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Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Sherna werden zwei Frauen ablösen, die ein halbes Jahr dort waren. Gwennis soll für sie im Dorf den Haushalt führen, und Camilla wird die anderen heimbegleiten.«
   Magda spielte mit einem Napf Pulverbrei herum. Sie war neugierig, stellte jedoch keine Fragen mehr. Es ging ihr gegen den Strich, einer Frau, die sie vielleicht umbringen mußte, Freundschaft vorzuheucheln.
   Bald darauf ritten die anderen Frauen weg und ließen Magda und Jaelle allein zurück. Als sie die Pferde sattelten, entdeckte Jaelle, daß ihres ein loses Hufeisen hatte.
   »Wenn ich das nur gemerkt hätte, bevor Gwennis fortritt«, sagte sie. »Sie ist zwar keine Schmiedin, aber ich habe schon gesehen, daß sie Notreparaturen ausgeführt hat. Nun, dann müssen wir eben im nächsten Dorf anhalten. Sieh dir das an!« Sie reichte das Hufeisen Magda, die dastand und es auf der Hand wog, während Jaelle sich bückte, um den Huf des Pferdes zu untersuchen.
   Jetzt könnte ich sie bewußtlos schlagen und fliehen…
   Sie wartete zu lange. Jaelle drehte sich um, streckte die Hand nach dem Hufeisen aus und ließ es in ihre Satteltasche fallen.
   Es war ein heller, fast wolkenloser Morgen, und es wehte ein scharfer, kalter Wind. Jaelle sog prüfend die Luft ein und wollte, gerade in den Sattel steigen - da hörte Magda wildes Gebrüll. Zwei Männer stürmten mit gezückten Messern aus dem Wald auf sie los. Magda erkannte zwei der Räuber von heute nacht, den schwarzhaarigen Anführer und den großen Mann mit dem Schnauzbart, den Jaelle verwundet hatte. Magda schrie eine Warnung; Jaelle, schon halb im Sattel, fuhr herum. Dann kämpfte sie mit dem Pferd als Rückendeckung. Die beiden Männer verbargen sie beinahe vor Magdas Augen. Magda dachte: Lauf! Fliehe jetzt, sie ersparen dir die Mühe, sie zu töten…
   Doch schon hatte sie ihr eigenes Messer gezogen und rannte hinüber. Der Schwarzhaarige drehte sich um. Sein Messer riß Magda den Arm auf. Der Schmerz brannte wie Feuer. Sie stieß ihm ihr eigenes Messer tief in die Brust, fühlte, wie es von einem Knochen abglitt. Der Räuber fiel stöhnend zu Boden. Jaelle kämpfte noch mit dem anderen. Magda sah, daß sie eine lange, blutende Wunde auf der Wange hatte. Dann schrie Jaelle in Todesangst auf, als sich das Messer des Räubers auf ihre Brust niedersenkte. Sie fiel, und in diesem Augenblick stieß Magda ihr Messer dem Mann in den Rücken.
   Mit einem harten Pfeifen entwich die Luft aus Lungen, die schon nicht mehr atmeten. Langsam, mit einem Gefühl von Übelkeit zog Magda das Messer aus der Leiche.
   Seit dem Training vor zehn Jahren habe ich nie mehr gegen irgendwen gekämpft. Jetzt habe ich einen Mann getötet und einen zweiten verwundet . Jaelle lag bewußtlos im Schnee, beinahe unter der Leiche des Schnauzbartes. Ist sie tot? Der Gedanke brachte Magda keine Erleichterung, sondern furchtbaren Schmerz. Sie hat letzte Nacht für mich gekämpft. Und ich hätte sie verraten…
   Jaelle regte sich, und Magda erkannte, daß Jaelles Leben immer noch zwischen ihr und ihrer Mission stand. Sie hielt das blutige Messer in der Hand, mit dem sie den Räuber getötet hatte. Jaelles Blick wanderte zu dem Messer hin. Sie lag still und sah ohne ein Wort zu Magda auf. Plötzlich wurde Magda klar, daß sie niemanden kalten Blutes töten konnte, und vor allem konnte sie diese Frau nicht töten, die verwundet und hilflos im Schnee zu ihren Füßen lag.
   Welchen Wert hat Peters Leben, wenn ich es mit dem Tod eines anderen Menschen erkaufe? Ich will ihn durch eine ehrliche Tat retten, wenn ich kann, anders nicht .
   Sie kniete neben Jaelle nieder. Jaelles Gesicht war von Blut überströmt, und Blut durchdrang ihre Kleidung an der Schulter. Magda hob den an der Wunde klebenden Stoff.
   Das Messer des Räubers war unter dem Schlüsselbein eingedrungen und hatte zur Achselhöhle hinuntergestochen. Es war eine schlimme Wunde, schmerzhaft und gefährlich, aber nicht unbedingt tödlich. Von neuem zog Magda ihr Messer und reinigte die Klinge. Eins von Jaelles Augen war blutverklebt; das andere stand offen und starrte auf das Messer. Magda sagte gereizt: »Ich muß deine Kleider aufschneiden, damit ich die Blutung stillen kann.« Sie schlitzte Jaelles Jacke auf und zog sie behutsam von der Haut ab. Jaelle ächzte vor Schmerz, schrie aber nicht. Sie benetzte ihre Lippen und fragte nur: »Hast du… sie beide getötet?«
   »Der eine ist tot. Bei dem anderen weiß ich es nicht, doch

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