm die Tauben und verließ die Hütte und ging durch den dunklen Wald zu dem Steinhügel, neben dem Silva im Schlaf stöhnte, und tat, was zu tun war, und kehrte zurück und schlief, um erinnerungslos zu erwachen.
     
    Der Tag war schon fortgeschritten, als Kinross aus seiner Hütte trat. Er folgte dem Tal, überquerte den Bach, um das Dorf zu meiden, und pflückte zwei überreife Mangonen, die er durch den Wald zu dem Steinhügel trug. Silva wiegte hin und her und wimmerte in tiefstem Weh. Rechts drängte sich ein Haufen stummer Dorfbewohner.
    Auf dem Steinhügel erblickte er die geköpften Tauben mit bluttriefenden Federn und das schwarze klebrige Blut auf den Steinen. Finger zerrten an seinem Gedächtnis, und er runzelte die Stirn, weigerte sich aber, daran zu denken, was diese sonderbare Sache zu bedeuten hatte. Er warf seine Mangonen so heftig in die Blutlachen, daß sie platzten, und sagte laut: »Für

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