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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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miteinander flüsterten.
    Na klasse. Sah aus, als wollte mal wieder ein Rowdie herausfinden, ob mein Schwert nur Show war. Ich habe nie verstanden, warum manche Nekromanten ihre Schwerter nur zu zeremoniellen Zwecken bei Erscheinungen nutzen. Wenn man schon die Erlaubnis hat, ein Schwert zu tragen, sollte man auch wissen, wie man damit umgeht. Andererseits sind nur die wenigsten Nekromanten als Söldner tätig – sie leben einfach in miesen kleinen Wohnungen, bis sie ihre Zulassungsgebühren abgestottert haben, und versuchen erst dann, ein Haus zu kaufen. Und ich? Ich hatte mich für den schnelleren Weg entschieden. Wie immer.
    Einer der Jungs stand auf und stapfte den Mittelgang entlang. Als er an der Mutter des kleinen Mädchens vorbeiging, einer stattlichen Brünetten in Krankenschwesterkleidung und Nikesi-Turnschuhen, zog sie ihre Tochter noch näher an sich heran, wobei ihre Plastiktüten laut raschelten. Der pickelige junge Mann baute sich direkt vor mir auf. Er roch weder nach Chill noch nach Hasch, und das war schon mal gut; ein Schläger auf Chill, und die ganze Situation wäre in kürzester Zeit eskaliert. Andererseits – wenn er stocknüchtern war und trotzdem derart blöd … „Hallo, Süße“, sagte er und ließ die Augen von meinen Füßen über meine Brust zu meiner Wange und dann wieder zurück zu meiner Brust wandern. „Was liegt an?“
    „Nichts“, antwortete ich so leise und neutral wie möglich.
    „Die Klinge, die du da hast – darfst du die denn auch tragen, Süße?“
    Ich drehte den Kopf ein wenig zur Seite. Der Smaragd musste in dem grellen Licht glitzern und blitzen. „Klar darf ich die tragen“, sagte ich. „Und ich weiß sogar, wie man damit umgeht. Also verzieh dich wieder zu deinen Freunden, du Clown.“
    Sein feuchtes Fischmaul öffnete und schloss sich in sprachlosem Erstaunen. Dann fuhr seine Hand an seinen Hosenbund.
    Mir blieb nur der Bruchteil einer Sekunde, um zu entscheiden, ob er bewaffnet war oder einfach nur Ärger machen wollte. Die Entscheidung wurde mir allerdings abgenommen, denn der Dämon schubste mich zur Seite und versetzte dem Bürschchen einen Schlag. Es war bloß ein Schlag mit dem Handrücken, aber dennoch flog der Knabe bis zum anderen Ende des Abteils und landete inmitten der aufmüpfigen Teenager.
    Ich seufzte. „Scheiße.“ Sobald ich mein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, ließ ich die Stange los. „Das hätte echt nicht sein müssen.“
    Dann zog einer der Freunde des Punks eine Transom 987 Projektil-Waffe. Ich kauerte mich nieder, obwohl es keine Deckung gab. Der Dämon setzte sich in Bewegung, schritt an mir vorbei, und ich sah zu, wie die Geschichte ihren vorhersehbaren Lauf nahm.
    Die Kids stoben von ihren Sitzen hoch. Einer von ihnen hievte seinen verletzten, pickeligen Freund in die Senkrechte. Alle trugen sie schwarze Jeansjacken und grüne Bandanas – eine Minigang unter vielen anderen.
    In null Komma nichts hatte der Dämon das Abteil durchquert und dem Jungen die illegale Waffe aus der Hand geschlagen -illegal, wenn man weder eine Zulassung hat noch Polizist ist. Sie schlidderte über den Boden. Die Krankenschwester hielt ihrer Tochter die Ohren zu und starrte mit offenem Mund auf das Geschehen. Ich sprang auf, zog mein Schwert aus der Scheide und stellte mich zwischen sie und die Gang. Der Dämon hatte einem der Jungs den Arm gebrochen und packte gerade den Schützen an der Kehle. Lässig wie eine Katze, die mit einer Maus spielt, schüttelte er ihn hin und her.
    „Steigen Sie an der nächsten Haltestelle aus“, empfahl ich der Mutter. „Hören Sie auf mich.“
    Sie nickte. Ihre Augen waren vor Angst weit aufgerissen und schimmerten feucht. Das kleine Mädchen starrte mich an.
    Ich drehte mich um. Rund um den Dämon lagen zusammengesackte Körper. „Hallo!“, rief ich. In der rechten Hand hielt ich das Schwert waagrecht vor der Brust, in der linken die verstärkte Scheide so, dass ich sie als Schild benutzen konnte. Eine reichlich unorthodoxe Art, ein Katana zu halten, aber Jadosensei hatte Überleben immer für wichtiger gehalten als orthodoxes Vorgehen, und ich konnte ihm da nur zustimmen. Falls der Dämon auf mich losgehen sollte, konnte ich ihn mir mit der Klinge eine Zeit lang vom Hals halten, und dann noch ein bisschen mit Psinergie. Natürlich würde er mich bei lebendigem Leib verspeisen, aber zumindest war ich nicht völlig wehrlos.
    Er drehte sich um und rieb sich die Hände, als wolle er Staub abwischen. Einer der

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