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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Schließlich hatte sie keine Ahnung von seiner Welt und der Stasis-Zelle! Und das lag auf jeden Fall hinter ihm. Das war ein anderes Leben gewesen, und der Mann, der auf jener Welt gelebt hatte, war unwiderruflich tot. Welchen Sinn konnte es haben, ihr davon zu erzählen?
   Irgendwie mußte er einen Weg finden, Bard davon zu überzeugen, daß er keine Bedrohung für ihn darstellte. Vielleicht war jetzt, wo Bard sich in einer mysteriösen Angelegenheit entfernt hatte und die Burg angegriffen wurde - mit Zauberei? -, der richtige Augenblick gekommen, Melisandra mit sich zu nehmen und in die Kilghardberge zu fliehen, oder noch weiter, bis jenseits der Hellers. Vielleicht konnten sie sich in diesem wilden und unerforschten Land ein neues Leben aufbauen. Aber würde Melisandra einverstanden sein, ihren Sohn zu verlassen?
   »Seht! O gnädige Götter, seht!« rief Melisandra, zu dem Gebäude zurückblickend, das sie gerade verlassen hatten. Ein ganzer Flügel der Burg war eingestürzt. Entsetzt klammerte sie sich an Paul fest. Mit den Augen ihres Geistes sah sie…
   Ein junges Gesicht, verzerrt vor Entsetzen - ein verkrüppelter Körper, zu langsam und unbeholfen auf der Treppe - ein alter Mann, der hastig nach draußen strebte, stehenblieb und dem lahmen Kind einen Arm reichte… Eine Treppenflucht brach zusammen, rutschte ihnen unter den Füßen weg - das Dach riß auf und ließ den Himmel sehen… und die Welt versank in niederstürzendem Mauerwerk, das beide auf der Stelle unter sich begrub…
   » Dom Rafael! Alaric!« flüsterte Melisandra verstört. Sie begann zu weinen. »Der alte Mann war immer so freundlich zu mir. Und der Junge - das Leben war so schwer für das arme kleine Kerlchen, um dann so zu sterben… «
   Carlinas Miene war undurchdringlich. Sie sagte: »Dein Kummer tut mir leid, Melisandra. Aber der Usurpator des Throns von Asturias ist tot. Und ich bringe es nicht fertig, um ihn zu trauern.«
   Jetzt strömten durch die Gärten und Anlagen der Burg Asturias Männer und Frauen, Höflinge und Diener, Edelleute und Stallknechte und Küchenmädchen, die alle durcheinanderschrieen, sich zusammendrängten und entsetzt auf den eingestürzten Flügel blickten. Aber noch während einer der Majordomos jeden mit lauter Stimme warnte, nicht zu nahe an das immer noch schwankende Gebäude heranzugehen, erfolgte eine letzte fürchterliche Explosion. Die stehengebliebenen Mauerreste jenes Flügels fielen krachend um. Steinstaub und erstickte Schreie stiegen auf. Dann senkte sich Stille hernieder.
   In dieser Stille hörte Paul Meister Gareth rufen: »Ist hier noch jemand von den Leroni des Königs am Leben! Zu mir! Schnell! Wir müssen herausfinden, wer uns angreift!«
   »Ich muß gehen«, sagte Melisandra und eilte davon, bevor Paul ihre Hand ergreifen und darauf drängen konnte, daß sie in all dem Durcheinander entflohen. Er stand neben Carlina und beobachtete die Zauberer, die jetzt nicht in ihren grauen Roben waren, sondern alles Mögliche trugen, angefangen bei Nachtmützen und Hausmänteln. Der kleine Rory, der offensichtlich gerade im Bad gewesen war, hatte sich nur in ein Handtuch gewickelt. Sie versammelten sich unter den blühenden Bäumen im Obstgarten. Meister Gareth, der mit seinem schlimmen Bein heranhinkte, scharte die Leroni um sich. Zwei oder drei fehlten, denn einige von ihnen hatten in dem eingestürzten Flügel bei Dom Rafael und dem König Dienst gehabt. Doch es waren vier Frauen und zwei Männer außer dem Jungen da, und Meister Gareth sprach zu ihnen mit gedämpfter Stimme. Paul konnte aus dieser Entfernung nicht verstehen, was er sagte. Soldaten zogen auf und versuchten, die Leute von den fallenden Mauern fernzuhalten. Paul ging zu ihnen - was hatte Bard gesagt?
   Bis ich zurückkehre, bist du Lord General. Es ist früher eingetreten, als wir dachten, das ist alles .
   Einer der Männer lief auf ihn zu und salutierte. »Sir, Ihr werdet Euch Sorgen um Euren Sohn machen. Er ist sicher. Einer der Unteroffiziere hat ihn in seiner Obhut, da ja seine Mutter bei dem alten Hexenmeister und den anderen Leroni sein wird. Kommt, Sir, zeigt Euch ihm, damit der kleine Bursche weiß, daß er immer noch Vater und Mutter hat.«
   Ja, das mußte er tun. Erlend sah blaß aus und zitterte und hielt mit beiden Händen ein Hündchen umklammert.
   »Deine Mutter ist gerettet. Erlend, sie ist dort drüben bei deinem Opa«, sagte der Soldat. »Und siehst du, Chiyu , da kommt der

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