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Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Titel: Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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dann zu erschießen. Fieberhaft dachte sie nach, was sie tun konnte. Doch ihr waren die Hände genauso gebunden, wie Eric und Spock. Als sie das Gewicht verlagerte, spürte sie einen harten Druck am Schienbein.
    Mein Gott! Sie hatte ja noch eine Waffe. Sie hatte noch eine Chance. Eine letzte! Eine einzige Möglichkeit!
    „Sag’ gute Nacht zu deinen Frauen, Nicolai.“ Er zielte auf Amanda und sie handelte. Sie ließ sich nach vorne auf alle Viere fallen und hoffte, dass er nicht sah, wie sie ihr Hosenbein dabei hochschob.
    „Bitte nicht!“, flehte sie und schluchzte lautstark, um von dem schabenden Geräusch abzulenken, das entstand, als sie die Beretta aus dem Beinhalfter zog.
    „Sieh‘ sie dir an, Nicolai!“, lachte Dimitrij. „Alle deine Frauen knien vor mir.“
    In diesem Moment zog sie die Waffe und feuerte eine Schusssalve auf Dimitrij ab. Ein Schuss löste sich aus seiner Waffe, bevor er mit mehreren Löchern in der Brust zu Boden sank und reglos liegenblieb.
    Amandas Freude währte nur kurz. Denn ein pochender Schmerz ließ sie auf die Knie sinken. Sie griff sich an den Bauch und hob die Hand, die blutverschmiert war. Gerade als die Erkenntnis sie traf, dass sie angeschossen worden war, konnte sie sich auch auf den Knien nicht mehr halten. Sie ließ sich auf den Rücken nieder und versuchte ihren Atem zu kontrollieren. Seltsam distanziert spürte sie, wie ihr Blut warm aus der Einschussstelle pulsierte.
    „Amanda!“ Nicolai stürzte sich verzweifelt auf sie, zog ihren Oberkörper auf seinen Schoß, strich ihr das Haar aus dem Gesicht. „Oh Gott! Nein! Bitte!“
    Plötzlich tauchte Bill mit den anderen Männern in der Tür auf. Sie sah, wie das Lächeln aus seinem Gesicht verschwand, als er sie sah.
    „Finde den Störsender!“, befahl Spock. „Schalt’ ihn ab! Besorg einen Rettungshubschrauber.“
    Bill verschwand mit einem Nicken.
    „Hab ich ihn erwischt?“, fragte Amanda.
    „Sssch … nicht reden!“ Nicolais Stimme zitterte und bebte. Plötzlich tauchte Spocks Gesicht über ihrem auf. Als er aufstöhnte, wurde ihr klar, dass das kein gutes Zeichen war.
    „Hab ich?“, beharrte sie, obwohl ihr das Sprechen schwerfiel.
    „Ja, du hast ihn erwischt. Du hast uns alle gerettet!“
    Sie lächelte selig. „Gott sei Dank!“
    „Nicht sprechen, Doc. Ganz ruhig.“
    „Ich kann die Blutung nicht stoppen!“ Obwohl Spock nur flüsterte, hörte ihn Amanda mit schmerzender Deutlichkeit. Mit derselben Deutlichkeit hörte sie ein Schluchzen. Es drang aus Nicolais Kehle.
    „Tu irgendetwas!“, flehte er. „Mein Gott, Spock. Tu etwas!“
    „Ich sehe, ob ich im Wagen etwas finde. – Drück das hier auf ihre Wunde.“
    Amanda hob mit letzter Kraft die Hand an seine Wange. Er schmiegte sich in ihre Handfläche und nur beiläufig sah sie, dass sie sein ganzes Gesicht mit Blut verschmierte.
    „Sei nicht traurig …“, hauchte sie kraftlos. „In deinen Armen … ist sogar das Sterben … schön.“
    Nicolai kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. „Hier wird nicht gestorben, Doc! Du darfst mich nicht alleine lassen. Ich will mein Leben mit dir verbringen. Ich will dich glücklich machen.“
    Sie wollte lächeln, aber ihr Gesicht gehorchte ihr nicht mehr hundertprozentig. Außerdem wurde ihr kalt. Eiskalt.
    „Du machst mich sehr glücklich.“ Ihre Stimme hatte keinen Ton mehr, dann verlor ihr Körper die Spannung.
     
     
     
     
     

 
     
    Epilog
     
     
    Alles war hell und warm. Es war ein seltsamer Zustand der orientierungslosen Schwerelosigkeit. Und der Sorgenlosigkeit.
    Ihre Gedanken schliefen tief und fest. Es war nur ein pulsierendes Fühlen in ihr, wie durch einen zähen Schleier hindurch, der sie von allem trennte, was real war.
    Kein Schmerz mehr. Keine Angst. Nichts. Aber auch keine Hoffnung; keine Hoffnung auf Leben, auf ein gemeinsames Leben, mit dem Mann, der sie liebte.
    Sie wollte aufschluchzen, doch sie hatte keinen Körper mehr, dem ihr Gehirn den Befehl erteilen konnte. Sie war nur nutzloser Geist ohne Ziel und Zweck. In ihrer Verzweiflung über diesen Zustand, glitt sie wiederum in die absolute Dunkelheit ab.
    Als ihr Geist sich wieder regte, knüpfte er nahtlos an die Traurigkeit an, die sie zuletzt empfunden hatte. Sie war so schrecklich alleine. Es war furchteinflößend. Das durfte nicht der Tod sein. Das durfte nicht sein.
    Plötzlich hallte ein Schuss durch ihre Gedanken, der sie die Augen aufreißen ließ. Ihr Blick war trübe und fiel auf eine weiße Fläche,

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