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Damon Knights Collection 5

Damon Knights Collection 5

Titel: Damon Knights Collection 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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die Hände bekommen hatten, die M. R. genannt wurde – davon hatte sie gehört –, und sie gegen die guten Menschen anwandten, und daß nahezu alle gestorben waren. Die Tiere allerdings nicht, und verdammt, wenn er nur wüßte, warum.
    »Tiere sündigen nicht«, meinte Siss.
    »Eine bessere Erklärung habe ich auch nicht«, sagte er. Sie schwieg eine Weile, dann fragte sie: »M. R., so heißt du – deine Initialen –, nicht wahr?«
    Das war ihm noch gar nicht aufgefallen, aber sie hatte recht. Martin Rolfe – Massiver Rückschlag. Hoffentlich macht sie mich nun nicht für alles verantwortlich, dachte er. Aber sie sprach schon weiter. »M. R. Das ist auch die Abkürzung von Mister. So nenne ich dich. Das ist mein Name für dich, Mister Ralph.«
     
    »Erzähl mir noch einmal, wie wir gerettet wurden, Mister Ralph.«
    Sie gebrauchte diese Worte in einem fast biblischen Sinn, ihm wurde unbehaglich dabei. Rolfe war praktisch veranlagt, ein Realist und Freidenker.
    »Das weißt du doch ebenso gut wie ich, Siss«, sagte er. »Es geschah, weil Professor Cantwell einen Forschungsauftrag der Regierung durchführte, und weil er eine Party gab. Du mußt dich daran erinnern; Cantwell war dein Arbeitgeber.«
    »Ich weiß das auch. Aber du erzählst das so schön, und ich höre dir so gerne zu.«
    »Nun gut. Bill Cantwell war ein Freund von mir, noch aus der Militärzeit, und als ich nach New York kam, rief ich ihn in der Universität an. Ich hatte ihn jahrelang nicht mehr gesprochen und keine Ahnung, daß er wieder verheiratet war und sich in Manhattan häuslich niedergelassen hatte.«
    »Und daß er eine Arbeiterin hatte, die Siss hieß«, fügte sie hinzu.
    »Genau die«, sagte er. Siss bezeichnete sich nie als Hausgehilfin, was sie in Wahrheit gewesen war. »Und so dachte ich, als ich Bill um Unterkunft bat, an sein altes Junggesellenquartier. Er sagte ohne weiteres zu, und ich merkte erst, als ich spät am Abend zu ihm kam, daß er eine neue Frau hatte und eben eine Hausparty gab, zu der auch zwei Ehepaare aus der Stadt eingeladen waren, die bei ihm übernachten sollten.«
    »Ich machte mein Zimmer frei für Mr. und Mrs. Glenn aus Columbus«, sagte Siss.
    »Und die Torquemadas aus Sevilla schliefen im eigentlichen Gästezimmer.« Wer immer diese Leute auch gewesen sein mochten; er erinnerte sich der Namen längst nicht so gut wie sie. »So blieben zwei Obdachlose übrig, du und ich.«
    »Und die Nassers.«
    Die Nassers, wie sie sie nannte, waren zwei vom restlichen Haus abgeschlossene Räume im Keller der Cantwells. Cantwell sagte NASAs oder Nasas, weil die Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde [National Aeronautics and Space Administration] ihm den Auftrag erteilt hatte, das menschliche Verhalten in abgeschlossenen Systemen zu erforschen.
    Eigentlich war das Geld dafür an die Columbia Universität gegangen, an der Cantwell Automatisierungs- und Raumfahrttechnik lehrte.
    »Ein hermetisch abgeschlossener Lebensraum«, sagte Rolfe. »Da aber in Columbia damals gerade kein Platz war, und da die Arbeit für lebenswichtig galt, gab die NASA Cantwell die Erlaubnis, die Räume in seinem Haus einzurichten. Sie befanden sich – und tun es noch immer – in seinem Keller, und dort schliefen du und ich in jener verhängnisvollen Nacht, als die Welt unterging.«
    »Ich verstehe es immer noch nicht.«
    »Wir waren darin vollständig isoliert«, sagte Rolfe. »Wir atmeten keine irdische Luft und hatten keinerlei Verbindung mit der restlichen Welt. Wir hätten uns ebenso irgendwo im Weltraum oder auf dem Mond befinden können. Und so konnte es geschehen, daß das, was alle anderen – Professor Cantwell und seine Frau, die Glenns und die Torquemadas und die Nassers in Ägypten, die Jones in Jones Beach und alle Menschen an der Columbia Universität, in Washington, in Moskau, in Pretoria und in London, in Rom und am Zuckerhut und in La Jolla und überall sonst – vernichtete, uns nicht erreichte. Alles nur, weil Professor Cantwell ein kluger Mann war, und weil seine abgeschlossenen Systeme funktionierten.«
    »Und so wurden wir gerettet.«
    »Das ist eine Möglichkeit, die Dinge zu sehen.«
    »Und die andere?«
    »Wir wurden verdammt.«
     
    Aus seinen Aufzeichnungen:
     
    Siss wollte wissen, warum ich so sicher sei, daß kein anderer außer uns überlebt hat. Eine berechtigte Frage. Natürlich bin ich nicht in der Lage, komme was da wolle, zu beschwören, daß da nicht doch irgendein armer Teufel in irgendeinem gottverlassenen

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