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Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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darum gab. Sie hatte interessantere Dinge zu tun.
   Als alles geregelt war und Hastur und Lady Rohana und Montray Liebenswürdigkeiten austauschten, standen Peter, Jaelle und Magda für einen Augenblick im Eingang der Ratskammer beieinander. Peter kannte die Sitten der Domänen zu gut, um Jaelle in der Öffentlichkeit zu berühren, aber sein kurzer Blick auf sie war wie eine Umarmung. Dann wandte er sich spöttisch an Magda.
   »Da hast du also deinen Kopf durchgesetzt, Mag, und läßt uns Männer als Trottel erscheinen, indem du fertigbringst, was keinem Mann gelungen wäre. Empfindest du wirklich soviel Verachtung für uns alle?«
   »Verachtung? Das eigentlich nicht«, erwiderte Magda, konnte sich aber einen Seitenblick zu Montray nicht verkneifen, und Peter fing ihn auf. »Zumindest er hat auf Darkover bisher nichts Besonderes geleistet.«
   Peter gab zu: »Jeder weiß, daß in Wirklichkeit du die Arbeit des Koordinators getan hast, Magda. Nur konntest du, wie die Dinge hier einmal liegen, nicht auch den Titel bekommen. Vielleicht fällt dir der Job eines Tages doch noch zu.«
   Magda lächelte ohne Bitterkeit. »Nein, danke. Warum bewirbst du dich nicht darum, Peter?« Das merkwürdige Prickeln einer Ahnung lief ihr das Rückgrat hinunter. »Du würdest einen guten Koordinator abgeben - oder den ersten Legaten. Ich habe etwas Besseres vor.«
   »Du hast bereits Wunder gewirkt.« Peter ergriff mit herzlichem Druck ihre Hände. Magda schüttelte den Kopf.
   »Nicht ich. Das waren Jaelle - und die Gildenmütter.«
   Halblaut sagte Peter zu Jaelle: »Du bist wunderbar! Ich hätte nie geglaubt, daß du es schaffen würdest.«
   Jaelle erklärte ruhig: »Du glaubst überhaupt nicht, daß Frauen viel erreichen können, Piedro, trotz allem, was Margali für uns beide getan hat. Vielleicht siehst du es irgendwann ein. Eine Zeitlang habe ich geglaubt, in deinem Volk seien die Frauen freier als in meinem. Jetzt weiß ich, daß es eigentlich nicht viel Unterschied zwischen Terra und Darkover gibt. Meine Pflegemutter sagte mir einmal, es sei besser, Ketten zu tragen, als sich einzubilden, man sei frei, und sich selbst mit unsichtbaren Ketten zu belasten.« Dann schenkte sie ihm ein strahlendes Lächeln. »Doch Hoffnung ist immer, und ich warte auf den Tag, wenn wir Teil des Sternen-Imperiums sind, keine Fremden mehr, sondern alle… alle…« Sie zögerte, suchte nach dem treffenden Wort, und Peter fiel ein: »Wenn alle Menschen Brüder sind?«
   Jaelle lächelte, sah zu Magda hin und ergänzte: »Und Schwestern.«
   »Nun, die Politik kann warten. Du und ich haben heute an anderes zu denken!« rief Peter. »Magda, kommst du mit uns, wenn wir uns vor Zeugen als Freipartner erklären?«
   »Ich kann nicht.« Ihr Blick wanderte zu den Gildenmüttern. »Ich darf das Gildenhaus für ein halbes Jahr nach Ablegung des Eides eigentlich nicht verlassen.« Plötzlich reichte sie ihm die Hände.
   »Oh, Peter, wünsche mir Glück! Nimm es mir nicht übel!«
   Er umarmte sie kurz, fast brüderlich, und küßte sie auf die Wange. »Viel Glück, Mag. Du wirst es bei diesen alten Schlachtrössern brauchen! Aber es ist das, was du dir wünschst, also werde glücklich, Liebes.«
   »Jaelle…«, begann Magda. Impulsiv zog Jaelle sie an sich. Magda flüsterte: »Und werde auch du glücklich.«
   »Ich besuche dich«, versprach Jaelle. »Thendara-Haus ist auch mein Heim.«
   Peter verlangte: »Nur versprich mir, Magda, mich nicht bei ihr schlechtzumachen! Muß ich es mit all diesen Schwiegermüttern aufnehmen?«
   Jaelle lachte. »Niemand kann dich bei mir schlechtmachen. Nur mußt du lernen, nicht so häßlich von meinen Müttern und Schwestern zu reden!«
   Sie ist erwachsen , dachte Magda. Ich habe sie immer als junges Mädchen angesehen. Das ist sie nicht. Sie ist eine Frau. Und sie schwärmt nicht mehr für Peter. Sie weiß, wie er ist, und liebt ihn, wie er ist .
   Peter würde nie verstehen, daß es eine Treue gab - und gar eine Treue zwischen Frauen -, die tiefer ging als Liebe. Dessen ungeachtet tat er sein Bestes für die Welt, die sie alle liebten, und sein Bestes war in der Tat sehr gut. Und dafür, wenn für nichts anderes, wollte Magda ihn immer liebbehalten.
   Die Gildenmutter Millea drehte sich um und winkte Magda, sich ihnen anzuschließen. Magda küßte Jaelle noch einmal und sagte: »Seid gut zueinander.« Dann ging sie langsam, aber ohne zurückzublicken, durch

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