Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)
eilen. Suus winkte ihm zu, zum Zeichen, dass sie ihn verstanden hatte.
Der Direktor starrte plötzlich auf ihre Hand und kniff misstrauisch die Augen zusammen. Suus folgte seinem wütenden Blick. Sie hatte überhaupt nicht gemerkt, dass sie immer noch die große Schachtel Streichhölzer in der Hand hielt …
S. i. S.: Suus in Schwierigkeiten
Niedergeschlagen stand Suus in Grausammers Büro. Diesmal würde sie richtig Ärger bekommen! Der Direktor hatte sie in sein Arbeitszimmer geschleift und ihr in unmissverständlichen Worten klargemacht, dass sie hier auf ihn warten solle. Dann war er davongeeilt, um sich um die Feuerwehr, die Polizei und den Räumdienst zu kümmern, der die Granate entschärfen sollte. Sie musste also, wohl oder übel, auf ihn warten. Während sie unruhig von einem Fuß auf den anderen trat und sich fragte, wie es wohl weitergehen würde, fiel ihr Blick auf ein Buch auf Grausammers Schreibtisch. Es sah aus wie ein Tagebuch. Sie konnte nicht widerstehen … Mit einem hastigen schuldbewussten Blick auf die Tür schlug sie die erste Seite auf.
Das Tagebuch des Hercules Grausammer
Aufzeichnungen der Heldentaten eines großen Entdeckers … Bergsteigers … Rechtsgelehrten des Jahrhunderts … Lehrers. Eines Tages werden dies die Memoiren des besten Schuldirektors aller Zeiten sein!
Suus grinste – Hercules, was für ein Name! Sie konnte es kaum abwarten, Dirk davon zu erzählen. Wahllos blätterte sie durch ein paar Seiten am Ende des Buches.
8. August
Heute hielt ich im Schulgarten ein kleines Schläfchen. Als ich nach etwa einer Stunde aufwachte, war mein Hals mit Bienenstichen übersät. Ich verstehe immer noch nicht, dass ich davon nicht aufgewacht bin! Noch seltsamer war, dass die Stiche kreisrund um Kiefer und Hals angeordnet waren.
9. August
Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie habe ich den Verdacht, dass dieser miese kleine Dirk Lloyd etwas mit diesen Bienenstichen zu tun hat. Wenn es doch nur ein Mittel gäbe, diesen Kerl von der Schule zu entfernen! Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, wünsche ich mir die Prügelstrafe zurück!
23. August
Irgendeinem dieser kleinen Scheusale ist es doch tatsächlich gelungen, Zeugnisformulare zu entwenden. Dann hat dieser Nichtsnutz die Lehrer benotet und die »Zeugnisse« auf dem Schulhof verteilt. Ich habe als Beweisstück ein Exemplar hier eingeklebt. Wenn ich den oder die Schuldigen erwischen sollte, werde ich mit aller Härte gegen sie vorgehen! Schließlich muss der Respekt, der uns Lehrern gebührt, gewahrt bleiben! Ich habe auch schon eine Vermutung … Wenn jemals über die Jugend dieser Bösewichte aus James-Bond-Filmen – Dr. No, Blofeld oder diesen absurden Dr. Doom – ein Buch geschrieben oder ein Film gedreht würde, könnte man sich diesen Dirk Lloyd wunderbar in der Hauptrolle vorstellen. Wenn es unter meinen Schülern jemals einen Jungen gab, wo ein solch verbrecherischer Geist heranwuchs, dann ist er es. Hm – »in dem« müsste es richtig heißen. Muss mir wohl selbst Minuspunkte für Satzbau geben, haha.
25. August
Nach der letzten Sitzung des Schulverbands hat dieser Schatzmeister schon wieder versucht, mir eine Falle zu stellen. Ein hartnäckiger Geselle, das muss man ihm lassen.
Der Rechnungsprüfer hat mich nach der letzten Verwaltungsratssitzung schon wieder erwischt. Er besteht darauf, dass ich ihm die Zahlungsbelege für Feuerschutzmaßnahmen am Kricketpavillon vorlege. Verdammter Mist, ich glaube nicht, dass er sich noch lange hinhalten lässt. Ich muss mir was einfallen lassen.
Der letzte Eintrag klang interessant. Was bedeutete das? Sie musste Dirk unbedingt davon erzählen. Plötzlich hörte sie draußen auf dem Gang Schritte. Schnell klappte sie das Tagebuch zu und schob es zurück auf seinen Platz. Grausammer stampfte herein wie ein wütender Stier. Dann fiel sein Blick auf das Tagebuch und wanderte misstrauisch zu Suus. Schnaubend ließ er sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und ließ das Buch in einer Schublade verschwinden.
Suus musste einen Vortrag über die Verantwortung und Pflichten eines jungen Mädchens in der modernen Welt über sich ergehen lassen. Sie musste sich anhören, wie enttäuscht er und seine Mitarbeiter von ihr waren, wie enttäuscht ihre Mutter sein würde; dass man so etwas wie schwarzen Eyeliner und Lippenpiercing an dieser Schule nicht unterstützen könne und was für eine ernste Angelegenheit es sei, den Schulpavillon niederzubrennen.
»Aber ich war es nicht«,
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