Dangerous Bet
sie nur noch traurig zu mir und ließ mich anschließend in dem Zimmer allein zurück. Ich ließ mich wieder auf das fremde Bett fallen und schüttelte den Kopf. Das ganze letzte Jahr hätte ich mir sparen können. Mir war bewusst, dass ich es nicht noch einmal schaffen würde, SIE so tief in mir zu verbannen. Das hieß dann wohl, dass ich den Schmerz, nicht bei ihr sein zu können, ertragen müsste. Doch ich würde es nur noch ein Jahr ertragen müssen und dann wäre ich wieder bei ihr, egal ob sie mir vergeben würde oder nicht. Ein Jahr hörte sich auch schon weitaus besser an, als drei.
Laicy
Nachdem ich unseren letzten Tag vor den großen Ferien hiner mich gebracht hatte, erreichte ich das Haus der Stewarts, nach einem kurzen Fußweg. In meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich an den Schreibtisch und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Stanley hatte mich am Wochenende zum Essen eingeladen, doch ich hatte nicht wirklich Lust dazu. Er hatte mich vor einem Monat derart bequatscht, dass ich einfach ja gesagt hatte zu dem ersten Date und seitdem dachte er wohl, dass wir nun zusammen waren, was von meiner Seite aus auf keinen Fall so war. Ich hatte nur keine Lust mir sein pausenloses Flehen anzutun. Irgendwie fühlte ich mich dabei gar nicht wohl, weil es mir wie Betrug vorkam, nicht wegen Stan, sondern wegen IHM. Doch er war soweit weg und hatte mich bestimmt schon längst vergessen, was mich leider noch immer so traurig machte. Ich erhob mich von dem Stuhl und ging wieder die Treppe hinunter, um mir in der Küche was zu essen zu machen. Als ich mir die Tür öffnete, sah ich James am Tresen sitzen, der mit einer Tasse Kaffee in der Hand eine Zeitung las.
"Hallo", grüßte ich ihn betrübt. James hob darauf seinen Kopf und fing an mich zu mustern.
"Alles in Ordnung?", fragte er mich, worauf ich zaghaft nickte.
"Ja", brachte ich leise heraus und wollte mir die Tränen wegblinzeln, damit ich nicht vor ihm anfangen würde zu weinen.
"Komm schon Laicy, mit dir ist doch irgendetwas", stellte er fest und forderte anscheinend die Wahrheit.
"Ich möchte nicht darüber reden", gab ich ihm leise zu verstehen, obwohl es bestimmt einmal gut tun würde, sich mit jemanden darüber zu unterhalten. Doch seit dem Telefonat, vor einem Jahr ungefähr, hatte ich seinen Namen nicht mehr in den Mund genommen. Es tat mir immer noch so leid und ich fand es sehr schade, wie dieses einzige Gespräch zwischen uns ausgegangen war.
"Laicy, bitte!" Ich schaute vom Boden auf und fing an mit dem Kopf zu schütteln. Da mir der Hunger vergangen war, flüchtete ich aus der Küche, weil ich die Tränen nun doch nicht mehr aufhalten konnte. Mal hatte ich gute und mal schlechte Tage, an denen ich ihn einfach so sehr vermisste und heute war definitiv ein schlechter Tag. Schon längst hatte ich ihm doch verziehen. Ich wusste, dass ich ihn liebte, doch ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es ihm auch so erging. Den ganzen Abend lag ich in meinem Bett und versuchte nicht an IHN zu denken. Doch es klappte einfach nicht! Immer wieder schlich er sich in meinen Kopf und ich musste an die schöne Zeit denken, die leider viel zu kurz war. Auch wenn die Wette noch immer in meinen Hintergedanken war, konnte von ihm nicht alles gespielt gewesen sein, das wusste ich schon seit längerem. Mit James hatte ich damals einige Gespräche geführt und er stand voll hinter seinem besten Freund, während er mir versicherte, dass ER die Wette abblasen wollte, als dieser Gefühle für mich entwickelte, die er wohl noch nie für ein Mädchen gehabt hatte. Doch leider hatte ich zu lange gewartet und nun würde ich wohl damit leben müssen, dass er mich nicht mehr wollte. Ich fragte mich nur, wie lange ich das noch ertragen müsste, bis ich endlich über ihn hinwegkam.
Es war nun Samstagnachmittag und ich wartete bis Stan kommen würde, da er mit mir Eis essen gehen wollte und wie auf Knopfdruck klingelte es unten an der Tür. Lahm nahm ich die Beine aus dem Bett und erhob mich langsam. Mein Handy und Portmonee ließ ich noch schnell in der Handtasche verschwinden und wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als Stan ohne anzuklopfen hereinplatzte.
"Na, bist du fertig?", fragte er mich breit grinsend, worauf ich auch ein Lächeln aufsetzte, um ihn nicht zu enttäuschen.
"Ja, hab alles.“ Bedeutungsvoll hielt ich ihm die Tasche hoch und er zu nicken anfing.
"Gut, dann können wir ja." Er hielt mir die Tür auf und als ich an ihm vorbei gehen wollte, hielt er mich auf
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