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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Liriel, sie bitte - «
   »Aber es gibt keinen Mann, der auch nur an das Ufer des Sees treten kann, ohne von diesem bösen Zauber angegriffen zu werden - « Er hielt inne. Nein, der Zauber war nicht böse. Die Frauen verteidigten sich nur. Demütig sagte er: »Kein Mann kann die Schutzmaßnahmen überwinden, mit denen die Priesterinnen sich verteidigen, ohne vor Entsetzen zu sterben.«
   »Eine Frau kann es«, stellte Carlina fest. »Bard, hast du in deiner Armee keine Frauen, die zu der geschworenen Schwesternschaft vom Schwert gehören? Auch sie reiten unter dem Schutz Avarras.«
   »Ich glaube, sie haben mich alle verlassen, Carlina. Aber ich will gehen und meine Unteroffiziere fragen; der eine oder andere weiß sicher Bescheid.«
   »Dann schicke eine von der Schwesternschaft, Bard. Bitte sie, zum See zu reiten und von mir die Botschaft zu überbringen, sie möchten kommen - «
   Bard wollte schon sagen, niemanden in seiner Armee pflege er zu bitten , dies oder jenes zu tun, doch er schluckte es hinunter. Wenn Carlina bitten konnte, dann konnte er es auch. Er antwortete: »Ich werde sofort Eilboten absenden, Lady«, und ging. Carlina blickte ihm nach. Sie erkannte, daß etwas sehr Seltsames geschehen war, nicht nur im Königreich von Asturias, sondern auch in Bards Seele.
   Bard ging zu den Ställen. Er war erleichtert, daß Carlina ihn zumindest nicht auf der Stelle mit Vorwürfen überfallen hatte. Sie hatte ein Recht auf eine Szene, wenn ihr danach zumute war. Genug angetan hatte er ihr schließlich. Aber die größere Tragödie hatte alle Gedanken an das persönliche Schicksal in den Hintergrund gedrängt, an ihres ebenso wie an seins.
   Einer der Unteroffiziere berichtete ihm, als die Söldnerinnen, die in der Armee von Asturias gedient hatten, mit den weiblichen Kriegsgefangenen weggeritten seien, hätten sie zwei Frauen zurückgelassen. Die eine war zu krank zum Reiten, und die andere sei bei ihr geblieben, um sie zu pflegen. Die beiden lebten zusammen in einem kleinen Zelt nahe den Quartieren der Wäscherinnen und Troßdirnen, ein Stück entfernt von den Unterkünften der regulären Armee. Bard lag der Befehl auf den Lippen: Sag ihr, sie muß eine Eilbotschaft für mich überbringen, und schick jemand anders, der sich um ihre Freundin kümmert. Doch ihm fiel ein, daß er einen außergewöhnlichen Dienst von jemandem verlangte, dem er seinen Schutz verweigert hatte. Besser ging er selbst zu der Frau.
   Bard verlief sich zwei- oder dreimal auf dem Gelände des Lagers, bis er endlich die richtige Stelle fand.
   Trotz der Katastrophe herrschten im Lager der Armee verhältnismäßig normale Zustände. Leichtverwundete wurden von ihren Kameraden gepflegt, und einige der Frauen hatte man zur Hilfe gepreßt. Die eine oder andere Troßdirne streifte Bard mit einem lächelnden Blick, und da wußte er, daß er nicht erkannt wurde. Es erinnerte ihn an seine Zeit als Söldner. Und dabei wieder fiel ihm Lilla ein und ihr Sohn, der wahrscheinlich ebenso sein Sohn war. Er hatte Lilla nichts Böses getan wie so vielen anderen Frauen. Das war wohl der Grund, warum sie niemals etwas von ihm erwartet oder gebraucht hatte, abgesehen von dem bißchen Geld, das er ihr von seinem Sold für ihren Sohn gab. Sie hatte ihm keinen Ansatzpunkt geliefert, sie zu verletzen, und deshalb konnte er ihr auf keine Weise etwas zuleide tun.
   Ja, ich habe vielen Frauen Böses angetan. Aber vielleicht waren auch die Frauen nicht alle ganz ohne Schuld. Sie lebten auf eine Weise, daß sie von Männern vernichtet werden konnten… Im Grunde war er nicht mehr zu tadeln als jeder andere Mann auf seiner Welt. War dann die ganze Welt zu tadeln?
   »Nun, Hauptmann«, fragte eine der Troßdirnen, »suchst du ein bißchen Vergnügen?«
   Er schüttelte den Kopf. Offensichtlich hatte sie ihn nicht erkannt und hielt ihn für einen gewöhnlichen Soldaten; der Hauptmann war eine Schmeichelei, nicht mehr. »Nicht heute abend, mein Mädchen, ich habe wichtigere Dinge im Kopf. Kannst du mir sagen, wo die geschworenen Schwestern, die Entsagenden, untergebracht sind?«
   »Von dem Paar könnt Ihr kein Vergnügen erwarten, Sir«, antwortete das Freudenmädchen. »Sie haben Dolche statt Küsse zu vergeben, und der General sagt, wer sich an sie heranmacht, bekommt Schlimmeres zu spüren.«
   Bard grinste freundschaftlich. »Ob du es glaubst oder nicht, Hübsche, hin und wieder hat ein Mann etwas anderes zu tun, so

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