Damon Knights Collection 6
dasselbe »Der große Blitz … Der große Blitz …« , derselbe Baß, dasselbe Subsonic-Knochengekrabbel, nur ein bißchen schneller … Immer schneller! Schneller!
Dachte, ich würde sterben! Wußte, ich würde sterben! Herzschlag wie bei einem Wahnsinnigen. Die Schläge wie das Hämmern eines Maschinengewehres. Die Lichtkreise saugen mich die Wände hoch, in das rote Neon-Loch.
Oh, unglaublich! Noch einmal und noch einmal, schneller, schneller, bis die Stimme ein Schrei war und der Herzschlag ein Baum und die Schläge ein Gewimmer und die Gitarre heulte ein feedback und meine Knochen sprangen aus meinem Körper – Da gingen alle Lichter in dem Stall an, und wieder war ich blind von dem plötzlichen, grellen Licht –
Ein fürchterlicher Explosionslaut kam über die Lautsprecher, so laut, daß es mich von den Füßen hob –
Ich fühlte mich durch den Kopf hindurch ausgequetscht, und ich mochte es.
Dann:
Die Explosion wurde zu einem Dröhnen –
Das Licht schien an der Decke zu einem Kreis zu gerinnen, alles andere im Dunkel lassend.
Und der Kreis wurde zu einem Feuerball.
Der Feuerball wurde zu einem Film in Zeitlupe von einem Atombombenpilz, als das Dröhnen erstarb. Dann erblaßte das Bild zu einem Moment totaler Dunkelheit, und die Lichter des Hauses gingen wieder an.
Was für eine Nummer!
Donnerwetter, was für ein Akt!
Nach der Show also, als ich sie alleine erwischte und herausbekam, daß sie keinen Manager hatten, nicht einmal eine Option des Mandala, da dachte ich schneller als jemals zuvor in meinem Leben. Der langen Geschichte kurzer, süßer Sinn, ich ließ die Gesellschaft schön das Seil runter. Ich nahm die Horsemen unter Vertrag, der mich zu ihrem Manager machte und mir zwanzig Prozent ihrer Einnahmen sicherte. Dann buchte ich sie für den Amerikanischen Traum zu zehntausend Dollar die Woche, schrieb einen Scheck als Besitzer des Amerikanischen Traum aus, überreichte den Scheck mir selbst als dem Manager der Four Horsemen, dann trat ich von meinem Posten der Gesellschaft zurück, ließ sie mit ihren zehntausend Dollar sitzen, und selbst hatte ich 20 Prozent der heißesten Group seit den Beatles.
Zum Teufel auch, wer von dem Kleingedruckten lebt, soll an dem Kleingedruckten untergehen.
T minus 148 Tage … und weiterzahlen …
»Du hast das Band noch nicht gesehen, oder, B. D.?« sagte Jake. Er war höllisch nervös. Wenn du mal meine Ebene der Stufenleiter der Gesellschaft erklettert hast, ist man es gewohnt, Untergeordnete nervös zu machen, aber Jake Pitkin war schon lange ein Boß der Gesellschaft, nicht irgendein Büroschwengel, und sollte im Umgang mit Führungskräften von meiner Sorte Übung habe. War das Gerücht wirklich wahr?
Wir waren allein im Vorführraum. Der Vorführer konnte uns bestimmt nicht hören.
»Nein, ich habe es noch nicht gesehen«, sagte ich, »aber ich habe seltsame Geschichten gehört.«
Jake sah wirklich zu Tode erschrocken aus. »Über das Band?« fragte er.
.»Über dich, Jake«, sagte ich, das Gerücht durch ein leises Lächeln herabmindernd. »Daß du die Show nicht senden willst.«
»Es stimmt, B. D.«, sagte Jake ruhig.
»Ist dir klar, was du da sagst? Was immer unser persönlicher Geschmack ist – und ich persönlich glaube, daß etwas Ungesundes an ihnen ist –, die Four Horsemen sind im Augenblick hierzulande die heißeste Sache, und dieser dreckige kleine Dieb Herrn Gellman hat uns um eine Viertelmillion für die Showstunde erpreßt. Es kostet nochmals zweihunderttausend, sie zu produzieren. Wir bekommen Riesengelder von unseren Gönnern. Auf die eine oder andere Weise sind eine Million Dollar mit dieser Show verwachsen. Genausoviel jagen wir in die Luft, wenn wir sie nicht senden.«
»Ich weiß das, B. D.«, sagte Jake, »ich weiß auch, daß es mich den Job kosten könnte. Denk daran. Und obwohl ich das alles weiß, bin ich trotzdem dagegen, das Band zu senden. Ich werde dir den Schlußabschnitt vorspielen. Ich bin sicher, daß du mir recht geben wirst, meinen Job dabei aufs Spiel zu setzen.«
Ich hatte ein übles Gefühl in meinem Magen. Auch ich habe Vorgesetzte und die Losung lautete, daß Ein Trip Mit Den Four Horsemen gesendet würde, und basta. Egal, was da komme. Es war etwas Seltsames im Gange. Der Preis, den wir für die kommerzielle Zeit bekamen, war dafür ein Beispiel, und der Geldgeber war eine große Raumfahrtgesellschaft, die niemals zuvor Funkzeit von der Gesellschaft gekauft hatte. Was mich wirklich
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