Dark Secrets: Gesamtausgabe
geschlossenen Lidern tanzen ließ, dann sah sie ihn wieder an, voller Abscheu und unendlicher Wut, und spuckte ihm noch einmal ins Gesicht. Den nächsten Schlag erwartend, hielt sie seinen Blick fest. Doch die Reaktion blieb aus. Er strich sich die Wange an der Schulter trocken und lächelte. „Ich wusste, dass ich dich richtig eingeschätzt habe.“
Er stieg von ihr herunter und sie setzte sich schnell auf. „Richtig eingeschätzt?“, fragte sie atemlos, spürte aber gleichzeitig eine Welle der Erleichterung durch ihren Körper spülen, weil er von ihr abgelassen hatte. Er knöpfte sich das Hemd auf und sah sie an, indem er es sich über die Schulter streifte.
„Du bist eine Kämpferin! Das gefällt mir!“
Atemlos zog sie sich die Decke über die Brust. „Alle Vergewaltigungsopfer kämpfen!“
„Ich will dich nicht vergewaltigen.“ Er ließ das Hemd zu Boden fallen und stand mit nacktem Oberkörper vor ihr.
Sie lachte freudlos. „Sondern?“
„Ich will dich verführen.“ Er öffnete seinen Gürtel, den Reißverschluss seiner Hose und stieg heraus, nur noch die engen schwarzen Shorts tragend. Sein Körper war perfekt, austrainiert und stark. Amanda schluckte trocken und ignorierte das Prickeln in ihrem Schoß. Ihr Gehirn und ihr Körper spielten völlig verrückt. Vielleicht war das seine Strategie, sie so sehr aus der Bahn zu werfen, bis sie sich nicht mehr wehren konnte.
Er stieg zu ihr aufs Bett und setzte sich im Schneidersitz neben sie, was sie ein wenig überraschte.
„Zieh das Kleid aus“, befahl er und sein Ton war mit einem Mal eisig. Das Lächeln war verschwunden.
Amandas Augen glühten vor nacktem Zorn. „Nur über meine Leiche!“ Für einen Moment glaubte sie, er würde sich noch einmal auf sie stürzen, doch er tat es nicht.
„Ich mache dir einen Vorschlag“, sagte er stattdessen. „Du ziehst das Kleid aus und überlässt mir eines deiner Beine. Ich darf es berühren, anheben, ablecken, daran saugen. Ich tue dir nicht weh, oder kaum. Nun“, er lächelte spitzbübisch, wirkte dabei jünger als zuvor. „Vielleicht ein bisschen. Und dafür lassen wir nächste Nacht die Handschellen weg.“
Sie riss die Augen auf. „Ich soll heute in diesen Handschellen übernachten?“
„Und jede andere Nacht auch. Es sei denn, du lässt dich auf meinen Deal ein.“
„Das ist Erpressung!“
Er gab ein abwägendes Geräusch von sich und setzte wieder dieses unerträglich arrogante Lächeln auf.
„Erpressung ist so ein hässliches Wort. Nennen wir es … einen Ansporn.“
Sie sog ihre Unterlippe zwischen die Zähne und dachte nach. Unweigerlich betrachtete sie ihr Bein. Was sollte er damit schon machen? Und sie wollte wirklich nicht diese grässliche Handschelle tragen. Außerdem – auch wenn sie sich eher die Zunge abgebissen, als es zugegeben hätte – empfand sie ein gewisses Maß an Neugierde. Und ein Bein war harmlos. Was konnte er damit schon machen? Es war nur ein Bein.
„Aber ich behalte die Unterwäsche an!“
Es war eine Kapitulation und das schien ihn äußerst zufriedenzustellen.
„Natürlich“, gab er zurück.
Sie zögerte noch einmal kurz, dann richtete sie sich auf, zog sich das Kleid über den Kopf und drückte es ihm in die Hand.
„Hier!“
Er knüllte es zusammen und hielt es sich unter die Nase, sog den Duft tief in seine Lungen, was Amanda mit einiger Faszination beobachtete.
Behutsam legte er das Kleid weg und wandte sich ihr zu. Ihre schwarze Unterwäsche bedeckte wirklich nur das Nötigste, aber immerhin das.
Seine Hände nahmen ihre Schultern und drückten sie sanft, aber bestimmt in die Kissen. Dann hob er eines ihrer Beine an und legte es sich über die Schulter, beugte sich über ihren Oberschenkel; so langsam, dass Amanda genug Zeit hatte, sich zu fragen, worauf zum Teufel sie sich hier eigentlich eingelassen hatte!
Seine Berührung war überraschend. Sie hatte mit etwas Grobem gerechnet. Aber seine Hände waren vorsichtig, berührten ihre Haut fast ehrfürchtig. Sie erspürte seinen Rücken mit ihrem Bein, wunderte sich über die prächtigen Muskeln, die sich zuckend bewegten. Sein Körper war warm, und jetzt, da er nackt war, verströmte er einen angenehmen Duft. Sie versuchte sich ein wenig zu entspannen, während seine Finger von ihrem Knie hinauf strichen. Seine Fingerspitzen kitzelten sie, und als er beinah ihren Schoß berührte, spannte sich Amanda an.
Allerdings hielt er sich an sein Versprechen und berührte nur ihr Bein. Gerade, als
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