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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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wieder spürte ich die Erleichterung und die Schwerelosigkeit, die ich beim Sturz von dem Dach in Paradisse gespürt hatte.
    Es ist vorbei.
    Luzifers Hand fuhr im Zeitlupentempo herab, und seine Klauen funkelten smaragdfarben, wie das Juwel an seiner Stirn. Sein Gesicht war wutverzerrt, und unter seiner Schönheit wurde eine Dunkelheit sichtbar, die psychischer Natur war. Mein Herz geriet ins Stocken, als sich unter der lieblichen Oberfläche die grundlegende Unmenschlichkeit dieses Tieres enthüllte.
    Und da begriff ich. Ich erkannte die gebogenen Zähne und die glühenden Augen. Ein Echo hallte in meinem Gehirn wider. Es war mein eigener Hass.
    Wie viel ähnlicher musste ich dem Teufel noch werden, um ihn töten zu können?
    Nein.
    Wieder stand die Zeit still.
    Nein. Ich werde nicht wie du sein. Nein. Es war das einzige Wort, das ich wiederholen konnte, mit dem ich Kraft in meinen Augen und Armen und Lippen sammelte. Es war das einzige Gebet, das ich sprechen konnte.
    Dante, du bist ja so blind gewesen.
    Und dann schlug ich zu.
    Nicht mit meinem Schwert. Hätte ich Fudoshin eingesetzt, hätten Wut und Zorn sich gegen mich selbst gewandt, denn es wäre nur noch Zerstörung um ihrer selbst willen gewesen.
    Mitgefühl ist nicht deine größte Tugend, Danyo-chan.
    Wie hatte mein Lehrer das wissen können?
    Das rote Band aus Wut in meinem Kopf verblasste und schrumpfte zu einem dünnen Faden zusammen. Ich wollte nicht, dass es sich auflöste. Es war meine einzige Verteidigung. Ich konnte nicht rückgängig machen, was mir angetan worden war, aber ich konnte kämpfen, ich konnte töten.
    Oder etwa nicht?
    Ich kann dir keine Waffe an den Kopf halten und dich menschlicher machen.
    Die Toten stiegen über mir auf, jeder von ihnen eine deutlich sichtbare Gestalt aus silbrigem, durchsichtigem Gitterwerk, überzogen mit einer Andeutung jenes Fleisches, das sie umhüllte, als sie noch Teil meines Lebens waren. Lewis mit seinem Lächeln und seiner unerschütterlichen Liebe. Doreen mit ihrer Sanftheit. Jace mit seiner hartnäckigen Weigerung aufzugeben. Gabe, die mich besser gekannt hatte als ich mich selbst … und Eddie, immer am Rand der Ereignisse und doch wichtig, Eddie, der für mich dasselbe getan hätte wie ich für ihn und der nicht gefragt hätte, was es ihn kosten würde.
    Sie alle stiegen in mir auf, wie eine Flut aus Liebe und Verpflichtung. Versprechen waren gegeben, gehalten, gebrochen und wieder gehalten worden. Die Toten wehklagten in meinen Knochen, glitten mir durchs Blut und brannten sich durch meinen Körper, und dann riss der rote Faden in meinem Kopf das Maul auf und brüllte.
    Seid ihr jemals von einem Gott benutzt worden, um einen Kreis zu schließen? Seid ihr jemals von einem Loa geritten worden? Ein Voodooschamane würde das verstehen. Der Gott oder der Geist ergießt sich in einen und dehnt einen wie einen zu kleinen Handschuh, bis das Wesen, für das man sich hielt, wie eine überreife Frucht zerplatzt. Die Unendlichkeit ergreift von einem Besitz, und wie sollte man verhindern, dass man die Unendlichkeit der eigenen Seele erkennt?
    Mein Gott erhob sich in mir. Sein schlanker Hundekopf drehte sich und blickte aus seinen schrecklichen Augen, die nun meine wurden. Einen schwindelerregenden Moment lang erfüllte mich der Tod.
    Mitgefühl ist nicht deine größte Tugend.
    Luzifer schrie. Die Macht brach aus mir heraus, und ich berührte das Gesicht des Teufels mit gespreizten Fingern, legte sie ihm sanft und vorsichtig auf die Wangen, als wäre er mein Liebhaber, und spürte, wie seine seidige, unverletzliche Haut einen kalten Schmerzblitz durch meine knackenden Rippen und mein blutendes Fleisch sandte.
    Doch, das ist es, antwortete ich. Mögen die Götter mir gewähren, dass ich das nicht vergesse.
    Doch das taten sie nicht.
    An der Seite von Anubis’ Gelassenheit erwachte Sekhmet. Sie machte einen einzigen Schritt, vollführte jenen stampfenden Tanz, der die Welt zum Innehalten bringen und das Schöpferische sich entfalten lassen kann. Es war ich, und doch wieder nicht ich, die den Schlag schließlich ausführte. Es waren die beiden.
    Nein, es war auch ich. Ich schwöre, auch ich.
    Der Schrei ließ die Welt stillstehen. Es war ein Todesschrei, vielleicht auch ein Liebesschrei, ein Schrei wie ein Messer im Herzen. Der Gott, von dem ich geglaubt hatte, Er habe mich verlassen, zog mich an Seine Brust, und Trost erfüllte meinen schluchzenden, zerstörten Körper.
    Es war nicht Anubis, der sich abgewendet

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