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Daniel Taylor - Plötzlich Dämon: Collector's Pack (German Edition)

Daniel Taylor - Plötzlich Dämon: Collector's Pack (German Edition)

Titel: Daniel Taylor - Plötzlich Dämon: Collector's Pack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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jemals gesehen hatte. Sie wurden von langen, goldenen Wimpern umrahmt und helle Sprenkel zierten die Iris. Marla konnte sich kaum von ihnen losreißen.
    Ihr Blick wanderte tiefer, zu seinen perfekt geschwungenen Lippen. Und erst diese Grübchen! Warum musste der Typ sie auch anlächeln?
    Marlas Herz flatterte. Verdammte Menschen. Es gab schon ein paar selten schöne Exemplare unter ihnen, und da hieß es immer: Nur die Dämonen wären so gut aussehend, damit sie die Menschen leichter manipulieren konnten.
    »Hi, ich bin Michael Standon, aber meine Freunde nennen mich Mike.« Der Blondschopf im Pharao-Kostüm streckte ihr die Hand hin. Marla ergriff sie reflexartig. Die Berührung fühlte sich an wie ein elektrischer Schlag, und als Mikes große warme Hand in ihrer lag, brachte Marla gerade noch ihren Namen heraus.
    »Marla? Klingt hübsch. Und weiter?«
    »Weiter?« Wollte der Kerl jetzt eine Unterhaltung anfangen oder was?
    »Dein Nachname.«
    Nachname? »Nur Marla. Tochter von Obron und Kitana.«
    Mike lachte. »Du bist ein seltsames Mädchen, Marla, und bestimmt nicht von hier, hab ich recht?«
    Marla schüttelte den Kopf, ohne Mikes Hand loszulassen. Sollte sie mit diesem Menschen reden? Metistakles würde sie umbringen!
    Oder … Eventuell konnte Mike ihr ja helfen, an Silvan ranzukommen.
    Ach nein, sie hatte vorhin deutlich gespürt, dass Silvan den Pharao nicht ausstehen konnte. Das machte Mike für sie gleich doppelt so sympathisch, und ihr Ärger auf Silvan war schlagartig vergessen.
    Mike redete munter weiter. »Woher kommst du? Du hast einen lustigen Akzent, du rollst das R so stark.«
    Marla überlegte. Was konnte sie ihm sagen, ohne sich zu verplappern?
    Egal – er hielt sie ja sowieso schon für durchgeknallt. »Ich komme aus Florida«, erwiderte sie. In Miami befand sich ihr Lieblingstattoostudio.
    »Und da spricht man so?« Mike zwinkerte.
    »Äh … Meine Eltern kommen aus dem Ausland.« Sie musterte Mike genauer. Er trug eine weiße Tunika mit kurzen Ärmeln, die seine gut trainierten Arme hervorragend zur Geltung brachten, dazu eine blaue Schärpe und goldene Manschetten um die Handgelenke.
    Wie alt mochte er sein? Neunzehn? Zwanzig?
    Auf jeden Fall kaum älter als sie selbst.
    Schmunzelnd ließ er ihre Hand los und fuhr sich durch sein kurzes Haar, die Wangen leicht gerötet. »Hast du was zu trinken gesucht?«
    »Bier«, war ihre knappe Antwort. Dann räusperte sie sich und fügte hinzu: »Oder so etwas in der Art.« Sich über belanglose Dinge zu unterhalten war ihr neu.
    »Ich bezweifle, dass Beckys Eltern hier Alkohol offen herumstehen haben. Die sind fast so streng wie Mormonen.« Mike drehte sich im Kreis und deutete auf eine orangefarbene Plastikflasche. »Darf ich dir ’ne Limo anbieten?«
    »Okay«, erwiderte Marla leicht heiser.
    Was war mit ihr los, verdammt? Warum hatte dieser Kerl – ein Mensch – so eine Wirkung auf sie? Lag es an seiner zuvorkommenden Art? War sie überhaupt schon einmal von einem anderen Wesen bedient worden? Sie war es nur gewohnt, Befehle auszuführen, sich Metistakles‹ Wutausbrüchen zu unterwerfen und sich ansonsten unauffällig zu verhalten. Ihr Herz ratterte wie verrückt.
    Als Mike wieder auf sie zukam und ihr ein Glas reichte, zog es merkwürdig hinter Marlas Brustbein. Das Gefühl war ihr völlig unbekannt und konnte nichts Gutes verheißen. Sie sollte schleunigst von hier verschwinden! Aber ihre Beine schienen gelähmt zu sein, ihr Körper entwickelte plötzlich ein seltsames Eigenleben. Das Blut rauschte förmlich durch ihre Ohren, ihr Gesicht erhitzte sich.
    »Cooles Shirt«, sagte Mike plötzlich und deutete auf ihr schwarzes Oberteil mit einem Aufdruck, der einen Typ mit langen Haaren zeigte. »Bist du Fan von den Ramones?«
    »Ja«, brachte sie kaum hörbar heraus. Verdammt, jetzt ließ sie auch noch ihre Stimme im Stich! War Mike womöglich ein mystisches Wesen, das sie verzaubert hatte? Ein Wächter vielleicht? Da waren so Schwingungen …
    Nein, einen Wächter würde sie drei Meilen gegen den Wind spüren. Das war immerhin ihre Gabe, ihre einzige nützliche Fähigkeit. Auf diese Weise hatte sie Silvan gefunden. Zwar konnten alle anderen Dämonen ebenfalls Wächter sofort identifizieren, aber zwischen ihr und Silvan gab es ein besonderes Band. Ihre Blutsverbindung hatte ihr zusätzlich dabei geholfen, ihn nach langer Zeit aufzuspüren, und zwar, als sich Silvans dämonische Fähigkeiten während der Pubertät aktivierten. Da waren auch seine

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