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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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wusste er und gleich war da der Zorn. Rasch verdrängte er das Erlebnis.
„Ich bleibe bei meinem Bruder, damit ich sehe und höre, was Sie mit ihm anstellen. Man hört ja so allerlei. Wer weiß, wie das Heroin dahin gekommen ist.“ Provokativ schaute sie den Mann an. Der wandte sich ab, griff zum Telefonhörer.
„Sie können noch freiwillig den Raum verlassen.“ Seine Stimme drohend, dabei allerdings leise, dass noch mehr Wirkung hatte, irgendwie gefährlich klang. „Oder ich lasse Sie von zwei Polizisten abführen.“
Er betrachtete sie voller Verachtung, etwas, dass sie einen Augenblick verunsicherte. Warum war dieser Kerl so ablehnend? Sie hatte bisher jeden Mann dahin bekommen, wo sie ihn hin haben wollte. Alle gaben nach, waren lieb und nett zu ihr, weil sie eine Schönheit war. Ihrem Charme, ihrem Aussehen konnte sich keiner entziehen. Sie sah diesem Mann an, dass er so handeln würde, wie er es androhte und so nickte sie. „Ich gehe und warte, nur nicht lange. Volker, sag diesen Typen nichts, bis der Anwalt erscheint. Diese Kerle verdrehen jeden Satz“, musste sie noch das letzte Wort haben, bevor sie laut die Tür hinter sich zuknallte.
Im Korridor lief sie auf und ab, leise schimpfend, fluchend, versuchte ihren Zorn zu bekämpfen. Diese blöden Tabletten schienen nicht mehr zu wirken, da sie immer noch das Hämmern in ihrem Kopf spürte. Sie stand nie so früh auf, dass sie noch übellauniger machte. Irgendwie schien es mitten in der Nacht zu sein, obwohl es bereits nach zehn Uhr war. Sie setzte sich, erhob sich nach wenigen Minuten, riss eines der Fenster auf und sog die frische Luft ein. Ihr Kopf erschien ihr wie ein Ballon.
„Verdammt“, murmelte sie leise. „Ich muss mich besser unter Kontrolle haben. So erreiche ich bei den Bullen nichts. Schuld waren diese blöden Kopfschmerzen.“
Nach einer Ewigkeit, wie es ihr erschien, sah sie den Anwalt kommen. „Guten Morgen, Doktor Rebbin, sie behaupten, dass Volker …“, stürzte sie auf ihn zu.
„Guten Tag, bleiben Sie bitte ruhig. Ich spreche mit den Leuten, Ihrem Bruder. Warten Sie bitte hier“, kürzte er ihr Gerede ab.
„Ich will dabei sein.“
„Frau Larsen, lassen wir das. Sie wissen, dass das nicht geht, also geben Sie Ruhe, warten, sonst fahre ich in mein Büro zurück“, tadelte er harsch. Lothar Rebbin kannte sie, wusste, wie man mit ihr umgehen musste. Bei ihm hatte sie es mit Spielchen auf vielerlei Art probiert, um ihr Ziel zu erreichen, aber er war gegen sie immun. Insgeheim bewunderte er, wie sie sich oftmals lautstark für die Kinder einsetzte, die man ihr vom Jugendamt zur Behandlung übertrug. Auf der anderen Seite erschwerte sie damit teilweise seine Arbeit, weil es ihr manchmal alles zu langwierig erschien, sie nicht schnell eine Änderung der Lebensumstände bei den Kindern erreichte. Sie war da rigoros, kompromisslos. Sie sagte den Eltern, meistens waren es nur Mütter, unmissverständlich was sie von ihnen hielt. Eins musste er ihr zugestehen, sie hatte Erfolg damit, hatte mit dieser Art einige Kindern vor schlimmeren bewahrt.
Sandra funkelte ihn wütend an, fügte sich jedoch, lief auf und ab, setzte sich, stand erneut auf. Sie hasste es zu warten, nicht zu wissen, was dort drinnen passierte. Schließlich hatte sie ein Recht darauf alles zu erfahren. Wieso - verdammt, dauert das so lange? Weshalb durfte sie nicht dabei sein? Blöde Frage, sagte sie sich. Du kennst den Polizeiapparat. Beginne nüchtern und sachlich zu überlegen und beruhige dich, ermahnte sie sich. Nochmals trat sie an das Fenster, sog die Luft tief ein. Volker, was hatte er da wieder angestellt? Sie schaute aus dem Fenster, sah auf einen tristen grauen Hinterhof, während sie grübelte. Wie kam ihr Bruder an Rauschgift und wieso hatten die Bullen eine Hausdurchsuchung ausgeführt? Nein, da stimmte etwas nicht. Volker würde niemals etwas mit Drogen anfangen oder gar dealen. Das musste ihm jemand untergeschoben haben. Nur wer oder wichtiger war, warum? Aus welchem Grund wollte man gerade Volker aus dem Verkehr ziehen? Er musste sich da mit irgendjemand angelegt haben, obwohl auch das nicht zu ihm passte. Erst der Ärger mit diesem grauen Mäuschen, jetzt das. Na, der würde nachher etwas erleben. Sie steigerte sich immer mehr in ihre Wut hinein.
Abermals setzte sie sich, da öffnete sich die Tür. Volker und der Beamte, gefolgt von dem Rechtsanwalt traten heraus.
„Können wir gehen?“ Die aggressiv gestellte Frage brachte den Mann zum Lächeln.

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