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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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Gürtelholster zog. Ich wusste, dass die Pistole mit Silberkugeln geladen war. Hank trug sie immer bei sich. Den Lauf nach oben haltend, schob er sich vorsichtig die Wand entlang und spähte blitzschnell um die Ecke. Dann entspannte er sich.
    »Falscher Alarm«, sagte er. »Hier unten ist niemand.«
    Wir betraten die Küche. Lilith McCleery öffnete die Tür zur Kühlkammer und schaltete das Licht ein.
    »Wie Recht Sie haben, M r Gerard.« Ihre Stimme war nur noch ein Zischen. »Hier unten ist tatsächlich niemand.«
    Die Vampirkönigin trat zur Seite, und da sahen wir, was sie meinte. Der Tisch, auf dem Solomons Leichnam gelegen hatte, war leer.
    »Das kann nicht sein!«, rief ich fassungslos. »Vor einer Stunde war er noch da!« Lähmende Angst überkam mich.
    »Dann ist er wohl wie Lazarus von den Toten auferstanden, oder wie soll ich das sonst verstehen?«, fragte Hank grimmig. Er hatte seine Waffe gesenkt, aber noch nicht wieder weggesteckt.
    Ich drehte mich zu Lilith McCleery um. »Wir haben doch die Tür verriegelt, als wir den Kühlraum verlassen haben!«, sagte ich verzweifelt.
    Die Vampirkönigin antwortete nicht. Stattdessen deutete sie auf die Gewürze, die wie Vogelsand den Küchenboden bedeckten. »Hank, sehen Sie sich das an!«
    Hank folgte ihrem Blick. »Oh mein Gott.« Er beugte sich hinunter und untersuchte die Spuren im braunen Staub. Zwischen dem Abdruck meiner Sneakers, seiner Stiefel und den Schuhen von Lilith war der Abdruck einer nackten Fußsohle zu sehen. »Der hier ist nicht von uns.«
    »Aber Charles Solomon ist tot! Wir selbst haben seine Leiche gesehen! Jemand muss sie gestohlen haben.« In meiner Verzweiflung blickte ich Lilith Hilfe suchend an.
    »Lydia hat Recht«, sagte sie. »Nachdem sich Charles aus dem Fenster gestürzt hat, haben wir seinen Körper genau untersucht. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen.«
    »Und da sind Sie sich wirklich absolut sicher?«, fragte Hank. Ich glaubte, eine Spur von Misstrauen in seiner Stimme zu hören.
    »Eins können Sie mir glauben, M r Gerard«, entgegnete Lilith McCleery kühl. »Mit dem Tod kenne ich mich aus.«
    Hank brummte etwas und zog dann sein Handy aus der Hosentasche. »Hallo, M s Kinequon. Wir haben ein Problem.«

Hank suchte noch…
    H ank suchte noch in derselben Nacht das Grundstück nach weiteren Spuren ab, doch bei all dem Durcheinander, das im Haus und in der Einfahrt herrschte, war das ein hoffnungsloses Unterfangen. Nur eines konnten wir feststellen: Weder auf dem Kies noch auf dem Waldweg, der hinab zur Straße führte, waren frische Reifenspuren zu sehen. Alles sprach dafür, dass Solomon das Anwesen alleine und zu Fuß verlassen hatte. Aber das konnte und durfte einfach nicht wahr sein. Nicht auszudenken, was das für Menschen und Nachtwesen bedeutete.
    Jetzt musste schnell ein neuer Plan her. Wenn man Solomons Leiche in einem Unfallwagen gefunden hätte, wäre die Sache nach ein paar Schlagzeilen bald vergessen gewesen. Falls er aber auf einmal nicht mehr in seiner Kanzlei erschien, würde er als vermisst gemeldet werden.
    Eine Suchaktion der Polizei würde zwangsläufig folgen und womöglich zu Liliths Residenz führen. Deshalb fuhren Hank und ich nach North Vancouver, vielleicht wusste Grandma Rat. Inzwischen wollte Lilith ihren Hofstaat informieren.
    Grandma schlug wütend mit ihrem Stock auf den Tisch. Sie hatte sich vor einigen Wochen den Fuß gebrochen, trug zwar keinen Gips mehr, musste sich aber immer noch beim Gehen abstützen.
    »M r Gerard, ich habe Sie ausdrücklich angewiesen, das Anwesen von Lilith McCleery im Auge zu behalten. Auch wenn sie Hilfe abgelehnt hatte.«
    »Ja, Ma’am«, erwiderte er kleinlaut. »Ich habe nur momentan so wenig Leute. Ich weiß, das ist keine Entschuldigun g …«
    »Natürlich ist das keine Entschuldigung!« Grandmas Stimme war von einer schneidenden Kälte. »Sie waren einfach unprofessionell!«
    Jetzt war mir klar, warum die Wächter vor dieser alten Frau solchen Respekt hatten.
    Sie lehnte den Stock an den Kühlschrank, doch er glitt ab und fiel klappernd zu Boden. Sie machte sich nicht die Mühe, ihn aufzuheben. Ächzend setzte sie sich auf einen Stuhl. Sie sah todmüde aus, und das lag sicher nicht nur daran, dass wir sie um diese nachtschlafende Zeit aus dem Bett geklingelt hatten. Ihre Haut wirkte fahl, sogar im Vergleich zum verblichenen Rosa ihres alten Bademantels. Nur ihre Augen wirkten wach und lebhaft.
    »Ich habe schon alle Männer zusammengetrommelt, die ich

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