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Damon Knights Collection 4

Damon Knights Collection 4

Titel: Damon Knights Collection 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Erscheinungen wie bei Lila und ihm traten zeitweise vermehrt auf – am häufigsten in der ersten Hälfte des April. Darin einen Zusammenhang mit der Einkommensteuer zu sehen, war unausweichlich. Jeder reagierte allergisch auf die Einkommensteuer.
    Er gab seine Untersuchung Ärzten und Wissenschaftlern zur Begutachtung. Er erwartete, ausgelacht zu werden, erntete aber überall Hochachtung. Er nahm an, daß sich das Befinden der Hälfte der amerikanischen Bevölkerung im Laufe des Jahres immer mehr verschlechterte. Ausnahmen gab es in den Landesteilen, in denen gewöhnlich Ehemänner und Ehefrauen gemeinsam an ihren Steuererklärungen arbeiteten. Hier waren die Folgen nicht so schwer, dafür aber weiter verbreitet.
    Die Armee, so entdeckte er, befürchtete ernsthaft, im Notfall nicht genügend gesunde Männer zu finden, um eine ausreichend starke Kampftruppe aufzustellen.
    Hubert erkannte, wann eine Gelegenheit zu nutzen war. Mit der Unterstützung wichtiger Leute aus dem zivilen und dem militärischen Bereich, aus dem Verteidigungsministerium, die AMA nicht zu vergessen, mußte es ihm gelingen, eine Bewegung zur Abschaffung der Steuererklärung ins Leben zu rufen. Da er und Lila ihre Ideen miteinander zu besprechen pflegten, eilte er nach Hause, um seiner Frau alles zu erzählen.
    »Hubert«, rief sie aufgeregt. »Mit diesem Programm kannst du für die Präsidentschaft kandidieren.«
    Hubert wurde klar, daß er für die ganze Nation arbeitete. Er genoß jede einzelne Minute seiner Kampagne, denn sein Herz war weit genug, um das Land von Ozean zu Ozean in sich aufzunehmen. Sein Propagandaspruch war einfach: »Nieder mit der ESA ( E inkommen S teuer A llergie).« Seine Wahlreden waren kurz: »Supercomputer überprüfen unsere Steuererklärungen. Laßt sie die Erklärungen machen.« Das Dreißigste Abänderungsgesetz, von Abgeordnetenhaus und Senat mit Lichtgeschwindigkeit beraten und innerhalb weniger Wochen verabschiedet, trug Hubert am 10. November das hohe Amt ein. So konnte er sofort mit der Großen Reform beginnen.
    Nach wenigen Wochen blühte das Land auf, sorgenfreie Gemüter in gesunden Körpern. Jedermann, ob Mann, Frau oder Steuergeplagter mit alten Verpflichtungen, drückte den Computerbetreuern das Zahlensammelsurium in die Hände, die es dann riesigen Maschinen einfütterten. IBM erweiterte die Kapazität. Der Bedarf der Behörden an neuen Computern war so überwältigend, daß er die ganze Wirtschaft ankurbelte. Keiner konnte sich an etwas Ähnliches wie diesen Computer-Boom erinnern, ausgenommen ein paar uralte Greise, die noch die Blütezeit der großen Automobilfirmen erlebt hatten.
    Die einzige Wolke am Horizont zeigte sich bei gelegentlichen Maschinenpannen an gewissen kritischen Punkten. Aber keiner nahm Notiz davon, bis die Hälfte der Ergebnisse Fehler aufwies, die sich nur auf das Versagen der Maschinen zurückführen ließen. Bald darauf zeigten sich Kleckse auf den Antwortstreifen, obwohl das Papier bei der Eingabe makellos gewesen war. Schaltelemente versagten – und die Untersuchungen erbrachten keinerlei Konstruktionsfehler. Stromkreise brachen zusammen. Kraut und Rüben hoch drei. Fabrikanten kehrten sogar zu alten Modellen zurück, die unpraktisch schienen, seit ein einziges Halbleiterblättchen Hunderte von Komponenten aufnehmen konnte. Aber die Umstände zwangen zu Improvisationen.
    »Glaubst du«, so fragte der Präsident die First Lady, »daß unsere Maschinen durch –« Er räusperte sich. »Ob sie wohl allergisch werden können?«
    »O nein«, rief sie erschreckt.
    Vier Tage später zeigte sich, daß die erste Maschine in der Geschichte der industriellen Entwicklung in ihren rostfreien Metallteilen durchgerostet war. Das war eines dieser Dinge, die es nicht geben konnte, aber gab.
    Der Präsident sprach vor den Teilnehmern einer gemeinsamen Sondersitzung des Kongresses: »Wenn unsere überempfindlichen, hochentwickelten Maschinen bis zum Zusammenbruch leiden«, so sagte er der gesetzgebenden Versammlung, »dann müssen wir unsere Politik ändern. Männer und Frauen, gelegentlich auch Kinder, werden ihre Einkommensteuerformulare bearbeiten müssen.«
    Eine einsame und unbekannte Stimme unterbrach ihn: »Herr Präsident, werden Sie nicht absurd.«
    »Natürlich hoffe ich, daß eine derart drastische Maßnahme nicht notwendig sein wird. Ich kann mir eine leidende Maschine kaum vorstellen. Wenn es aber so etwas geben sollte, wenn wir unseren Maschinen mehr aufbürden, als eine Maschine

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