Dangerous Bet
konnte.
"Nur meine Mutter, warum?"
"Kannst du bitte Laicy zu Sarah hochbringen? Ich müsste mich kurz mit ihr unterhalten."
Er verzog erneut seine Brauen, aber nickte zustimmend. Wir traten noch gemeinsam ein, doch kaum als wir im Eingangsbereich standen, ließ ich ihre Hand los, damit sie ihm folgen konnte. Sie schaute mich noch einmal kurz an und folgte dann James. Ich lief direkt in die Küche und sah Ms. Stewart am Küchentisch sitzen, die gerade in der Morgenzeitung vertieft war.
"Ms. Stewart. Könnte ich kurz mit Ihnen reden?", sprach ich sie an, während ich auf sie zuging.
"Oh, guten Morgen Rick. Klar, setz Dich doch!"
Ich nahm den Platz direkt ihr gegenüber und begann auch gleich mit meiner Bitte.
"Ehm ... Sie kennen doch Laicy, die Freundin von Sarah?"
"Ja, natürlich. Ist etwas passiert?", wollte sie gleich misstrauisch wissen.
"Ja! Ich habe sie gestern Abend nach Hause gefahren und ihr Vater hätte sie fast zusammengeschlagen, wenn ich nicht ins Haus gekommen wäre", erzählte ich ohne große Umschweife, damit sie die Schwere der Tat erkannte und vielleicht auch Mitleid für Laicy aufbringen würde. Sie fuhr gleich darauf mit ihrer Hand zum Mund und hielt ihn sich geschockt zu.
"Ihr eigener Vater“, schüttelte sie fassungslos ihren Kopf.
„Ich habe immer geahnt, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmt. Sie ist immer so ruhig und wirkt auch sonst so verängstigt." Ich nickte zustimmend, weil ich sie auch nicht anders kennengelernt hatte. Allein über dieses Thema zureden, brachte wieder die Wut in mir zurück.
"Ehm, könnten sie mir einen Gefallen tun? Ich weiß, das ist viel verlangt. Aber was anderes fällt mir nicht ein. Vielleicht könnte Laicy ja erst einmal bei ihnen unterkommen?", brachte ich vorsichtig meine Bitte heraus und setzte einen flehenden Blick auf. Zuerst schien sie mit sich hadern, aber kurz darauf erhellte sich ihr Gesicht und lächelte mir entgegen.
"Na klar! Sie kann sich in unserem Gästezimmer niederlassen, aber wir müssen uns mit dem Jugendamt in Verbindung setzen, Rick. Damit eine Lösung gefunden wird."
"Ja ich weiß, würden sie sich vielleicht darum kümmern? Wenn nicht, dann mach ich das", fragte ich sie, weil ich mich mit den Behörden nun gar nicht auskannte, doch ihr schien irgendetwas anderes durch den Kopf zu gehen, weil sie mich plötzlich musterte.
"Du machst dir Sorgen um sie? Und willst dich um die Sachen kümmern?" Ich wusste worauf sie hinaus wollte, aber dieses Mal hatte ich die perfekte Antwort.
"Natürlich mache ich mir Sorgen! Sie hätten Laicy gestern mal sehen sollen. Sie war völlig verängstigt und sie hatte eine Platzwunde am Kopf und diesen ganzen Scheiß macht sie schon seit vier Jahren durch", platzte es wütend geworden aus mir heraus, obwohl ich meine Antwort ruhig klingen lassen wollte. Auch wenn es so war, warum dachten alle immer gleich, man interessierte sich gleich für das Mädchen.
Zögerlich fing sie an zu nicken und schien mir dann tatsächlich meine Sorge abzunehmen.
"Ist ja gut. Tut mir leid, ich wollte dir nichts unterstellen. Ich werde mich mit dem Jugendamt in Verbindung setzen, aber jetzt wird es langsam für euch Zeit zur Schule zu gehen", sagte sie dann mit einen Blick auf ihre Uhr. Ich bestand noch darauf, dass Laicy heute nicht in diese gehen sollte, damit sie sich ausruhen konnte. Anschließnd verließ ich die Küche mit ihrem Einverständnis und ging die Treppen hoch, um Laicy bescheid zu geben.
Ich machte mir, ohne anzuklopfen, die Zimmertür von Sarah auf und konnte sehen, dass sie gerade mit Sarah scherzte. Es tat gut, sie so fröhlich zu sehen. Mit einem Räuspern machte ich auf mich aufmerksam und sie schauten beide zu mir auf.
"Kann ich dich kurz sprechen?", fragte ich an Laicy gewandt und konnte die sofortige Skepsis in Sarahs Gesicht erkennen, die dicht neben ihr saß. Laicy hingegen stand sofort auf und kam auf mich zu. Mein Blick fing ihren auf und ich deutete ihr mit diesem mit mir zu kommen. Im Flur fühlte ich mich dennoch nicht ganz sicher, weil ich sie auf jeden Fall küssen wollte. Diese Sehnsucht nach ihren Lippen hatte ich schon seit wir im Auto saßen und sie wurde stetig größer. Ich geleitete sie in das Gästezimmer, indem ich ihr die Tür aufhielt und sie vorgehen ließ. Hinter mir schloss ich das Zimmer und drehte mich dann zu ihr um. Sie stand mit verschränkten Armen da und sah mich hoffnungsvoll an.
"Würdest du eigentlich hier bleiben wollen? Schließlich möchte ich dich zu nichts drängen", fragte
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