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Damon Knights Collection 6

Damon Knights Collection 6

Titel: Damon Knights Collection 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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einundvierzig Prozent. Und jetzt sind es achtundvierzig Prozent. Nur noch zweiunddreißig Prozent sind aktiv dagegen.«
    »Sie wollen mir wohl weismachen, daß eine Rockgroup –«
    »Eine Rockgroup und der Kult darum herum, General. Es ist zu einer nationalen Hysterie geworden. Es gibt Nachahmer. Haben Sie noch nicht die Knöpfe gesehen?«
    »Die mit dem Atompilz, wo draufsteht Mach es?«
    Der Unterstaatssekretär nickte. »Ihre Vermutungen sind so gut wie meine. Entweder hat der Nationale Sicherheitsrat einfach beschlossen, daß die Horsemen-Hysterie dazu benützt werden könnte, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, oder die Four Horsemen sind von Anfang an seine Kreaturen gewesen. In beiden Fällen sind die Ergebnisse dieselben – die Horsemen und der Kult darum haben für sie genau jenes Element der Bevölkerung gewonnen, das sich den Nuklearwaffen am hartnäckigsten widersetzte: Hippies, Studenten, Ausgeflippte, Wehrdienstpflichtige. Demonstrationen gegen den Krieg und gegen Atomwaffen sind stark rückläufig. Wir sind diesen fünfundsechzig Prozent ganz hübsch nahe. Jemand – vielleicht der Präsident selbst – hat beschlossen, daß noch eine große Four Horsemen-Show uns über den Berg hilft.«
    »Der Präsident steht dahinter?«
    »Schließlich kann niemand anders die Zündung einer Atombombe genehmigen«, sagte der Unterstaatssekretär. »Wir werden für sie die Show von Yucca Flats aus life machen. Es wird von einer Raumfahrtgesellschaft gefördert, die von Kriegsaufträgen äußerst abhängig ist. Wir werden ihnen ein Life-Auditorium hinkarren. Natürlich steht die Regierung dahinter.«
    »Und die SAC soll den Höhepunkt der Show bilden?«
    »Genau.«
    »Ich habe eine von diesen Shows gesehen«, sagte ich, »meine Kinder haben zugeschaut. Ich habe die seltsamsten Gefühle gehabt … Ich wünschte beinahe, daß das rote Telefon klingelt …«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte der Unterstaatssekretär. »Ich habe manchmal das Gefühl, daß wer immer auch dahintersteht, selbst von der Hysterie erfaßt wurde … daß die Horsemen jetzt diejenigen ausnutzen, von denen sie ausgenutzt wurden, wer es auch sei … ein Teufelskreis. Aber ich werde der Sache langsam müde. Der Krieg macht uns alle so müde. Wenn wir nur alles hinter uns bekämen mit …«
    »Wir würden es alle gerne auf die eine oder andere Weise hinter uns bekommen«, sagte ich.
     
    T minus 60 Minuten … und weiterzahlen …
    Ich hatte den Befehl, die Besatzung der BACKFISH für die Life-Show der Four Horsemen, die vom Satelliten übertragen wurde, antreten zu lassen. Oberflächlich betrachtet, könnte es seltsam anmuten, der gesamten Polarisflotte zu befehlen, sich eine Fernsehshow anzusehen, aber der damit erzielte moralische Faktor war ziemlich bedeutsam.
    Der Dienst auf Polaris-U-Booten ist frustrierend. Nur beste Seeleute werden ausgewählt, aber ein guter Seemann will Aktion. Aber sollte man jemals von uns verlangen zu handeln, würde es danebengehen. Denn die meiste Zeit verbringen wir damit, Fähigkeiten auszubilden, die niemals gebraucht werden. Abschreckung ist eine gute Strategie, aber eine furchtbare Belastung für die Männer der Abschreckungsstreitkräfte – eine Belastung, die in der Vergangenheit noch durch die negative Haltung unserer Landsleute gegenüber unserer Mission verstärkt wurde. Männer, die im Dienst ihres Landes stehen, die ihr Können auf das Höchste ausbilden und dann davon absehen müssen, es anzuwenden, beklagen mit Recht, als Parias behandelt zu werden.
    Deshalb hat die positive Veränderung in der öffentlichen Meinung uns gegenüber, was irgendwie mit den Four Horsemen verknüpft zu sein scheint, sie zu einer Art Maskottchen der Polarisflotte gemacht. Die seltsame Weise, mit der sie für uns und zu uns zu sprechen scheinen.
    Ich zog es vor, die Show im Raketenkontrollzentrum anzuschauen, wo eine vollständige Besatzung dauernd in Bereitschaft sein muß, die Raketen innerhalb von fünf Minuten abzufeuern. Ich habe mich immer meinem Wachdienst im Raketenkontrollzentrum verbunden gefühlt, ein Gefühl, das ich mit den Leuten unter meinem Befehl nicht teilen kann. Hier sind wir nicht Vorgesetzter und Mannschaft, sondern Kopf und Hand. Sollte der Befehl kommen, wird der Wille, die Raketen abzufeuern, meiner sein, und die Handlung wird bei ihnen liegen. In so einem Moment wird es gut sein, sich nicht allein zu fühlen.
    Alle Augen waren auf den Fernseher gerichtet, der über dem zentralen

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