Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11
ausreichend“, entgegnete er höflich,
doch die Belustigung war aus seiner Stimme gewichen, und sein schroffer Ton
weckte in mir den Wunsch, ihm etwas Großes, Schweres an den Kopf zu werfen.
Oder zu weinen. Oder beides.
Ausreichend - er konnte mich mal, und zwar gewaltig .. Wenn
das seine Bezeichnung dafür war, dass wir höchstwahrscheinlich den besten Sex
in der gesamten Weltgeschichte gehabt hatten, dann würde ich ihn ganz gewiss
nicht davon abbringen.
Ausreichend. Dieser Mistkerl!
Ich legte mir gerade einen äußerst bissigen Kommentar
zurecht, als vor der Tür Geräusche zu hören waren. „Zorya Pia? Bist du da?“
Durch den Ritz zwischen Tür und Rahmen war Licht zu sehen.
„Mattias?“, fragte ich überrascht.
Die Tür wurde einen Spalt geöffnet, in dem ein Auge von
Mattias zu sehen war. „Hat der Dunkle dich verwandelt?“
„Verwandelt? Du meinst, ob er mich zum Vampir gemacht hat?“
Ich stürzte zur Tür, doch Kristoff schnalzte verärgert mit der Zunge.
„Meine Hose!“, raunte er mir zu.
Der Lichtstrahl, der in den Raum fiel, reichte bis zu seinen
Füßen, und ich sah, dass er immer noch entblößt war.
„Ja. Kristjana sagte, das würde er tun, um zu verhindern,
dass du heute Nacht unsere Zorya wirst.“ Mattias musterte mich kritisch.
Ich wich rasch wieder ein paar Schritte zurück und
verstellte ihm die Sicht auf Kristoff. „So ein Unsinn! Kristoff würde mich
niemals umwandeln. Nicht wahr?“
„Im Moment finde ich die Vorstellung, dich zu erwürgen, viel
verlockender“, lautete die Antwort.
„Siehst du?“, sagte ich zu Mattias. „Er will mich erwürgen,
nicht zum Vampir machen. Lässt du uns raus?“
„Das darf ich nicht“, entgegnete Mattias und taxierte mich
mit starrem Blick. „Kristjana hat mir verboten, in den Keller zu gehen. Aber du
bist die Zorya und meine Frau.“
„Eigentlich ist sie meine, aber das soll dich nicht davon
abhalten, uns freizulassen“, sagte Kristoff.
„Sei still, du!“, sagte ich und lachte furchtbar schrill und
künstlich, während ich unbeholfen in die Hocke ging und versuchte, Kristoffs
Hose zuzumachen.
„Er ist ein echter Witzbold! Aber weißt du, Mattias, ich
finde, wir haben noch gar keine Zeit gehabt, uns näher kennenzulernen, und da
ich jetzt ein paar Stunden Zeit habe, könnten wir uns doch mal ausführlich
unterhalten.
Außerhalb dieses Kellers, meine ich.“
„Das würde Kristjana nicht gefallen“, entgegnete er.
„Nun“, sagte ich, nachdem es mir nach einiger Fummelei
gelungen war, Kristoffs Reißverschluss hochzuziehen, setzte ein gewinnendes
Lächeln auf und ging zur Tür. „Sie muss es ja nicht erfahren, oder?“
Mattias zögerte. Ihm behagte die Idee, uns aus der Zelle zu
lassen, ganz offensichtlich nicht, doch ich wollte diese Chance nicht ungenutzt
lassen.
„Mattias“, sagte ich sanft und klimperte mit den Wimpern. „Ich
bin die Zorya.
Anniki hat mich zu ihrer Nachfolgerin bestimmt, und ich bin
wild entschlossen, meine Aufgabe zu erfüllen. Oben wartet ein Dutzend Geister
darauf, dass ich mein Versprechen einlöse und sie nach Ostri bringe. Ich bin
kein schlechter Mensch, das weißt du, nicht wahr? Bitte lass uns raus. Ich
übernehme die volle Verantwortung für Alec und Kristoff.“
„Nein, die Dunklen kann ich nicht freilassen“, sagte Mattias
kopfschüttelnd.
„Das wäre nicht richtig. Sie müssen gereinigt werden.“
„Du schätzt die Situation ganz falsch ein ...“, fing ich an,
doch Mattias öffnete die Tür plötzlich etwas weiter und starrte mich wütend an.
Besser gesagt den, der hinter mir stand: Kristoff hatte sich
so leise wie ein Panther an mich herangeschlichen. Ich drehte mich zu ihm um,
weil ich wissen wollte, was Mattias so erzürnte.
Kristoffs Hemd war offen, und ein Zipfel davon schaute aus
seinem Hosenschlitz heraus.
„Kein Wunder, dass das mit dem Reißverschluss so schwer war“,
murmelte ich stirnrunzelnd.
„Was?“, fragte Mattias argwöhnisch.
Ich drehte mich wieder zu ihm um und strahlte ihn unschuldig
an. „Wie bitte?“
Seine Miene wurde noch finsterer. Ich schaute an mir
hinunter und stellte zu meinem Entsetzen fest, dass ich meine Bluse in der Eile
falsch zugeknöpft hatte.
„Du hast mit dem Dunklen geschlafen!“, stieß Mattias
vorwurfsvoll hervor, und wie ich zugeben musste, war die Beweislast erdrückend.
„Du hattest Sex mit dem anderen und jetzt auch noch mit diesem hier? Du hast
mit jedem Sex außer mit mir!“
„Ich habe überhaupt nicht mit
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