Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)
Verschwinde!“ Nicolai machte keine Bewegung, als er sprach.
„Daria, das ist nicht dein Wille! Du willst das nicht!“
„Ich muss aber. Oh Gott, ich muss!“
Amanda blickte zu Nicolai hinab, in dessen Augen dasselbe Verstehen lag, wie in ihren eigenen. Offenbar war Daria einer Art Gehirnwäsche unterzogen worden. Und aus welchen Gründen auch immer, schien Spock der einzige zu sein, der zu ihr durchdringen konnte.
„Gib mir die Waffe, Daria. Ich bringe dich fort von hier.“
„Er wird mir wehtun, wenn ich nicht tue, was er sagt. Ich werde … oh Gott, er wird mir so furchtbar wehtun.“
„Ich lasse es nicht zu!“ Spock kam ihr immer näher, robbte regelrecht zu ihr, bis Amanda das Gefühl hatte, er könnte ihre Waffe jederzeit greifen.
„Er ist so stark“, hauchte sie.
„Ich bin stärker“, beharrte Spock.
„Gabriel.“ Ihre Augen wurden glasig und bekamen einen beängstigend weggetretenen Ausdruck. „Mein Erzengel mit dem Flammenschwert. – Wirst du mich abholen im Himmel … Gabriel?“
Bevor er antworten konnte, drückte sie ab. Amanda stürzte sich schützend auf Nicolai und suchte mit forschenden Händen seinen Körper ab. Er war unverletzt.
Spock hatte Darias Arm weggeschlagen und damit den Schuss in die Decke abgelenkt. Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte er sie entwaffnet. Sie kämpfte nur kurz gegen ihn an, dann ließ sie ihren zitternden Körper gegen seine Brust sinken, verschwand fast gänzlich in seiner mächtigen Umarmung.
Amanda rollte sich erleichtert auf den Rücken und starrte an die Decke. Erics Atem ging schwer und Nicolai setzte sich mühsam auf.
„Eric?“, fragte Spock.
Der blonde Mann nickte. „Alles in Ordnung.“
„Woher wusstest du es?“, fragte Nicolai.
„Nachher.“ Spock deutete mit dem Kinn auf Daria. „Lass uns erst hier verschwinden!“
Plötzlich war Applaus zu hören. Träge und schleppend. Und nur von einer Person.
Dimitrij!
Nicolai griff nach seiner Waffe.
„Das würde ich nicht tun, Bruderherz“, sagte Dimitrij kalt. „Sonst sind deine Frauen tot.“
Nicolai hob die Hände und drehte sich zu seinem Bruder um. Amanda verfolgte die Szenerie mit klopfendem Herzen. Sie hatte die beiden Brüder erst einmal zusammen gesehen, damals war sie aus Dimitrijs Gefangenschaft befreit worden.
„Gib mir deine Waffen, Nicolai. Und zwar alle. Und dann gibst du mir die von deinen beiden Freunden.“ Sein eiskalter Blick traf Amanda. „Wie ich sehe, sind Sie ebenfalls bewaffnet Dr. Pierce. Sie verstehen, dass ich das nicht zulassen kann.“
Widerwillig gab Amanda Nicolai ihre Waffe und sah schweigend zu, wie er seine eigenen vor Dimitrij auf dem Boden ablegte, bevor er auch Eric und Spock entwaffnete. Vor Dimitrij türmte sich ein beeindruckender Haufen von Pistolen und Messern auf, als Nicolai fertig war.
„Sehr schön, Brüderchen.“ Dimitrij zielte auf Nicolais Stirn. „Und jetzt knie dich hin.“
Nicolais Wangenmuskeln zuckten vor Anspannung. „Ich werde niemals vor dir knien.“
„Nicht einmal, wenn ich eine von deinen Huren abknalle?“ Er zielte auf Amanda.
„Warte!“ Nicolai hob beschwichtigend die Hände. „In Ordnung. Ich tue, was du willst, aber lass sie in Ruhe.“ Als er vor Dimitrij auf die Knie sank, blieb Amanda beinah das Herz stehen.
„So gefällst du mir, Brüderchen. So ist es viel besser.“ Er trat einen Schritt zur Seite, brachte etwas Abstand zwischen sich und die anderen, ohne die Pistole abzuwenden. „Wie lange ich an diesen Moment gedacht habe … so oft. Ich hätte viel Geld dafür bezahlt dein Gesicht zu sehen, als ich dein Frauchen zurückgeschickt habe.“ Er nickte in Darias Richtung und sein Lächeln löste jeden intakten Würgereflex aus. „Ich habe mich viel mit ihr beschäftigt, habe ihr gezeigt, wie es ist, mit einem richtigen Mann zusammen zu sein.“
Nicolai zuckte. „Du verdammtes Schwein!“
Dimitrij schlug ihm mit der Faust so hart ins Gesicht, dass er kurz auf alle Viere gehen musste, um nicht gänzlich zu Boden zu gehen.
„Ich glaube, es hat ihr sogar gefallen.“ Er lachte kalt. „Und ich habe sie immer wieder zusammenflicken lassen, damit du auch noch etwas von ihr hast, wenn ich sie dir zurückgebe. Wie meine Kleider damals, die du auftragen musstest. Und du kannst mir glauben, es gibt keinen Ort an dieser kleinen Schlampe, den ich nicht gebührend eingeweiht habe.“
Amanda begriff, dass er Nicolai so lange provozieren und quälen wollte, bis er es nicht mehr aushielt, um ihn
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