Daniel Taylor - Plötzlich Dämon: Collector's Pack (German Edition)
meiner Tante. Sie hat einen Kostümverleih.« Vor seinen Augen drehte sie sich einmal im Kreis. Eine weitere Strähne hatte sich aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst und kringelte sich verführerisch auf ihrer nackten Schulter. Wie gern würde er ihr seidiges Haar um seine Finger wickeln!
Auch ihre schmale Taille reizte ihn, die Arme um sie zu schlingen und sie fest an sich zu drücken. Du spinnst doch , schalt er sich, denn bei Nessa brauchte er sich keine Chancen auszumalen. Sie war ja nur nett zu ihm, weil sie sich schon ewig kannten. Was würde sie von einem Loser wie ihm auch wollen?
Seufzend konzentrierte er sich auf das rötliche Gebräu in seinem Glas, bevor Vanessa erneut begrüßt wurde, diesmal von einer Mumie, zu Daniels Erleichterung von einer weiblichen. Er entfernte sich ein paar Schritte, da er sich wie ein Eindringling vorkam. Plötzlich fühlte er sich zwischen all den Menschen noch unwohler. Vielleicht hätte er doch zu Hause bleiben sollen, er war hier total fehl am Platz.
Das geräumige Wohnzimmer war mit dunklen Tüchern behängt, und wohin er blickte, sah Daniel künstliche Kürbisse mit elektrischer Beleuchtung und Räucherstäbchen, die qualmend vor sich hin dufteten. Von dem Gestank war ihm bereits ganz schlecht. Seine Kopfschmerzen machten sich schon wieder durch ein dumpfes Pochen bemerkbar, daher rief er Vanessa zu: »Ich geh mal kurz auf die Veranda, frische Luft schnappen.«
Sie verabschiedete sich mit einem strahlenden Lächeln von der Mumie und kam zu ihm herüber. »Jetzt schon? Aber wir sind doch gerade erst angekommen.«
»Du musst nicht mit, wenn du nicht magst, ich sehe ja, wie toll du dich hier amüsierst.« Daniel versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass ihn die Vertrautheit zwischen Nessa und Mike verletzt hatte.
Sie lächelte ihn so süß an, dass ihm schwindlig wurde. »Ich komme gleich nach, ich muss mir nur schnell die Nase pudern.«
»Jetzt schon? Wir sind doch erst angekommen«, neckte er sie, woraufhin sie beide lachen mussten und seine Eifersucht von ihm abfiel.
Während sich Vanessa auf den Weg ins Badezimmer machte, fixierte Daniel die Glastür, die in den Garten hinausführte, und bahnte sich einen Weg darauf zu. Ständig blickte er sich um, ob er Marla unter den Gästen entdeckte, da es in seinem Kopf unangenehm klopfte. Daniel war sich sicher, dass sie sich irgendwo in der Nähe aufhielt.
Er schritt hinaus auf die gepflasterte Veranda und zog die Tür hinter sich zu, um Lärm und Gestank im Haus einzuschließen, bevor er sich in einen Liegestuhl fallen ließ. Aber die Ruhe währte nur kurz.
»Sieh mal einer an, wenn das nicht Daniel Taylor ist!« Rebecca lächelte ihn zuckersüß an und setzte sich neben ihn auf eine Liege. Wie es aussah, war sie gerade aus dem Gartenhäuschen gekommen, um noch ein paar Stühle zu beschaffen.
Das dunkelhaarige Mädchen hatte sich als Kleopatra verkleidet, und das Kostüm stand ihr ausgezeichnet, aber Daniel hatte Becky schon immer unsympathisch gefunden. Sie strahlte etwas aus, das ihn an die Schlange erinnerte, die Adam und Eva hereingelegt hatte. Sie würde gut zu Pharao Mike passen , dachte er, bevor er der stark geschminkten Gastgeberin ein kühles Lächeln schenkte.
Rebecca beugte sich zu ihm herüber, um an dem gerüschten Kragen seines Hemdes herumzuzupfen. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass du auf der Gästeliste stehst.«
»Ich bin mit Vanessa hier.« Abermals verspürte er den Wunsch, sofort zu gehen, nun mehr denn je. Beckys Annäherungsversuche waren ihm sehr unangenehm.
»So, mit unserer Streberin also«, stichelte sie und rückte noch ein Stück näher.
Vanessa hatte sehr wohl bemerkt, dass sich Danny auf der Party nicht wohlfühlte. Es war keine gute Idee von ihr gewesen, ihn hierherzubringen. Nachdem sie auf der Toilette gewesen war, marschierte sie schnurstracks auf die Terrassentür zu, denn sie wollte ihn so kurz wie möglich allein lassen. Als sie durch die Scheibe sah, dass er sich mit Rebecca anscheinend blendend unterhielt, zögerte sie. Vanessa gefiel es überhaupt nicht, wie sie ihn ständig berührte. »Die fällt ihm ja gleich um den Hals«, murmelte sie. Nessa musste zugeben, dass Danny in seinem Kostüm umwerfend aussah – einfach zum Verlieben.
Becky deutete in Richtung Gartenhäuschen. Daniel nickte, dann erhob er sich gemeinsam mit ihr. Vanessas Magen verkrampfte sich, da die beiden im Inneren verschwanden, doch sie atmete sofort auf, als die zwei wenige Sekunden später wieder
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