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Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition)

Titel: Dark Lord: ... Da gibt's nichts zu lachen!! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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ihre Mäntel, die Haare goldfarben wie das Siegel. Ekelhaft elegant wie immer, dachte Dirk. Es waren Templer-Elben, eine Elitetruppe, die ihre Elben-Gründe verlassen hatten, um der Sache des Weißen Zauberers zu dienen und ihn und seinen Tempel des Lebens bis in den Tod zu verteidigen. Noch mehr Fanatiker, genau wie die Weiße Leibgarde. Die Orks liefen ihnen direkt in die Arme!

    Doch wie sollte Dirk sie warnen? Er konnte nichts für sie tun. Plötzlich traten die Templer-Elben in einer geschlossenen Reihe zwischen den Bäumen hervor und eine Salve ihrer tödlichen Pfeile sirrte durch die Luft. Die Hälfte der Orks fiel noch im Laufen. Der Rest sank erschöpft zu Boden, jeglicher Kampfgeist schien von ihnen gewichen. Sie hoben nur noch die Hände über den Kopf und fielen auf die Knie, die klassische Ork-Haltung für Kapitulation und Unterwerfung. Doch die Weiße Leibgarde kannte kein Erbarmen, sie kreisten die Orks ein und griffen sie mit ihren Lanzen an. Dirk sah schockiert zu, wie sie einen nach dem anderen töteten. Dabei hätte selbst er, der Dark Lord, eine solche Unterwerfung akzeptiert. Wahrscheinlich hätte er jeden zehnten getötet; als Abschreckung für die anderen vielleicht auch jeden neunten. Aber niemals hätte er ein solches Gemetzel zugelassen. Was nützte das? Am Ende war niemand mehr übrig, der noch Steuern zahlen konnte; man hatte keine Untertanen mehr, keine Sklaven zum Herumkommandieren. Ein vollkommen sinnloser Sieg.
    Wollte der Staatenbund die Krieger des Dark Lord bis auf den letzten Mann ausrotten? War das der Grund, warum Gargon und die Orks noch auf der Flucht waren, obwohl der Krieg schon lange vorbei sein musste? Dirk war fassungslos. Immerhin waren es seine Krieger, er hatte sie aufgezogen und geschult. Es waren seine Geschöpfe, seine Untertanen, seine … seine Spielzeuge, verdammt noch mal! Wie konnte Hasdruban es wagen, sie ihm wegzunehmen? Es würde Ewigkeiten dauern, sie zu ersetzen.
    Hasdruban musste außer Gefecht gesetzt werden. Dirk musste so schnell wie möglich zurück ins Darkland, um zu retten, was es noch zu retten gab.
    Auf einmal war die Sicht durch das Spiegelglas gestört, es begann zu flimmern, wie bei einem Fernsehbildschirm, wenn das Signal schwächer wurde. Hastig versuchte er, das Gesichtsfeld noch ein Stück weiter zu bewegen, um einen letzten Blick auf seinen Eisernen Turm der Verzweiflung zu werfen, bevor sich das Fenster schloss.
    In halsbrecherischer Geschwindigkeit zoomte er über die Jammer-Ebenen auf den Turm zu, bis er die Umrisse vor den Hängen des Berg des Grauens auftauchen sah. Der Turm bot noch immer ein angenehm bedrohliches Bild, eine düstere Vorahnung, ein Vorbote des Verderbens. Bei näherem Hinsehen fiel ihm jedoch auf, dass irgendetwas nicht stimmte. Nach den vermutlich heftigen Kämpfen hatte der Turm sicher einigen Schaden gelitten – ein paar eingestürzte Wehrgänge, ein paar zerstörte Mauern an der Zauberkammer auf der Turmspitze. Aber das schien alles noch intakt zu sein. Dann sah er auf einmal, was nicht stimmte … der Turm erstrahlte in leuchtendem Rosa!
    »Neiiiiin! Rosa! Wie konnten sie es wagen?«, heulte er.
    Von den mit Eisenstacheln bewehrten Stützpfeilern bis zu den mit Eisen verkleideten Mauern war der ganze Turm von oben bis unten rosafarben angestrichen und mit violetten Blütenranken verziert. Kleines geflügeltes Feenvolk flatterte und tanzte um ihn herum. Zu Füßen des Turms lagerte eine fröhliche Menge, lachend und trinkend lauschten sie den Vorträgen von Musikanten und Dichtern. Man hatte seinen Eisernen Turm in einen Vergnügungspark verwandelt!
    Der Anblick trieb ihm die Schamesröte ins Gesicht. Wie peinlich, wie entsetzlich peinlich. Er konnte kaum hinsehen. Der grandiose Turm des Dark Lord war zu einer rosaroten Attraktion für Sommerfrischler und Sonntagsausflügler verkommen!
    Ah, das sah Hasdruban ähnlich. Wieder einmal war ihm ein absoluter Geniestreich gelungen, das musste sogar Dirk zugeben. Gab es einen besseren Weg, sich über die großen Untaten und Werke eines Dark Lords lustig zu machen und sein Andenken in den Schmutz zu ziehen? Wenn es Hasdruban jetzt auch noch gelingen würde, den kümmerlichen Rest seiner Anhänger auszurotten, wäre vom Vermächtnis des Dark Lord nicht ein Staubkorn mehr übrig. Während Dirk den Rest seines Lebens im Exil auf einem fremden Planeten verbrachte, würde die ursprüngliche Bedeutung des Eisernen Turms und seines furchterregenden Bewohners schon bald in

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