Wald- und Wiesenkochbuch - Köstliches mit Wildkräutern, Beeren und Pilzen
Auf Schatzsuche
Die Freude am Entdecken kostbarer Dinge steckt in jedem von uns. Wie gut, dass viele Schätze direkt vor unserer Haustüre liegen! Wir brauchen bloà unserer Nase zu folgen â Wald und Wiese halten für uns wahre Aromenwunder bereit.
Haben Sie als Kind auch davon geträumt, einen Schatz zu finden? Mir ging es so â nur war der Schatz, den ich suchte, nicht golden, sondern grün. Und er funkelte nicht wie Diamanten, sondern leuchtete rot und orange. Wo ich aufgewachsen bin, gab es viel Natur vor der Haustüre. Deshalb bin ich schon in meiner Jugend fast jeden Tag drauÃen gewesen und so oft es ging durch Wiesen und Wälder gestreift. Auf spielerische Weise lernte ich damals mit dem Wechsel der Jahreszeiten die Schätze der Natur kennen: knoblauchwürzigen Bärlauch, betörend duftende, wild wachsende Heckenrosen, Wiesenkräuter und Blüten und später, im Herbst, aromatische Pilze, Hagebutten, Nüsse und Beeren.
Das Einswerden mit der Natur und die Begeisterung beim Sammeln natürlicher Kostbarkeiten sind bis heute mein Seelenbalsam geblieben. Ich ziehe viel Kraft daraus, rund ums Jahr in der grünen Speisekammer Neues zu entdecken und zu sammeln. Und natürlich lasse ich mich von Herzen gern davon inspirieren! Wenn ich nach Hause komme, meine Schätze auf dem Küchentisch ausbreite und dann mit meiner Familie und Freunden aus den Naturschönheiten etwas Besonderes koche, ist das für uns jedes Mal ein Highlight.
Noch schöner ist natürlich das gemeinsame Suchen und Sammeln. Deshalb war es für mich ein Geschenk, Anke Schütz (rechts) kennenÂzulernen. Sie ist nicht nur eine kräuterkundige Fotografin mit einem feinen Gespür für die Schönheiten der Natur. Sie teilt auch meine Liebe und Begeisterung für die wilde Kücheund das kreative Verarbeiten der herrlichen Produkte, die gleich vor unserer Haustüre wachsen.
Wenn Sie jetzt sagen, so eine kundige Wegbegleiterin bräuchte ich auch, ich kenne mich mit wilden Kräutern, Pilzen und Beeren nicht so gut aus â dann lege ich Ihnen ans Herz: Machen Sie doch einmal eine geführte Kräuterwanderung! Oder eine Pilzführung. Es gibt inzwischen viele Kurse dafür. Sie werden sehen, es macht viel mehr SpaÃ, Lieblingsgerichte aus Zutaten zu kochen, die man selbst gefunden und gesammelt hat. Sie brauchen dafür nur einen Korb und eine Schere. Und dann nichts wie raus bei Wind und Wetter! Denn das Tolle an einem Ausflug ins Grüne sind ja nicht nur die Entdeckungen, die man macht, sondern auch der Appetit, der dabei kommt. Frische Luft macht Hunger! Und dafür haben wir, Anke und ich, Ihnen eine ganze Schatzkiste voller naturwilder Rezepte zusammengestellt.
Ich wünsche Ihnen viel Spaà in der freien Natur und viel Freude beim Kochen und GenieÃen,
Ihre
DAS ERSTE GRÃN
Winter ade, wir sind wild auf frische Kräuter! Noch ist die Auswahl zwar klein, aber der Start in die Saison fulminant.
Frühlingstrio
Endlich sprieÃt es aus dem Boden, das erste Grün, auf das wir so sehnÂsüchtig gewartet haben. Mit Wonne holen wir uns die kraftstrotzenden Wilden in die Küche â denn die haben es wirklich in sich!
BÃRLAUCH
Von Weitem schon riecht man, dass die Sammelstelle im Wald nicht mehr fern sein kann: Ein knoblauchintensiver Duft liegt in der Luft. Und plötzlich sieht man einen grünen Teppich aus glänzenden Blättern, der manchmal so groà wie ein FuÃballfeld ist. Das Sammlerherz schlägt höher bei dieser Fülle an jungem, duftendem Bärlauchgrün.
Man mag kaum glauben, dass Bärlauch lange Zeit fast in Vergessenheit geraten war, denn mittlerweile ist er aus der Frühlingsküche nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, man kann den Tausendsassa auf alle erdenkliche Arten verwenden. Am aromatischsten und gesündesten ist er, wenn man ihn roh zubereitet: in Quark, Salaten und Dressings. Und als Aromawunder im Pesto macht Bärlauch sogar dem altbekannten Basilikum Konkurrenz. Da ist es ein schöner Nebeneffekt, dass Bärlauch zudem noch gesund ist. Er ist reich an Vitamin C, ätherischen Ãlen und sekundären Pflanzenstoffen. Damit stärkt er den frühjahrsmüden Organismus und treibt uns den Winter aus den Gliedern.
Tipp
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Sie haben Blätter gefunden, die wie Bärlauch aussehen, aber nicht wie Bärlauch riechen? Lassen Sie unbedingt die Finger davon, denn es
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