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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Berge - dies alles war erfaßt worden in den schrecklichen Zeiträumen zwischen dem Bergen und Identifizieren der Toten, der Errichtung eines behelfsmäßigen Feldlazaretts und der Rekrutierung jeder körperlich einigermaßen zu Hilfszwecken geeigneten Person - die Verletzten mußten versorgt, die Toten begraben werden… und natürlich brauchte man Behelfsunterkünfte, solange das Schiff unbewohnbar war.
    Rafael MacAran kramte seine Vermessungsinstrumente aus dem Gepäckbündel, bediente sie jedoch nicht. Er hatte diese kurze Atempause allein nötiger gebraucht, als ihm bewußt gewesen war, ein wenig Zeit, sich von den wiederholten und furchtbaren Schockmomenten der letzten paar Stunden zu erholen - dem Absturz und einer Gehirnerschütterung, die ihn auf der überbevölkerten, medizinisch überempfindlich reagierenden Erde sofort ins Krankenhaus gebracht hätte. Hier hatte der Medo-Offizier, selbst von schlimmeren Verletzungen gequält, nur kurz seine Reflexe überprüft, ihm ein paar Kopfschmerztabletten in die Hand gedrückt und sich dann wieder um die ernsthaft Verletzten und Sterbenden gekümmert. Sein Schädel fühlte sich noch immer wie ein übermächtig schmerzender Zahn an, obwohl die visuelle Trübung nach dem Schlag der ersten Nacht verklungen war. Am darauffolgenden Tag war er abkommandiert worden, zusammen mit allen anderen körperlich tauglichen Männern, die nicht zum medizinischen Stab oder zu den Technischen Mannschaften im Schiff gehörten, Massengräber für die Toten auszuheben. Und dann hatte er diesen herzzerreißenden Schock erfahren und Jenny unter ihnen entdeckt.
    Jenny. Er hatte sie in Sicherheit und wohlauf geglaubt, mit ihren eigenen Aufgaben zu beschäftigt, um ihn aufzuspüren und zu beruhigen. Dann hatte er die unverwechselbaren, silberglänzenden Haare seiner einzigen Schwester unter den verstümmelten Toten gesehen. Es war nicht einmal Zeit für Tränen geblieben. Da waren zu viele Tote. Er tat das einzige, was er tun konnte. Er meldete Camilla Del Rey, die Captain Leicester bei dem Identifizierungs-Sonderauftrag vertrat, daß der Name Jenny MacAran von der Liste der nicht aufgefundenen Überlebenden auf diejenige der mit Sicherheit identifizierten Toten übertragen werden konnte.
    Ein knappes, ruhiges »Danke, MacAran« war Camillas einziger Kommentar gewesen. Es gab keine Zeit für Sympathiebekundungen, keine Zeit für Trauer oder auch nur einen menschlichen Ausdruck der Freundlichkeit. Und doch war Jenny Camillas enge Freundin gewesen, sie hatte dieses verdammte Del-Rey-Mädchen wie eine Schwester geliebt, nur warum, das hatte Rafael nie erfahren, doch Jenny hatte sie geliebt, und es mußte einen Grund dafür gegeben haben. Irgendwo tief unter der Oberfläche begriff er, daß er gehofft hatte, Camilla würde die Tränen für Jenny vergießen, die zu weinen er nicht fertigbringen konnte. Irgend jemand mußte um Jenny weinen, und er konnte es nicht. Noch nicht.
    Er wandte seine Konzentration wieder den Instrumenten zu. Wenn sie ihren genauen Standort auf der geographischen Breite dieses Planeten gekannt hätten, wäre es leichter gewesen, aber der Höhenstand der Sonne über dem Horizont würde ihnen zumindest eine grobe Vorstellung davon geben.
    Unter ihm, in einer großen, mit niedrigem Gestrüpp und verkümmerten Bäumen überzogenen Senke von mindestens fünf Meilen Durchmesser, ruhte das abgestürzte Raumschiff. Als Rafael es aus dieser Entfernung betrachtete, verspürte er ein seltsames Verzagen. Captain Leicester würde vermutlich gemeinsam mit der Mannschaft daran arbeiten, den Schaden zu veranschlagen und die Zeit abzuschätzen, welche für die zu bewältigenden Reparaturen benötigt wurde. Rafael kannte sich mit der Funktionsweise eines Sternenschiffes nicht aus - sein Wissensgebiet war die Geologie. Doch für ihn sah es nicht danach aus, als würde sich dieses Schiff jemals wieder erheben.
    Dann schob er diesen Gedanken beiseite. Das sollten gefälligst die Technischen Mannschaften feststellen. Sie wußten Bescheid; er nicht. Aber er hatte in diesen Tagen schon einige durch das Ingenieurwesen vollbrachte Beinahe-Wunder gesehen. Schlimmstenfalls mochte dies hier ein unbequemer Zwischenaufenthalt von einigen wenigen Tagen oder ein paar Wochen werden, dann würden sie wieder unterwegs sein, und auf den Sternenkarten des Kolonialen Expeditions-Korps würde ein neuer bewohnbarer, zur Kolonisierung geeigneter Planet verzeichnet werden. Dieser sah, trotz der brutalen Kälte in

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