Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
das Romantischste, was mir je passiert ist.“
Ich starrte sie entsetzt an.
Sie lachte erneut. „Anfangs ist zwischen uns nicht alles
glattgegangen. Christian war fest entschlossen, mich davon zu überzeugen, dass
ich seine Auserwählte wäre, und ich wollte nichts mit ihm zu tun haben.“
Wieder senkte ich den Blick auf meine Hände. „Das ist nicht
ganz dasselbe Problem wie zwischen Kristoff und mir“, sagte ich, und mein Herz
zog sich schmerzhaft zusammen, als ich daran dachte, wie Kristoff seinen Ring
betrachtet hatte.
„Ich bin sicher, ihr werdet damit fertigwerden, ganz egal,
was euch jetzt Kummer bereitet. Diese Typen mögen ja höllisch arrogant und
überheblich erscheinen, aber du musst zugeben, es hat schon was, dass von allen
Frauen auf der ganzen Welt ausgerechnet du die Einzige für ihn bist.“
Ich sagte nichts dazu, da ich dieses Thema ganz bestimmt
nicht vertiefen wollte. Jetzt war ein Themenwechsel angesagt. „Meinst du, es
besteht die Chance, dass Christian Mattias und Kristjana doch noch gehen lässt,
wenn ich ihn ein bisschen bearbeite?“
„Naja ...“ Sie warf mir einen seltsamen Blick zu. „Christian
ist der Vorsitzende des Mährischen Rates. Mit dieser Position ist eine gewisse
Verantwortung verbunden.“
Sie wartete einen Moment ab. Offensichtlich erwartete sie,
dass ich etwas begriff, was mir allerdings überhaupt nicht gelang.
„Ich fürchte, ich verstehe nicht, was das eine mit dem
anderen zu tun hat“, gab ich zu.
Sie seufzte und dachte kurz nach. „Er bricht die Regeln
nicht. Das kann er sich in seiner Position nicht leisten. Und du verlangst im
Grunde, dass er genau das tun müsste. Also, nein, ich glaube nicht, dass du
irgendetwas tun kannst, damit er Kristjana und Mattias freilässt.“
Sie schien das Wort „freilässt“ auf eine seltsame Art und
Weise zu betonen, die ich nicht begriff. In meinem Gehirn wirbelten hundert
verschiedene Gedanken durcheinander, und alle endeten mit derselben traurigen
Schlussfolgerung: Wenn Christian sie nicht gehen ließ, war ich dazu verdammt,
für den Rest meines Lebens Zorya zu spielen.
„Ich schätze, Kristoff und du, ihr werdet es hier gemütlich
haben“, sagte Allie und blickte sich um. „Ich bin sicher, er wird in null Komma
nichts wieder auf dem Damm sein. Nach seinem Abendessen in der Casa Pia sah er
schon hundertmal besser aus.“
Ich verzog das Gesicht bei dem Gedanken, dass Kristoff hier
gefangen gehalten worden war und dass man ihn um ein Haar kaltblütig hätte
verhungern lassen.
„Er sieht wirklich besser aus, aber ich bezweifle, dass er
schon wieder bei Kräften ist.“
„Vermutlich nicht.“ Allie schwieg einen Moment lang. „Ganz
egal, was du denkst, er wurde genauso wenig misshandelt wie die beiden
Schnitter. Ihm wurde Blut angeboten, aber er hat sich einfach geweigert, es zu
trinken. Wir haben ihn nicht hungern lassen, Pia. Du musst verstehen, dass es
für einen Dunklen erträglich ist, für eine kurze Zeit von seiner Auserwählten
getrennt zu sein. Es ist alles andere als angenehm, für keinen von beiden, aber
es ist erträglich. Aber ganze zwei Monate lang...“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich
kann mir die Schmerzen, die Kristoff erlitten haben muss, als er von dir
getrennt war, kaum vorstellen. Und ich bin sicher, dir ist es in dieser Zeit
auch nicht gerade blendend gegangen.“
Ich blickte an mir hinab und setzte mich schleunigst
aufrecht hin, um die Ähnlichkeit zwischen mir und einer Buddhastatue ein wenig
zu vertuschen.
„Leider hatte ich während unserer Trennung nicht die
geringsten Probleme, ordentlich zu essen.“
„Das ist es nicht, was ich meinte“, erwiderte sie. „Wenn
Christian mal für mehr als ein, zwei Tage fort ist, bekomme ich Kopfschmerzen.
Nichts wirklich Schlimmes, aber eben leichte Kopfschmerzen, die einfach nicht
weggehen, ganz egal, was ich nehme.“
Ich dachte an die Kopfschmerzen, unter denen ich in den
vergangenen Monaten gelitten hatte. Es war so schlimm gewesen, dass ich sowohl
zu meinem Optiker als auch zu meinem Arzt gegangen war, um abzuklären, ob ich
vielleicht Migräne hatte. „Ich hatte ziemlich häufig Kopfschmerzen in letzter
Zeit“, gab ich zu.
„Aber noch viel schlimmer als das ist das Gefühl ...“ Sie
zögerte, und ihre Hände beschrieben eine vage Geste. „Ach, ich weiß auch nicht,
wie ich es nennen soll. Es ist das Gefühl ... unvollständig zu sein. Als ob ein
Teil von mir fehlt. Irgendetwas stimmt nicht mit mir, wenn du verstehst, was
ich
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