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Darkover 11 - Das Zauberschwert

Titel: Darkover 11 - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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und es mag unsere einzige Chance sein.«
   Meine Männer starben, weil ich zu feige war, mich als das zu bekennen, was ich bin: ein im Turm ausgebildeter Telepath. Ließe ich Callista leiden, nur weil ich mich fürchtete, meine Fähigkeiten zu benutzen… dann wäre ich Ellemirs unwürdig, dann wäre ich weniger wert als irgendein Außenweltler… aber, Gott, ich habe Angst, Angst… Gesegnete Cassilda, Mutter der Sieben Domänen, steh mir jetzt bei…
   Seine ruhige, gleichmütige Stimme verriet nichts. »Wo hebt Callista ihre Besitztümer auf? Ich kann deine von ihren nach dem Gefühl unterscheiden, aber darauf möchte ich weder Zeit noch Kraft verschwenden.«
   »Der Ankleidetisch dort mit den silbernen Bürsten ist ihrer. Meiner ist der andere, der mit den gestickten Schärpen und den Bürsten und Kämmen mit Elfenbeinrücken.« Ellemirs Stimme verriet ihre Anspannung und Furcht, doch sie gab sich Mühe, ebenso kühl und leidenschaftslos zu sein wie er. Damon betrachtete die Platte des Tisches und suchte kurz in den Schubladen. »Hier sind nur ein paar kleine Dinge«, stellte er fest. »Zwei oder drei Matrix-Steine der ersten Ebene oder nicht einmal das, mit denen man Knöpfe befestigen kann, mehr nicht. Bist du sicher, daß du nie gesehen hast, wo sie anderes in dieser Art hat?« Noch bevor er sie den Kopf schütteln sah, wußte er die Antwort.
   »Nie. Ich wollte mich in diesen Teil ihres Lebens nicht - eindrängen.«
   »Wie schade, daß ich nicht der Terraner bin«, meinte Damon bitter. »Dann könnte ich sie direkt fragen.« Widerstrebend legte er die Hände um den Sternenstein in seinem Lederbeutel, langsam zog er ihn heraus, schloß die Augen und versuchte, etwas wahrzunehmen. Wie immer, wenn er das kalte, glatte Juwel berührte, empfand er den Stachel der Furcht. Einen Augenblick später ging er zögernd auf Callistas Bett zu. Das Bettzeug war immer noch durcheinander geworfen und zerknüllt, als habe niemand, weder Magd noch Herrin, es übers Herz gebracht, den letzten Eindruck ihres Körpers dort zu vernichten. Damon fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, bückte sich, faßte unter das Kissen, trat zurück und hob das Kissen vorsichtig hoch. Darunter lag auf dem feinen Leintuch eine kleine seidene Hülle, fast - aber nicht ganz - flach. Der Umriß des Juwels zeichnete sich durch die Seide ab.
   »Callistas Sternenstein! Also haben ihre Entführer ihn ihr nicht weggenommen.«
   Ellemir versuchte, sich an Andrews genaue Worte zu erinnern. »Er sagte - Callista hat nicht gesagt, man habe ihr ihren Sternenstein weggenommen. Sie hat gesagt: › Sie können mir nur meine Juwelen wegnehmen, falls eins davon mein Sternenstein sein sollte .‹ Oder doch so ungefähr. Der Sternenstein ist die ganze Zeit hier gewesen.«
   »Wenn ich ihn gehabt hätte, wäre es mir vielleicht gelungen, sie in der Überwelt zu sehen«, überlegte Damon laut. Dann schüttelte er den Kopf. Niemand außer Callista konnte den Stein benutzen. Sein Vorhandensein erklärte jedoch eins.
   Ohne ihn war es ihren Entführern möglich, sie in der Dunkelheit zu verbergen. Andernfalls hätte er Callista wahrscheinlich aufgespürt. Er hätte seinen eigenen Stein auf ihren fokussieren können… Sinnlos, jetzt darüber nachzudenken. Er streckte die Hand nach dem Stein aus und zog sie wieder zurück.
   »Du nimmst ihn«, befahl er, und als sie zögerte: »Du bist mit ihr blutsverwandt, ihre Zwillingsschwester. Deine Schwingungen sind den ihren ähnlicher als meine. Wenn du ihn anfaßt, wird es Callista weniger Schmerz bereiten als bei jedem anderen Menschen. Trotz der isolierenden Seide besteht Gefahr, aber sie ist bei dir am geringsten.«
   Behutsam hob Ellemir die seidene Hülle auf und ließ sie in den Ausschnitt ihres Kleides gleiten. Hoffentlich nutzt es uns irgend etwas , dachte Damon. Mit ihrem Sternenstein hätte Callista sich besser gegen ihre Entführer wehren können. Vielleicht aber auch nicht. Allmählich festigte sich in ihm der Verdacht, wer auch immer sie gefangen halte, müsse ebenfalls ein Matrix-Juwel benützen. Damit war er stärker als Callista, und sein oberster Wunsch war, sie machtlos zu halten. Denn er wußte, frei und bewaffnet stellte Callista eine Gefahr dar.
   Die Katzenwesen. Die Katzenwesen, Zandru sollte sie alle holen! Aber wie und wo hatten sich die Katzenwesen genug Wissen angeeignet, um mit den Matrix-Juwelen auch nur zu experimentieren? Die Wahrheit ist , dachte Damon,

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