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DARKNET

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Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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in Anzügen mehrere Personen zu überwältigen, bei denen es sich offenbar um Daemon-Agenten handelte. Einer der Feds hielt eine Sportbrille hoch, während weitere FBI -Leute herbeieilten. Sie sicherten bereits den Ort des Geschehens ab.
    Die Trauergäste, an denen Philips vorbeirannte, wandten sich neugierig dem Handgemenge zu. Sie bemerkte, dass viele Leute kleine Kinder dabeihatten, und rief: «Sofort den Friedhof räumen!»
    Binnen dreißig Sekunden hatte Philips sich zu einem Mann im dunklen Anzug mit Headset durchgearbeitet. Er gehörte zu dem Sicherheitskordon um das Knäuel von zwei Dutzend Männern.
    Philips zeigte ihren NSA -Ausweis vor und sagte ruhig, aber bestimmt: «Ich bin Beamtin der Sicherheitsbehörde. Sie müssen diesen Friedhof so schnell wie möglich räumen lassen. Die Leute hier sind in großer Gefahr.»
    Der stiernackige Agent würdigte Philips’ Ausweis keines Blicks. Er sah sie nur an und sagte: «Gehen Sie zurück, Ma’am.»
    «Verdammt, lassen Sie mich mit dem leitenden Agenten sprechen! Ich weiß aus erster Hand, dass hier gleich ein Angriff stattfindet!»
    Er lächelte ausdruckslos und sagte mit einem undefinierbaren Akzent: «Wir haben alles unter Kontrolle. Danke.»
    Plötzlich knallten Schüsse durch die kalte Luft. Leute in der Menge schrien auf und duckten sich. Die Trauergemeinde flüchtete wie eine erschrockene Schafherde – bis auf die zahlreichen Polizisten, die Pistolen zogen und sich dorthin bewegten, wo die Schüsse herkamen. Philips wusste, es waren FBI -, DSS -, DEA - und ATF -Agenten sowie Beamte der Bundesstaats- und der Kommunalpolizei. Sie näherten sich zu Dutzenden, die Grabsteine als Deckung benutzend.
    Philips trat ihnen entgegen und hielt den Dienstausweis hoch. «Zurückbleiben! Sie sind in Gefahr!»
    Die ersten Leute waren bereits bei ihr, die Schusswaffen durchgeladen und entsichert. Ein distinguierter Anzugträger in den Fünfzigern, selbstsicher und ohne Waffe, trat auf Philips zu. «Was zum Teufel ist hier los?»
    Noch bevor Philips antworten konnte, löste sich ein adrett aussehender, schwarzgekleideter Mann aus dem Tumult und kam auf sie zu. Er hielt ihnen einen Ausweis mit einem vertrauten Logo entgegen – Korr Security International.
    «Dies ist eine streng geheime Operation im Auftrag des Verteidigungsministeriums, meine Herren.»
    Der ältere FBI -Agent runzelte die Stirn und studierte den Ausweis des Korr-Mannes. «Ich bin leitender Special Agent beim FBI in Kansas City. Ich nehme von privaten Sicherheitsfirmen keine Anweisungen entgegen.» Er rückte weiter vor, gefolgt von Dutzenden weiterer Bundesbehörden-Agenten und Beamten der örtlichen Polizei, alle noch immer mit schussbereiter Waffe.
    Sie bahnten sich ihren Weg durch zwei Dutzend Sicherheitskräfte in Zivil mit Headsets und emporgerichteten Maschinenpistolen.
    «Himmelherrgott, wer zum Teufel hat denn einen Zugriff inmitten Hunderter Zivilisten autorisiert?»
    Philips hielt sich eng an den hochrangigen FBI -Agenten.
    Korr-Leute stellten sich ihnen entgegen. «Sir! Sie können hier nicht durch!»
    «Ich leite das FBI -Büro von Kansas City, und solange ich keine Dienstmarken von Bundesbehörden sehe, gehe ich verdammt nochmal, wohin ich will!»
    Der Schwarm von Polizeibeamten und Bundesagenten drang ins Zentrum des Korr-Teams durch. Was sie dort erwartete, war für alle ein Schock.
    Sechs Personen lagen in einer dampfenden Blutlache auf dem gefrorenen Grasboden, und benachbarte Grabsteine waren blutbespritzt. Eine der Personen war ein verwundeter Korr-Mann, der nach Luft rang und von seinen Kollegen erstversorgt wurde. Die anderen schienen Daemon-Agenten zu sein – darunter eine junge Frau. Sie starrten mit blicklosen Augen in den Himmel. Philips bemerkte, dass der Boden ringsum zertrampelt war, was auf einen heftigen Kampf schließen ließ.
    Dem leitenden Special Agent blieb der Mund offen stehen. «Heilige Muttergottes …»
    Ein großer, kräftiger Korr-Mann kam auf ihn zu und zeigte seinen Dienstausweis. «Sir, dies ist eine streng geheime militärische Operation. Sie müssen –»
    Plötzlich war da ein hohes Pfeifen, gefolgt von einem scharfen
Twack
. Alle starrten entsetzt auf eine stilettartige Stahlspitze, die jetzt aus der linken Wange des Korr-Mannes ragte. Blut lief ihm aus der Nase. Der Flugkörper, der ihn getroffen hatte, sah aus wie ein überdimensionaler antennenbestückter Dartpfeil. Der Korr-Mann wankte, Überraschung im Gesicht.
    Servomotoren surrten und

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