Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
nämlich, dass Auserwählte,
die nicht ihre eigenen sind, wie ein totes Tier stinken, das vor ein paar Tagen
auf der Straße überfahren wurde.“
„Ich werde euch begleiten“, sagte Mattias zufrieden und
blickte mich mit flatterndem Augenaufschlag an. „Pia, Pia, Pia.“
„Dio, er ist ja fast noch schlimmer als vorher“,
murmelte Kristoff und stieß Mattias mit dem Ellbogen zur Seite, als dieser
versuchte, sich an mich zu kuscheln.
Mattias warf Kristoff eine Kusshand zu, woraufhin Letzterer
ihn entsetzt anstarrte.
„Mattias, jetzt beruhige dich und sei schön brav“, ermahnte
ich ihn. „Rowan bringt dich jetzt wieder auf dein Zimmer. Ich möchte, dass du
ganz, ganz nett zu ihm bist und alles tust, was er sagt.“
„Ich werde ganz nett zu ihm sein“, wiederholte Mattias und
strahlte Rowan an.
„Er ist auch sehr hübsch. Soll ich ihm einen Kuss geben?“
Rowan wich ein paar Schritte zurück.
„Keine Küsse. Du gehst jetzt einfach nur schlafen. Nein,
nicht hier. Du sollst in deinem Zimmer schlafen.“
Mattias winkte noch wie verrückt, als Rowan ihn wegführte.
„Dieser Zustand verursacht doch wohl hoffentlich keinen
dauerhaften Hirnschaden, oder?“, fragte ich, besorgt angesichts Mattias’
extremer Persönlichkeitsveränderung.
„Wie sollte man das denn feststellen?“, murmelte Kristoff.
„Mit der Zeit lässt es nach“, sagte Christian lachend. „Dann
müssen Sie sich entscheiden, ob Sie ihn noch einmal lichtbinden oder ihn in
seinen natürlichen Zustand zurückkehren lassen.“
Allie grinste. „Ich weiß nicht, ich finde, er ist jetzt
richtig süß. Er erinnert mich an Antonio, wenn er niemanden hat, nach dem er
gieren kann.“
Christian stieß einen gequälten Seufzer aus und sagte zu
Kristoff: „Ich würde gerne noch kurz mit dir reden, wenn es dir nichts
ausmacht.“
„Ein totes Tier?“, fragte ich Allie, die mich nun zur Tür
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und blickte noch einmal über die Schulter hinweg zu Kristoff
zurück. „Sie machen wohl Witze.“
Ihre Augen leuchteten auf eine Weise auf, die ich nicht
recht begriff.
„Ich wünschte, es wäre so. Es gibt noch viel, was Sie über
Vampire lernen müssen, Pia. Lassen Sie sich das von jemandem gesagt sein, der
sich bis zuletzt mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hat, eine Beziehung mit
einem von ihnen einzugehen. Es mag ein steiler, steiniger Weg sein, aber es
kann auch so richtig Spaß machen.“
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„... und dann ist der Geist an den Gegenstand gebunden, den
man als Hüter ausgewählt hat, und voila. Der beste Weg, sie zu
transportieren, wenn sie nicht aus eigener Kraft irgendwo hingelangen können.“
Ich beäugte die kleine Wollquaste in Allies Hand, als wir
mein Zimmer betraten. Es schien ein leichtes Glühen von ihr auszugehen, eine
Art Schimmern, das verkündete, dass sie nicht unbedingt das war, was sie zu
sein schien.
„Das ist echt praktisch, das muss ich schon zugeben. Aber
meine Geister scheinen kein Problem damit zu haben, sich zu bewegen. Wenn sie
wollen, können sie sogar mit mir im Auto fahren. So was halt.“
Allie nickte und strich über die seidene, mit Daunen
gefüllte Bettdecke.
„Christian hätte dir ruhig ein größeres Zimmer geben können,
aber ich denke, hier hast du es schon richtig gemütlich. Vor allem nachdem
Kristoff und du so lange getrennt wart.“
„Entschuldige, dass ich frage, aber ich bin neugierig: Wieso
hast du eigentlich daran geglaubt, dass wir unschuldig sind, wenn doch alle
anderen vom Gegenteil überzeugt waren?“
Noch bevor Allie etwas sagen konnte, sprang die Tür zu einem
Eckschrank auf, und ein kleines Kind kam herausgeschossen, das ein Handtuch wie
einen Umhang um den Hals gebunden, die Hände zu Krallen gekrümmt und die
Fangzähne entblößt hatte. Es kreischte: „Ich bin Dwakula!“
„Bitte entschuldige Josef. Er liebt es, Leute zu erschrecken“,
sagte Allie mit einem mütterlichen Lächeln. Er sprang durch das Zimmer und gab
diverse gurgelnde Geräusche von sich, die er das nehme ich jedenfalls an - für
Furcht einflößend hielt. „Esme und er haben letztens einen dieser alten
Dracula-Filme gesehen, und seitdem will er ein Vampir werden, wenn er groß ist.“
„Verhebt euch, Kinder der Nacht!“, schrie der Junge,
kletterte auf einen Stuhl mit Brokatbezug und sprang mit lautem Triumphgeheul
wieder hinunter.
Ich warf Allie einen verwunderten Blick zu. Sie lachte. „Das
war auch meine erste Reaktion. Christian war weniger belustigt, aber du weißt
ja, wie
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