Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)
furchtbaren Klemme, in der er gerade steckte, konnte er wahrlich jede Hilfe gebrauchen! Er beglückwünschte sich insgeheim dafür, dass er den Skirrit-König in der Vergangenheit nicht übers Ohr gehauen, sondern ihre Abmachungen immer eingehalten hatte. Andernfalls wäre Foletto bestimmt niemals hier aufgetaucht.
Offenbar glaubte er, Dirk habe ihn herbeirufen wollen. Ehrlich gesagt, hatte Dirk beinahe schon vergessen, dass es die Skirrits und ihren König überhaupt gab. Außerdem fehlten ihm hier die magischen Mittel, um Foletto herbeizurufen. Aber das musste er dem nützlichen Flaschengeistlein ja nicht auf die Nase binden! Abgesehen davon wäre er, ob herbeigerufen oder nicht, früher oder später sowieso aufgetaucht. Die Macht und das Wesen eines Dark Lords hatten Geschöpfe wie ihn schon immer magisch angezogen. Sie umschwirrten ihn wie Motten das Licht.
Nach kurzem Nachdenken sagte Dirk schließlich: »Ich hätte da eine Aufgabe für dich. Und was die Bezahlung angeht – wie wäre es, wenn ich verspreche, dir zu geben, was immer dein Herz begehrt, wenn ich in meinen Eisernen Turm zurückgekehrt und meine Macht wiedergewonnen habe?«
Der Skirrit-König schnappte geräuschvoll nach Luft. »Was immer mein Herz …« Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Es musste wirklich schlecht um den Dunklen stehen, wenn er ihm ein solches Angebot machte. Vorsichtig (bei Verhandlungen mit einem Großen Bösen Zauberer musste man immer besonders vorsichtig sein, selbst wenn er sich gerade in einer Notlage befinden sollte) antwortete Foletto: »Ähm, nun ja, trotz Eures momentan eingeschränkten Zustandes bin ich sicher, dass wir zu einer Einigung kommen könnten, Eure Kaiserliche Dunkelschaft.«
Also setzten sie ihre Unterredung fort …
Der Zorn der Gruftis
Als Dirk bei Suus ankam, schwirrten ihm tausend Entwürfe und Pläne für seinen bevorstehenden Rachefeldzug durch den Kopf. Er klopfte an der Haustür. Nach kurzer Zeit wurde die Tür einen Spalt geöffnet und Suus spähte ängstlich um die Ecke. Wahrscheinlich dachte sie, er wäre ein Polizist, den Grausammer geschickt hatte, um sie zu verhaften. Als sie Dirk erkannte, zog sie verärgert die Stirn kraus.
»Ach, du bist’s«, begrüßte sie ihn mürrisch. »Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?«
»Sei gegrüßt, Kind der Nacht!«, sagte Dirk mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht. Es klang so absurd fröhlich und unbekümmert, dass Suus’ Mundwinkel gegen ihren Willen leise zuckten.
»Ich werde meinen bösen Geist anstrengen, um dich dem verderblichen Einfluss dieses Tyrannen Grausammer zu entreißen. Mein süßes Vampirmädchen soll wieder frei und unbeschwert die Nacht durchstreifen«, schwärmte Dirk.
Das war endgültig zu viel für Suus. »Ach, es tut richtig gut, dein verrücktes Gesicht wiederzusehen!«, sagte sie lachend und umarmte ihn herzlich.
Dirk erstarrte. An diese Menschling-Angewohnheit, sich bei jeder Gelegenheit in die Arme zu fallen, konnte er sich einfach nicht gewöhnen. Doch dann entspannte er sich und legte seine Arme um sie. Noch nie hatte er ein anderes Wesen umarmt. Nicht in tausend Jahren. Sicher, er hatte schon manches Mal jemanden zu Tode umarmt, aber das konnte man nicht vergleichen. Dieses hier fühlte sich sogar gut an. Etwas Seltsames überkam ihn … was war es nur? Ach ja, Zuneigung . Er fühlte Zuneigung für Suus, wollte sie beschützen, auf sie aufpassen.
Dieser ungewohnte Gedanke verstörte ihn und er löste verlegen seine Umarmung.
Er wollte natürlich nur auf sie aufpassen, wie man auf ein Haustier aufpasst, redete er sich sicherheitshalber ein. Oder wie auf einen besonders guten Diener, einen ausgezeichneten Stiefellecker. Ja, so war es. Dark Lords hatten niemanden gern, einfach so, ohne Grund. Bei ihnen ging es niemals um Zuneigung oder Liebe, sondern nur darum, dass jemand besonders nützlich war.
»Alles in Ordnung?«, fragte Suus.
Dirk wusste nicht, was er mit diesen unerwarteten Gefühlen anfangen sollte, sie hatten ihn völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Doch er riss sich zusammen.
»Suus, ich bitte um Vergebung, dir nicht früher zu Hilfe geeilt zu sein, aber ich war … abgelenkt«, verkündete er majestätisch.
»Abgelenkt? Wodurch?«, fragte sie leicht beleidigt. »Ich habe dich echt gebraucht!«
»Ich … also ich …«, druckste Dirk herum. Er konnte sich einfach nicht dazu durchringen, ihr zu gestehen, dass er nicht mehr an sich geglaubt, sich mit Selbstzweifeln geplagt hatte. Ein
Weitere Kostenlose Bücher