Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
versichere Ihnen ...“
„Du liebe Güte, was haben Sie getan?“, fragte Ulfur, dessen
Augen genauso schwarz waren, wie Kristoff gesagt hatte, leuchtend und von
Entsetzen erfüllt.
Noch bevor ich etwas sagen konnte, löste er sich auf. Er
löste sich einfach in nichts auf.
„Nein!“, heulte ich und fuchtelte mit den Händen über dem
Fleck herum, wo er gerade noch gestanden hatte.
„Ich hatte mir schon gedacht, dass so was passieren könnte“,
sagte Eve und schüttelte den Kopf. „Nicht gut.“
„Nicht gut? Nicht gut? Was ist passiert? Wo ist Ulfur? Warum
hat er das gesagt?“, fragte ich in heller Aufregung. „Warum ist er
verschwunden?“
„Seine Seele wird von dem Ilargi festgehalten“, erwiderte
Eve. Ihr schmales Gesicht wirkte erschöpft. Sie warf einen Blick auf ihre
Freundin. „Es tut mir leid. Ich hatte gehofft, dass Ihnen ein bisschen mehr
Zeit mit Ihrem Geist bleiben würde, bevor er abberufen würde, aber der Ilargi
hat wohl schon auf ihn gewartet.“
„Aber ... aber ... ich verstehe das nicht!“ Ich hätte mir am
liebsten büschelweise die Haare ausgerauft und war den Tränen nahe, bei dem
Gedanken, Ulfur um ein Haar gerettet zu haben.
„Lasst uns die Angelegenheit im Wagen besprechen“, sagte
Kristoff mit einem Blick über meine Schulter. „Der Lärm hat in dem Dorf für
einiges Aufsehen gesorgt.“
Als ich mich umdrehte, sah ich eine ganze Reihe von Leuten
auf uns zuströmen. Wir packten ohne zu zögern unsere Sachen ein und kehrten auf
dem felsigen Pfad zurück zu dem Platz, wo wir das Auto hatten stehen lassen.
Ich kroch auf den Rücksitz zu Kristoff, elend und zutiefst
unglücklich bei dem Gedanken, dass Ulfur noch mehr leiden sollte.
„Sie werden dem Ilargi die Seele entreißen müssen, wenn Sie
Ihren Freund befreien wollen“, sagte Siobhan kurz darauf, als wir auf dem Weg
zurück nach Reykjavik waren. „Es tut mir wirklich leid, Pia. Aber wie ich Ihnen
schon gesagt hatte, sind Untote normalerweise an denjenigen gebunden, der sie
wiederauferweckt hat, es sei denn, wie es hier der Fall war, ihre Seele
befindet sich im Besitz von jemand anders. Ich dachte wirklich, der Ilargi
würde gar nicht wissen, dass wir Ulfur zurückgebracht haben, aber
offensichtlich hat er die Seelen in seinem Besitz sorgfältig überwacht.“
Kristoffs Hand ruhte warm auf meiner und tröstete mich
einfach nur durch die Berührung seiner Finger, die meinen Handrücken
streichelten. Verzweifle nicht, Geliebte. Du wusstest, dass wir uns
auf jeden Fall um den Ilargi würden kümmern müssen, um ihn zu befreien.
ja, aber ich dachte, dass er in der Zwischenzeit bei uns
bleiben könnte. Armer Ulfur. Er sah so entsetzt aus, so erschüttert. Und
das alles ist meine Schuld.
Es ist nicht deine Schuld, es sei denn, du hättest
nebenbei angefangen, Seelen zu fressen.
Findest du auch manchmal, dass das Leben dich wie ein Klo
behandelt?, fragte ich bedrückt, während ich mit halbem Ohr Eve und Siobhan
zuhörte, die sich abwechselnd bei mir entschuldigten.
Nicht so oft, nein.
Hast du es gut. Also ehrlich, Kristoff! Als ob wir nicht
schon genug damit zu tun hätten, Alec zu finden, jetzt müssen wir auch
noch einem bösen, Seelen fressenden Schnitter eine Seele entreißen? Wie
um alles in der Welt soll ich das denn machen?, jammerte ich in sein
Herz hinein.
Du wirst es genauso machen, wie du auch alles andere
gemacht hast - einen Schritt nach dem anderen, erwiderte er.
Als Siobhan und Eve uns schließlich vor dem Hotel absetzten,
hatte ich mich ein bisschen beruhigt und begann, die Ratschläge zu überdenken,
die sie uns gegeben hatten.
„Das Einzige, was ich tun kann, ist, Ihnen diese
Telefonnummer zu geben“, sagte Eve, als wir uns in der Hotellobby trennten. Sie
drückte mir ein kleines Stück Papier in die Hand. „Ich wünschte, ich hätte
daran gedacht, den Ilargi nach seinem Namen zu fragen, aber sämtliche
Transaktionen werden über die Akasha-Liga abgewickelt. Die schicken mir eine
Liste von den Leuten, die ich zurückholen soll, mit allen relevanten Details.
Vertraulichkeit ist für sie das Allerwichtigste. Der einzige Grund, warum ich
überhaupt die Nummer des Ilargi habe, ist, weil nicht genau feststand, wo sich
Ihr Freund befand. Wenn es irgendwie hilft - es ist eine Nummer in den USA.“
„Ich danke Ihnen beiden für Ihre Hilfe“, sagte ich und
betrachtete die Telefonnummer. „Und viel Glück bei Ihrer Doktorarbeit.“
Sie winkten uns noch zu, als ich schon den Weg zur
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