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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hinauslief. Ich glaube, Ellemir hatte für einen Augenblick auch Angst, doch hauptsächlich war sie überrascht. Viele Frauen haben überhaupt nicht darunter zu leiden, und Ellemir ist so gesund – aber ich glaube, von diesen Dingen weiß kein Mann viel.«
    »Dann ist sie nicht ernstlich krank?«
    »Wenn sie es ist, wird es mit der Zeit von selbst wieder gut werden«, lachte Damon, wurde aber schnell wieder ernst. »Natürlich, zurzeit geht es ihr schlecht, dem armen Mädchen. Ferrika sagt jedoch, diese Phase wird in zehn oder zwölf Tagen überwunden sein. Ich habe Ellemir Ferrikas Dienstleistungen und Callistas Trost überlassen. Es ist wenig, was ein Mann jetzt für sie tun kann.«
    Andrew wusste, dass Ferrika die Hebamme des Gutes war, und nun war ihm klar, was Ellemirs Unpässlichkeit zu bedeuten hatte. »Entspricht es Brauch und Sitte, dir zu gratulieren?«
    »Völlig.« Damons Gesicht leuchtete. »Aber noch mehr entspräche es Brauch und Sitte, Ellemir zu gratulieren. Sollen wir hinuntergehen und Dom Esteban erzählen, dass er einige Zeit nach Mitsommer ein Enkelkind zu erwarten hat?«
    Esteban Lanart war entzückt über die Neuigkeit.
    Dezi bemerkte mit boshaftem Grinsen: »Ich sehe, ihr seid alle ganz versessen darauf, euren ersten Sohn genau nach Plan zu produzieren. Hast du dich dem Kalender, den Domenic für dich machte, wirklich so verpflichtet gefühlt, Verwandter?«
    Einen Augenblick lang dachte Andrew, Damon werde Dezi seine Tasse ins Gesicht werfen, aber Damon beherrschte sich. »Nein, ich hatte ganz im Gegenteil gehofft, Ellemir seien ein oder zwei von solchen Sorgen freie Jahre gegönnt. Es ist ja nicht so, als ob ich Erbe einer Domäne wäre und einen Sohn dringend brauchte. Aber sie wollte sofort ein Kind, und die Entscheidung darüber stand ihr zu.«
    »Das sieht Elli ähnlich.« Dezi ließ die Bosheit sein und lächelte. »Sie hat jedes Baby, das auf diesem Gut geboren wird, in ihren Armen, bevor es zehn Tage alt ist. Ich werde sie besuchen und ihr gratulieren, sobald sie sich besser fühlt.«
    Nun trat Callista ein, und Dom Esteban fragte: »Wie geht es ihr, Callista?«
    »Sie schläft«, antwortete Callista. »Ferrika hat ihr geraten, solange sie sich noch schlecht fühlt, morgens möglichst lange im Bett zu bleiben, aber nach Mittag wird sie hinunterkommen.«
    Sie glitt auf ihren Platz neben Andrew, doch sie wich seinen Augen aus, und er überlegte, ob es sie traurig mache, dass Ellemir bereits schwanger war. Zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, dass sich Callista vielleicht ein Kind wünschte. Er nahm an, manche Frauen taten es, obwohl er selbst nie sehr viel darüber nachgedacht hatte.
    Über zehn Tage lang wütete der Sturm mit schwerem Schneefall, dann wich er klarem Himmel und scharfen Winden, die den Schnee zu hohen, undurchdringlichen Verwehungen zusammenfegten. Und dann fiel wieder neuer Schnee. Alle Arbeit auf dem Gut ruhte. Unter Benutzung unterirdischer Tunnel versorgten ein paar der Hausdiener die Reitpferde und die Milchkühe, aber sonst konnte wenig getan werden.
    Armida war viel zu ruhig, wenn Ellemir nicht früh am Morgen herumwirtschaftete. Damon, durch den Sturm zur Muße gezwungen, verbrachte viel Zeit an ihrer Seite. Es beunruhigte ihn, die sonst vor Temperament überschäumende Ellemir blass und kraftlos bis weit in den Vormittag hinein daliegen zu sehen, nicht bereit, Essen auch nur anzurühren. Er machte sich Sorgen um sie, aber Ferrika lachte ihn aus und sagte, so gehe es jedem jungen Ehemann, wenn seine Frau zum ersten Mal schwanger sei. Ferrika war die Hebamme auf Armida und für jedes Kind verantwortlich, das in den umliegenden Dörfern geboren wurde. Es war in der Tat eine riesige Verantwortung, und dazu eine, für die sie noch reichlich jung war. Doch sie war letztes Jahr ihrer Mutter in diesem Amt gefolgt. Sie war eine ruhige, bestimmte, rundliche Frau, klein und hellhaarig, und da sie wusste, sie war für diesen Posten zu jung, trug sie ihr Haar unter einer Haube verborgen und kleidete sich streng und nüchtern. Damit versuchte sie, älter auszusehen.
    Ohne Ellemirs Tüchtigkeit war der Haushalt wie ein Schiff ohne Steuermann, obwohl Callista ihr Bestes tat. Dom Esteban beschwerte sich, dass das Brot stets ungenießbar sei, obwohl sie ein Dutzend Küchenfrauen hätten. Damon hatte den Verdacht, dass er nur Ellemirs fröhliche Gesellschaft vermisste. Er war verdrießlich und reizbar und machte Dezi das Leben schwer. Callista widmete sich ganz ihrem Vater, holte

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