Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
Wortes, nicht vollzogen. Alec hätte sich zwar nicht von
dir nähren können, aber wenn ihr es euch in den Kopf gesetzt hättet, euer Leben
miteinander zu verbringen, wäre das in relativer Behaglichkeit möglich gewesen.“
„Aber du hättest ohne mich nicht lange überlebt, oder?“
Schnell wandte er seinen Blick zum Fenster. „Vermutlich
nicht. Aber eine Auserwählte kann den Verlust eines Dunklen überleben. Selbst
wenn ich gestorben wäre, hättet ihr beide eine Zukunft gehabt.“
Ich schwieg ein Weilchen. Dutzende von Gedanken wirbelten
mir durch den Kopf. An erster Stelle stand das Wissen, dass eine solch noble
Geste ziemlich entwertet wurde durch die Tatsache, dass er nicht gerade das
brennende Verlangen verspürte, mit mir zusammenzuleben. Er war gewillt zu
sterben, um seiner großen Liebe treu zu bleiben.
Einen Moment lang brannten Tränen in meinen Augen. Ich
wandte mich ab und tat so, als sei ich damit beschäftigt, die Decken und Kissen
auf dem Bett glatt zu streichen. „Also gut, vorbei ist vorbei“, sagte ich.
Ich war schon immer pragmatisch veranlagt. Eigentlich hätte
ich ihm schrecklich gerne gesagt, was genau ich fühlte, aber ich hatte ihm ja
bereits mitgeteilt, dass ich Alec nicht wollte, und er hatte genauso darauf
reagiert, wie ich es erwartet hatte: mit der höflichen Weigerung, das Thema
etwaiger Gefühle zwischen uns zu erörtern, die über die rein körperliche
Kompatibilität hinausgingen.
„Ja, so ist es.“ In seiner Stimme lag etwas nicht
Greifbares. Ich spürte ihn hinter mir. Auch wenn er mich nicht berührte, war er
mir nahe genug, dass seine Körperwärme meinen Rücken zum Prickeln brachte. „Wo
wir gerade von jener Nacht reden ... Ich habe es bisher versäumt, dir dafür zu
danken, dass du mir meine Seele wiedergegeben hast. Ich möchte mich für dieses
Versehen entschuldigen. Ich hätte mit Gewissheit nie für möglich gehalten, dass
ich meine Seele jemals wiederbekommen würde.“
„Wieder?“, fragte ich. Die Neugier brachte mich dazu, mich
umzudrehen und ihn anzusehen. „Du hattest schon einmal eine?“
Seine Gesichtszüge glätteten sich, bis nur noch eine Maske
der Gleichgültigkeit zu sehen war, hinter der sich seine wahren Gefühle
verbargen, wie ich langsam erkannte. „Es gibt zwei Arten von Dunklen: die, die
von einem nicht erlösten Vater abstammen, und die, die gewandelt wurden.“
„Und du gehörst zu den zweiten?“
„Ja.“ Er ging zu dem Schrank hinüber, in dem sich Josef
versteckt hatte, zog sein Hemd aus und hängte es sorgfältig auf einen leeren
Bügel. „Ich war einmal menschlich.“
„Ich hatte ja keine Ahnung. Dann wart du und Andreas und
dein Cousin alle früher Menschen und wurdet in Vampire verwandelt?“
„Nein.“ Er zog Schuhe und Socken aus und warf mir einen
schwer zu lesenden Blick zu. „Andreas und ich stammen von derselben Mutter ab,
haben aber unterschiedliche Väter. Sein Vater ist ein Dunkler.“
„Ist? Dann lebt er noch?“
Ein trauriges Lächeln zuckte um seine Lippen. „Dunkle
sterben nicht so leicht.
Für gewöhnlich erfordert das ein Blutbad. Ja, sein Vater ist
noch am Leben. In Bayern, glaube ich. Andreas spricht nicht oft von ihm. Sie
stehen sich nicht sehr nahe.“
„Und deine Moni?“
„Sie war menschlich. Sie ist vor Jahrhunderten gestorben“,
sagte er und drehte sich weg, während er seinen Gürtel öffnete.
Ich verbrachte einen Augenblick damit, die bezaubernden
Muskeln seines Rückens zu bewundern, bevor er seine Hose zu Boden fallen ließ.
Ich starrte ihn an, bekam kaum noch Luft angesichts dieses unglaublichen
Körpers, der wie aus Marmor gemeißelt wirkte.
Er hängte seine Hose in den Schrank und drehte sich um, um
mir etwas zu sagen, hielt aber inne, als er sah, wie ich ihn anstarrte. „Was
ist denn mit dir los?“
„Nichts.“ Ich erkannte meine eigene Stimme kaum wieder, so
rau und kratzig klang sie. Also räusperte ich mich und versuchte es noch einmal.
„Überhaupt nichts.“
Er stemmte die Hände in die Hüften. Ich genoss das Spiel
seiner Muskeln unter der Haut seiner Brust. „Du hast mich doch früher schon
nackt gesehen.“
Ich schüttelte nur den Kopf und glotzte ihn weiter an. Ich
schien gar nicht damit aufhören zu können. „Nein, hab ich nicht. Wir haben uns
immer nur im Dunkeln geliebt. Ich habe dich noch nie vorher so gesehen.“
„An mir gibt es absolut nichts Einzigartiges, das eine solch
eingehende Besichtigung rechtfertigen könnte. Ich sehe aus wie jeder
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