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Damon Knights Collection 4

Damon Knights Collection 4

Titel: Damon Knights Collection 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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vernichten. Warum hast du solche Angst? Ich registriere überschüssiges Adrenalin in deinen Adern.«
    »Komm herein und sieh es dir an. Etwas hat den Waldhüter getötet.«
    Er trat zur Seite, als die Maschine in die Hütte kam und einige Stäbe über der Leiche in der Schlafkoje ausstreckte. Während er sie beobachtete, steckte Balank das Stück Fell in seine Tasche. »Cyfal ist tot. Seine Kehle ist herausgerissen worden. Es ist die Tat eines großen Tieres. Balank, wenn du dich ausgeruht hast, müssen wir die Verfolgung des Werwolfes Gondalug, Kenn-Nummer YB 5921 Strich AS 25061 wiederaufnehmen. Er hat dieses Verbrechen begangen.«
    Sie gingen hinaus. Balank zitterte. Er sagte: »Sollten wir nicht erst diesen armen Kerl begraben?«
    »Wenn es sein muß, können wir bei Tageslicht zurückkommen.«
    Mit dem Roboterwagen konnte man nicht argumentieren. Dieser hatte sich schon in Bewegung gesetzt, und Balank mußte ihm wohl oder übel folgen.
    Sie gingen hinunter zum Pracha-Fluß. Die Schwierigkeit des Abstiegs vertrieb schon bald alles andere aus Balanks Sinn. Sie hatten Gondalug bis hierher verfolgt, und es war unwahrscheinlich, daß er noch viel weiterziehen würde. Jenseits des Flusses lag ödes, kahles Hochland, das kaum Deckung bot. In diesem zerklüfteten Tal würde sich Gondalug in der Erde verkriechen und hoffen, von ihnen nicht entdeckt zu werden. Aber ihre Instrumente würden ihn aufstöbern, so daß sie ihn dann zur Strecke bringen könnten. Mit etwas Glück führte er sie zu den Höhlen, in denen sie andere Männer und Frauen und vielleicht sogar Kinder finden und ausrotten würden, die die tödlichen lykanthropischen Gene besaßen und sich weigerten, in den Städten zu leben.
    Sie benötigten zwei Stunden, um zum tieferen Teil des Tales zu gelangen. Große Felsbrocken waren herabgestürzt und bildeten nun, getrennt von ihrer Ursprungsmasse, selbständige würfelförmige Hügel inmitten senkrecht aufragender, von spärlichem Wachstum gekrönter Sandsteinklippen. Der Pracha selbst verschwand häufig in schmalen Schlünden, und die ganze Gegend war von Höhlen und Felsspalten zerklüftet. Das Land bot ideale Schlupfwinkel.
    »Ich muß mich einen Augenblick ausruhen«, keuchte Balank. Der Roboterwagen hielt sofort an. Er bewegte sich über jedes Terrain und streckte kurze Beine zu seiner Hilfe aus, wenn Raupenketten und Räder versagten.
    Sie standen verstimmt in der fahlen Nacht beisammen, umgeben von dem Geräusch des kleinen Flusses, der sich den Weg durch sein felsiges Bett bahnte.
    »Du sendest schon wieder, nicht wahr? Wem?«
    Die Maschine fragte: »Warum hast du das Stück Wolfspelz versteckt, das du in der Hand des Waldhüters gefunden hast?«
    Balank rannte sofort los, suchte Deckung hinter dem nächsten Felsbrocken. Im Dreck liegend sah er einen Hitzestrahl über sich vorbeizischen und rollte sich um die Ecke. Der Pracha floß hier durch eine steilwandige Schlucht. Die Angst verlieh Balank Kraft, so daß er einen Anlauf nahm, mit einem mächtigen Satz über die Schlucht sprang und in die Schatten auf der anderen Seite des Schlundes fiel. Er kroch hinter einen großen Felsblock, dessen abgeflachte Spitze seinen Kopf um mehrere Ellen überragte und auf dem eine gekrümmte Kiefer wuchs.
    Der Roboterwagen rief ihn vom anderen Flußufer.
    »Balank, Balank, du hast den Verstand verloren!«
    Ohne den Schutz des Felsens zu verlassen, rief er zurück: »Geh heim, Roboterwagen! Hier findest du mich nie!«
    »Warum hast du das Stück Wolfspelz aus der Hand des Waldhüters versteckt?«
    »Wie kannst du etwas von dem Pelz wissen, wenn du ihn nicht selbst dorthin gebracht hast? Du hast Cyfal getötet, weil er Dinge über Maschinen wußte, die ich nicht wußte, nicht wahr? Du wolltest mich glauben lassen, daß der Werwolf es getan hat, nicht wahr? Die Maschinen bringen nach und nach die Menschen um, nicht wahr? Es gibt so etwas wie Werwölfe gar nicht, oder?«
    »Da irrst du dich, Balank. Werwölfe gibt es schon. Weil der Mensch nie wirklich geglaubt hat, daß sie existieren, haben sie überlebt. Wir hingegen glauben, daß sie existieren, und sie sind für uns eine größere Gefahr, als es die Menschheit heute noch sein kann. Ergib dich also und komm zu mir zurück. Wir wollen dann weiter nach Gondalug suchen.«
    Er antwortete nicht. Er duckte sich und horchte, wie die Maschine am anderen Ufer murrte.
    Auf dem Felsen über Balanks Kopf kauerte ein sehniger Mann mit flachem Schädel. Er nutzte jede Spur von

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