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Damon Knights Collection 9

Damon Knights Collection 9

Titel: Damon Knights Collection 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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ertappte sich; daß sie sich wünschte, er würde ein bißchen zuckriger aussehen, ihren Babies etwas ähnlicher sein, aber sie unterdrückte schnell den Gedanken.
    Im Bett sagte sie zu Artie: „Stell dir vor, bei uns im Haus ein kleiner Doktor.“ Sie umarmte ihn. „Ist das nicht wunderbar?“
    „Ich weiß nicht.“ Artie schaute zur Decke. „Er ist noch ziemlich jung.“
    Die Wazikis wurden von einem Tumult im Hinterhof geweckt. Artie fand Klein-Art und einiger seiner Freunde im Dreck kämpfen, und als er sie auseinandergescheucht hatte, sah er Winston, blaß und verfroren, der sich auf die Lippen biß, damit die anderen Kinder ihn nicht weinen sahen. Nachdem er ihn befreit hatte, setzte er ihn auf die Stufen und wandte sich an Klein-Art und Margie; sie schluchzten und schauten ihn nicht an.
    „Was ist los, Winston?“
    Aber Winston sagte nichts, er saß nur da mit einem Blick, den Artie mit der Zeit seinen Hamlet-Blick nannte.
    Klein-Art stieß Artie an, schluchzend: „Du bist betrogen worden.“
    „ Was bin ich?“
    „Der Dummkopf kann nicht einmal den Ball auffangen.“
    Winston schlotterte nicht mehr: „Mein Vater konnte auch keinen Ball fangen“, sagte er kalt, „aber trotzdem hat er den Nobelpreis bekommen.“
    Etwas an Winstons Verhalten gefiel Artie gar nicht, aber trotzdem schlug er Klein-Art und sagte: „Wir haben nicht für ihn Geld bezahlt, damit er den Ball fängt, Dummkopf. Du läßt die Hände von der Ware, klar?“
    „Wenn er so verdammt klug ist, warum kann er nicht den Ball fangen?“
    „Sei ruhig und komm rein.“
    Am Frühstückstisch holte Margie ihre Geografie-Hausaufgaben vor, und Artie und Winston hatte eine kleine Auseinandersetzung darüber, was die Hauptstadt von Kamerun sei; Winston hatte natürlich recht, und Edna ließ Artie sich entschuldigen, und dann mußte sie alles wieder ins reine bringen, weil jedem klar war, daß Artie sich gekränkt fühlte.
    „Vier-Jahre-altes-Kind. Vier-Jahre-altes- Kind .“
    „Tut mi seh leid“, sagte Winston, der außer seinem 160-er I.Q. auch nicht auf den Mund gefallen war, „ich mußte andaueand studiean.“
    „Aber Manieren haben sie dir nicht beigebracht!“
    „Heh, heh“, rief Margie, im Versuch, Arties gerunzelte Stirn zu glätten, „warte nur, bis du das Terrarium siehst.“
    Er schob ihre Hände zur Seite: „Was zum Teufel ist ein Terrarium?“
    „Weiß nicht, aber Winston und ich werden eins bauen.“
    „Ich will nicht, daß das Kind mit Sprengstoff spielt, und damit basta.“
    Winston schaute wieder mit seinem Hamlet-Blick: „Wie Sie wünschen, Herr Waziki.“
    Artie kam zur Überzeugung, daß sich das Kind Mü he gab: „Du kannst mich Pop nennen.“
    „Okay, Herr Waziki.“
    Bei der Arbeit merkte er, daß Freddy schon die Geschichte herumerzählt hatte; er war so etwas wie eine Berühmtheit; beim Mittagstisch sonnte er sich richtig in seinem Ruhm.
    „Hundertundsechzig“, sagte er in ihre skeptischen und neidischen Gesichter, „und er nennt mich Pop.“
    Als er von der Arbeit nach Hause kam, war er zufriedener, als er es hätte sein sollen. Klein-Art und Winston hatten sich wieder in den Haaren. Klein-Art hatte die Britannica auf den Knien und bellte Winston an: „Wer war auf dem Reichstag zu Worms?“
    Winston stotterte etwas Unverständliches und hielt verwirrt inne.
    „Heh, Pop, du bist betrogen worden.“
    Artie sagte schwach: „Hör auf, Kind.“
    „Hundertundsechzig, und er weiß nicht einmal, wer auf dem Reichstag zu Worms war.“
    Winston schaute entschuldigend seine Hände an: „Ich bin so seh neu.“
    „Du mußt es eben herausbekommen, Junge. Es ist deine Aufgabe, Bescheid zu wissen.“
    Edna legte Winston an ihren Busen und merkte, wie er nur aus Haut und Knochen bestand: „Du läßt ihn ganz in Ruhe.“
    Winston vergrub sein Kinn an ihrer Schulter. „Ich will mein Schnulli“, sagte Winston.
    Selbst Edna mußte zugeben, daß Winston zu intelligent war, um an einem dämlichen Stück Stoff zu nuckeln, denn es sah nicht gut aus, und sie nahm Winston sein Schnulli weg und versteckte es. Dann schickte sie ihn auf sein Zimmer, damit er so viel wie möglich über Weimeraner Hunde lerne, und als er wiederkam, wurde Artie wütend, weil er keinen Deut über Weimeraner wußte, obwohl er den ganzen Band V der Britannica zum Durchblättern hatte, denn was immer einem dieses schlaue Bürschchen auch weismachen wollte, Artie wußte doch, daß es geschrieben wurde, wie es ausgesprochen wurde.
    Als ob er nicht

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