Dangerous Bet
Küchentür, die ich mir aufschwang. Ich steuerte gleich den Kühlschrank an, holte den frisch gepressten Orangensaft heraus und verließ die Küche mit diesem und zwei Gläsern in der Hand. Als ich beides auf den Wohnzimmertisch gestellt hatte, goss uns beiden etwas ein und setzte mich schräg in ihre Richtung, neben sie, während ich meinen Kopf mit dem Arm auf der Lehne stützte.
"Hat sich Ms. Stewart eigentlich schon entschieden wegen der Vormundschaft?", fragte ich sie, weil mich das brennend interessierte. Sie stellte ihr Glas wieder auf den Tisch und setzte sich genauso hin wie ich.
"Ehm ... Sie meinte, dass sie dem wahrscheinlich zustimmen würde, da ich sonst in eine Pflegefamilie oder ins Heim müsste und das will sie wohl nicht."
"Na das hört sich doch gut an. Willst du das denn eigentlich?" Sie lächelte verlegen und nahm erneut ihr Glas auf, um einen weiteren Schluck zu nehmen.
"Besser als bei meinem Vater ist es dort allemal. Außer, dass Sarah manchmal ganz schön nervt", sagte sie, als sie das Glas von ihrem Mund nahm und es anschließend in ihrem Schoss hielt.
"Ich dachte, sie wäre deine beste Freundin?", fragte ich nach einem leichten Lachen.
"Ja schon, aber ich hatte ja vorher nie mit ihr zusammen gelebt. Manchmal brauch ich ein wenig Zeit für mich alleine, doch das ist in ihrer Nähe kaum möglich."
"Verstehe", sagte ich nur darauf, weil ich das sehr gut nachvollziehen konnte.
"Was hast du eigentlich Ms. Stewart gesagt, wo du heute bist?", fiel mir plötzlich ein, weil ich hoffte, sie hätte ihr nicht gesagt, dass sie bei mir sein würde.
"Ich habe gesagt, dass ich zu einer anderen Freundin gehe." Erleichtert atmete ich aus und war froh darüber, dass sie soweit mitgedacht hatte.
"Puh! Ich dachte schon, du hättest ihr erzählt, dass du bei mir bist", sagte ich unter einem Grinsen und konnte plötzlich nicht aufhören, sie anzufunkeln, während ihre Augen meine auch nicht losließen.
"Ich dachte es wäre besser, wenn ich das nicht tue", flüsterte sie, während ich schon meinen Kopf weiter in ihre Richtung lehnte.
"Ja, das war es auch", gab ich leise zurück, schon völlig benommen und tief in ihrem Blau versunken. In meinem Bauch spürte ich wieder das große Schmetterlingmeer, das immer größer wurde. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als meine Lippen nur noch wenige Millimeter über ihren hingen. Ihre Atmung erhöhte sich, schlug mir in schnellen, kurzen Brisen entgegen.
"Okay", entrang es sich kaum hörbar ihrer Kehle, weil mein Mund schon so nahe war, dass nicht einmal mehr ein Härchen dazwischen gepasst hätte. Doch gerade als ich meine Lippen vollends auf ihre legen wollte, durchbrach plötzlich das Klingeln des Festnetztelefons die Stille.
"Verfluchter Mist!", sagte ich laut, weil ich mich ein wenig erschreckt hatte und das sowieso der ungünstigste Zeitpunkt war. Ich überlegte, diesen Anruf vielleicht nicht entgegen zu nehmen, weil ich sie endlich wieder schmecken wollte. Ich wandte mich aber doch grinsend von ihr ab und ging auf den Telefontisch zu, der in einer Ecke im Wohnzimmer stand. Nachdem ich den Hörer abgenommen hatte, meldete ich mich mit einem vorsichtigen `Hallo´, weil ich mich, trotz das niemand hier war, ertappt fühlte.
"Rick, ich bins deine Mutter. Wir wollten nur Bescheid sagen, dass wir gut angekommen sind", erzählte sie mir und ich musste einfach meine Augen verdrehen. Wäre ich bloß nicht rangegangen. Mich interessierte das gar nicht! Was hätte schon passieren sollen, dass der Zug entgleist?
"Das ist ganz toll Mum", kam es genervt von mir, was ihr leider nicht verborgen blieb.
"Störe ich etwa?", wurde sie plötzlich sehr aufmerksam.
"Ja, das tust du!", konnte ich mir einfach nicht verkneifen zu sagen und es war mir so klar, dass sie weiter bohren musste.
"Aha und wobei?" Es musste nun ganz schnell eine Ausrede her und mir fiel tatsächlich eine ein.
"Weil ich eigentlich schon auf dem Weg zu Liam war und gerade die Tür hinter mir schließen wollte." Ich hörte, wie sie erleichtert ausatmete und ihre Stimme klang auch gleich viel entspannter.
"Gut, dann will ich dich mal nicht aufhalten. Ich wünsche dir viel Spaß und bis morgen Abend."
"Okay danke, bis dann", sagte ich nur zum Abschied und legte gleich auf. Ich drehte mich wieder zu Laicy. Ihr Blick war mir auch zugewandt und sogar auf diese Entfernung fing es wieder an in mir zu kribbeln. Okay, jetzt musste ich langsam aufpassen, sie war gerade einmal eine halbe Stunde hier und schon jetzt fing mich
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