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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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gemeinsame Sache?«
    »Auf der ganzen Welt gibt es ungefähr sechzigtausend Nachtgeschöpfe. Ein Viertel von ihnen ist frei. Sie stehen außerhalb unserer Gemeinschaft«, erklärte Lilith. »Wie gefährdet diese Gemeinschaft ist, hat Solomons Verrat gezeigt. Wir müssen zusammenhalten. Wir müssen mit einer Stimme sprechen.«
    »Auch wenn das bedeuten würde, dass Sie und die anderen Vampirfürsten einen Teil ihrer großen Macht abgeben müssten?«
    »Ja«, sagte Lilith McCleery. »Und deswegen habe ich Jack mit dieser Aufgabe betraut. Er ist ein freies Nachtgeschöpf und trotzdem dient er mir. Weil er freiwillig einen Eid geschworen hat. Er beweist, dass Gefolgschaft nicht Unterdrückung bedeutet. Ihm hören die freien Vampire zu.«
    Vampire sind eng an ihren Schöpfer gebunden. Mir kam es immer wie die reinste Versklavung vor. Die Verwandelten müssen sich ihrem Schöpfer vollkommen unterwerfen, jeden seiner Befehle ausführen. Jack hatte diesen Albtraum am eigenen Leib erfahren, als er in einen Vampir verwandelt worden war. Doch dann war ihm etwas Einmaliges, etwas Ungeheuerliches gelungen: Jack hatte trotz dieser Bindung, die jeden freien Willen ausschaltete, seine grausame Schöpferin getötet. Weil er gegen das oberste Vampirgesetz verstoßen hatte, war er fast ein halbes Jahrhundert lang von Charles Solomon gejagt worden. Erst vor wenigen Tagen hatte Lilith den Bann aufgehoben, den sie einst über Jack gesprochen hatte. Dafür hatte er ihr ewige Treue schwören müssen. Das zum Thema »freiwillig«!
    »Warum haben Sie die Wächter nicht über Jacks Mission informiert? Wieso weiß meine Großmutter nichts davon?«, fragte ich aufgebracht.
    Noch bevor sie antworten konnte, hörten wir, wie unten im Hof eine Autotür zugeschlagen wurde. Lilith stand auf und zog die Vorhänge des Fensters einen Spaltbreit beiseite. »Es ist M r Gerard«, sagte sie.

Wir gingen die…
    W ir gingen die Treppe hinunter, um Grandmas besten Kämpfer zu begrüßen.
    »Hank!« Strahlend lief ich auf ihn zu und drückte ihn, so fest ich konnte. Für mich gehörte der muskelbepackte Riese mit den klugen blauen Augen fast schon zur Familie.
    Er lächelte verlegen und erwiderte unbeholfen meine Umarmung.
    »Schön, Sie wiederzusehen, M s Garner.« Er begrüßte die Königin mit einem Nicken. »M s McCleer y …«
    Eigentlich hätte er Lilith mit »Hoheit« anreden müssen. Aber mich erstaunte, dass er es überhaupt schaffte, Lilith ansatzweise höflich zu behandeln. Immerhin hatten Vampire seine Frau getötet. Das war der Grund, weshalb er sich den Wächtern angeschlossen hatte. Erst die Ereignisse der letzten Tage hatten seine Einstellung verändert: Dass die Vampire mit den Menschen ein Bündnis eingegangen waren gegen einen noch mächtigeren Fein d – Solomo n –, das hatte ihm Respekt abgenötigt.
    »Sollen wir uns an die Arbeit machen?«, fragte er.
    »Bitte.« Lilith McCleery wies ihm mit einer Geste den Weg.
    »Wie genau sieht denn jetzt der Plan aus?«, fragte ich Hank, als wir die Kellertreppe hinabstiegen.
    »Ganz einfach: Niemand darf die Mountain View Lodge mit Solomons Tod in Verbindung bringen. Deswegen lasse ich es wie einen Unfall aussehen«, sagte er. Mir fiel auf, dass er Handschuhe anhatte und einen zusammengerollten Einweg-Overall unterm Arm trug. »Ich habe den Mercedes in der Nähe von Alder Creek versteckt.« In dieser Gegend hatte das inzwischen abgebrannte Sommerhaus gestanden, in dem sich die wiedererweckte Vampirin Keren Demahigan versteckt hatte. »Dort werde ich Solomon hinter das Steuer seines Autos setzen. Unterhalb des Mount Seymour befindet sich eine Schlucht, die tief genug ist, dass von dem Wagen nichts mehr übrig bleibt. Besonders wenn er in Flammen aufgeht. Ich habe ihn so präpariert, dass niemand eine Manipulation vermuten wird.«
    Als wir den Korridor mit seinen flackernden Neonröhren betraten, spürte ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Eine plötzliche Eingebung ließ mich langsamer gehen. Meine Nackenhaare sträubten sich und ich begann zu zittern. Lilith McCleerys Körper straffte sich. Wie ein Raubtier, das Witterung aufnimmt, hob sie den Kopf und blickte sich um. Ihre Augen glühten rot.
    Hank sah meinen Blick und hielt mich am Arm fest. Ich wollte etwas sagen, aber er legte nur den Zeigefinger auf die Lippen.
    Lilith McCleery nickte ihm kurz zu. Die Königin und ich blieben stehen, während Hank den zusammengerollten Overall fallen ließ und mit geübtem Griff eine Waffe aus seinem

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