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Darkover 03 - Herrin der Falken

Titel: Darkover 03 - Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ihm wünschen?« fragte Romilly leise, und Darissa lachte. »O ja, der Turm von Tramontana nähme ihn sofort. Seit der Zeit vor den Hundert Königreichen gehören die Aldarans zur Hastur-Sippe, und es bestehen alte Verbindungen zu Tramontana.« Sie senkte die Stimme. »Hast du gar nichts von Ruyven gehört? Hat dein Vater ihn wirklich enterbt?«
    Romilly nickte, und Darissas Augen wurden groß. Sie und Ruyven hatten als Kinder miteinander gespielt. »Ich weiß noch, wie er mir in einem Jahr zu Mittsommer einen Korb schickte«, erzählte sie, »und ich trug den Zweig Goldblumen, der darin war. Doch am Ende des Festes verlobte Vater mich mit Cathal. Wir sind glücklich miteinander geworden, und jetzt haben wir unsere Kinder – aber ich halte viel von Ruyven, und ich wäre mit Freuden deine Schwester geworden, Romilly. Meinst du, der MacAran wird dich Cinhil geben, wenn er anfragt? Dann würden wir doch noch Schwestern.«
    »Es ist nicht so, daß ich Cinhil nicht mag«, sagte Romilly, aber innerlich grauste es ihr. Würde sie in drei Jahren wie Darissa sein, fett und kurzatmig, mit fleckiger Haut und vom Gebären verunstalteter Figur? »Das einzig Gute an einer solchen Heirat wäre, daß sie mich in deine unmittelbare Nähe brächte«, erklärte sie der Wahrheit gemäß. »Aber ich habe es nicht eilig mit dem Heiraten, und Luciella sagt, fünfzehn sei zu jung, um einen eigenen Hausstand zu gründen. Sie würde
    uns am liebsten erst verloben, wenn wir siebzehn oder älter sind. Eine gute Hündin läßt man nicht in ihrer ersten Hitze decken.« 
    »O Romilly!« Darissa errötete, und sie kicherten zusammen wie Kinder. 
    »Dann genieße das Tanzen, solange du es noch kannst, denn diese Zeit wird für dich bald vorüber sein«, sagte Darissa.
    »Sieh mal, da ist Darrens Freund aus dem Kloster – er sieht in seinem dunklen Anzug wie ein Mönch aus. Ist er einer von den Brüdern?«
    Romilly schüttelte den Kopf. »Ich weiß von ihm nichts weiter, als daß er ein Freund Darrens ist und dem Castamir-Clan angehört.« Sie behielt ihren Verdacht für sich. Darissa bemerkte: »Castamir ist ein Hastur-Clan! Daß er so ganz offen hergekommen ist – Castamir steht auf der Seite des alten Königs, wie ich gehört habe. Hält dein Vater zu Carolin, oder unterstützt er den neuen König?«
    »Ich glaube nicht, daß Vater irgendwelche Unterschiede zwischen dem einen oder dem anderen König macht. Es interessiert ihn nicht.« Romilly konnte nicht weitersprechen, denn Alderic trat zu ihnen.
    »Mistress Romilly? Jetzt kommt ein Kontertanz. Wollt Ihr meine Partnerin sein?«
    »Macht es dir etwas aus, wenn ich dich allein lasse, Darissa?“
    »Nein – da ist Cathal; ich werde ihn bitten, mir ein Glas Wein zu holen«, antwortete Darissa, und Romilly ließ sich von Alderic in die sich bildende Formation ziehen. Es waren sechs Paare
    – allerdings bestand eines aus Rael und der elfjährigen Jessamy Storn, die ihren Partner um einen halben Kopf überragte. Sie stellten sich einander gegenüber auf. Darren und Jeralda Storn, die die ersten in der Reihe waren, umkreisten jedes Paar in den komplizierten Figuren des Tanzes. Dann kam Alderic an die Reihe, und Romilly faßte vertrauensvoll seine Hände. Sie waren breit, hart und warm, gar nicht die weichen Hände eines Gelehrten, sondern die schwieligen, starken eines Schwertkämpfers. In der Tat, ein unwahrscheinlicher Mönch, dachte sie und wandte ihre Aufmerksamkeit den Schwierigkeiten des Tanzes zu. Als die Figur zu Ende war, stand sie Darren gegenüber, beim nächsten Mal ihrem Bruder Rael. Cinhil drückte ihr in der kurzen Zeit ihrer Partnerschaft die Hand und lächelte. Romilly schlug die Augen nieder und gab ihm das Lächeln nicht zurück. Also dachte Lord Scathfell daran, sie dieses Jahr mit Cinhil zu verheiraten, damit sie ein Kind nach dem anderen bekam und dick und unförmig wie Darissa wurde? Er sollte sich irren! Eines Tages würde sie wohl heiraten müssen, aber nicht diesen grünen Jungen, wenn sie es verhindern konnte! Übrigens verging ihr Vater durchaus nicht in Ehrfurcht vor den Aldaran-Lords, und außerdem war es nur Aldaran von Scathfell, nicht Aldaran von Burg Aldaran. Scathfell war der reichste und einflußreichste ihrer Nachbarn, doch der MacAran war, wie man ihr gesagt hatte, unabhängiger Grundbesitzer schon vor dem Bau der Stadt Caer Donn gewesen!
    Nun brachte der Tanz sie mit Dom Garris zusammen. Auch er lächelte und drückte ihre Hand. Sie errötete und hielt

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