Darf ich bleiben, wenn ich leise bin?
what’s your name? I live in Germany, where do you come from?«
»I come from Australia, and I will stay in Germany for the rest of my life.«
»Was hast du gesagt?«
»Nur, was wir uns versprochen haben. Ich bleibe für immer bei dir.«
Der Wombat schläft ein. Davids Eltern und Benni werden erst in zwei Stunden nach Hause kommen, David blättert in Bennis Englischbuch.
Heute Abend wird er den Wombat überraschen und ihm etwas sagen, was ihm der Wombat nicht beigebracht hat.
Seit Davids Rückkehr aus dem Krankenhaus ist es leicht geworden, den Wombat geheim zu halten. Morgens ist er allein mit ihm
im Haus, mittags glauben ihm alle, dass er noch müde ist und Ruhe braucht. Die Löcher im Garten hat bisher keiner entdeckt,
Davids Eltern haben viel zu tun.
Die Tür zum Garten lässt David nachts offen, der Wombat setzt seine Würfel auf die dicken Steine am Rand der Blumenbeete.
Der Wind bläst darüber, sie fallen zwischen das Gemüse, auf die Wiese und in das Moos unter den Bäumen. Im Garten findet der
Wombat Gräser, Blätter und Wurzeln genug. Nach seinen nächtlichen Spaziergängen ruht er sich tagsüber unter dem Sofa aus.
Die Stunden am Vormittaggehören David und dem Wombat allein, da stört sie keiner.
Nach einer Woche hat David erfahren, wie der Wombat einen fremden Eindringling aus seinem Bau vertrieben hat und eins seiner
Kinder davor bewahrte, von einem Farmer gefangen zu werden. Einmal war der Wombat selbst fast von einem Jeep überfahren worden.
David weiß mittlerweile auch, wie es den Männern gelang, den Wombat zu überrumpeln und in eine Falle zu locken.
Viele englische Wörter hat David gelernt, von dem Wombat und aus Bennis Buch. Sie können nach einer Woche ihre Gespräche in
Englisch beginnen und beenden.
Am letzten Abend vor seiner Rückkehr in die Schule sagt David zu dem Wombat:
»Tomorrow morning you will be alone again.«
»Mach dir keine Sorgen, David! Das lange Erzählen war anstrengend, ich bin sehr müde.«
»Aber du bist doch da, wenn ich heimkomme?«
»Wo denn sonst?«
»Ich meine ja nur.«
Am nächsten Morgen fährt seine Mutter David zur Schule, mittags wartet sie schon am Schulhoftor.
Auch Jonas steigt ins Auto ein. Die beiden reden,David muss nichts sagen. Seine Mutter ist gut aufgelegt und schlägt den Jungen einen Ausflug am Nachmittag vor.
»Hättet ihr Lust, heute Mittag ins Naturkundemuseum zu gehen?«
»Da war ich schon lange nicht mehr.«
Jonas’ Antwort klingt wie eine Zusage, David stellt sich die ausgestopften Tiere vor.
»Was hältst du davon, David?«
Tränen stehen David in den Augen, er kann jetzt nichts sagen ohne sich zu verraten.
Seine Mutter schaut halb auf David, halb auf die Straße.
»Hey, David, was ist los?«
David schluckt.
»Nichts. Nur der Verband am Bein tut weh. Ich lege mich nach dem Essen erst mal hin.«
»Na, Jonas, sollen wir das Museum auf morgen verschieben?«
»Ich habe nichts dagegen. Bei dem Wetter kann man eh draußen nichts machen.«
Bevor Jonas aussteigt, schiebt er David schnell einen Zettel in die Tasche seiner Regenjacke.
Den Vormittag lang hat es geregnet. Davids Mutter schaltet das Autoradio aus. Das Wetter wird inden nächsten Tagen kalt und nass bleiben, viel zu schlecht für die Jahreszeit.
Beim Essen fragt Davids Vater, wie der erste Schultag war. Weil er voller Angst an den Wombat denkt, fällt David keine Antwort
ein. Benni übernimmt das Gespräch. Zu allem Unglück fängt er vom Wombat zu reden an.
»Die haben die Suche aufgegeben. Wahrscheinlich ist er in den Wald gelaufen und da gestorben. Wombats gibt es in Australien
wie bei uns Hunde und Katzen, ich begreife nicht, warum der Zoo die riesige Belohnung für den einen Wombat zahlen wollte.«
Davids Vater mischt sich ein.
»Vielleicht ist es verboten, sie zu fangen.«
»Glaube ich nicht, Wombats richten den Farmern verdammt viel Schaden an. Rapp hat gesagt, die Rinder brechen in die Gänge
ein, die die Wombats graben. An den gleichen Ködern, die die Kaninchen vergiften sollen, verrecken auch die Wombats.«
»Witzig, dass es in Australien so viele Wombats gibt und ich zuvor nicht mal den Namen kannte.«
Um was zu sagen, stimmt David seiner Mutter zu.
»Ich auch nicht.«
Sie sieht ihn an.
»David, geht es dir nicht gut?«
»Ich habe dir doch schon im Auto gesagt, dass mir der Verband wehtut. Du hörst mir ja nie zu.«
»Entschuldigung.«
David nickt und steht auf. Er will endlich zurück zu seinem
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