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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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gepresst und den Duft ihres Körpers und des zarten Parfüms, das sie benutzte, eingeatmet. Ihm war schwindelig, und er schämte sich, als habe er eine unaussprechliche Perversion begangen. Als sie zurückkam, konnte er sie nicht ansehen, denn ihre Gedanken lagen offen voreinander da, und sie wusste, was er getan hatte. Er war ihren Augen ausgewichen und schnell weggegangen, nicht fähig, das in ihrem Gesicht zu sehen, was er sich einbildete: Verachtung – oder Mitleid.
    Er überlegte sich, ob es ihr lieber wäre, wenn er anderswo schliefe, aber als er sie fragte, antwortete sie schüchtern: »Nein, ich habe es gern, wenn du in meiner Nähe bist.« Dann dachte er wieder, dass diese Intimität, mochte sie auch nichts Sexuelles an sich haben, vielleicht der notwendige erste Schritt zu Callistas Wiedererweckung war
    Vierzig Tage nach der Hochzeit wurden die hohen Winde und Schneegestöber von schwerem Schneefall abgelöst, und Andrew verbrachte Tag für Tag seine ganze Zeit damit, die Pferde und anderen Tiere für den Winter zu versorgen. An geschützten Stellen musste den Tieren zugängliches Futter gestapelt werden, und er ritt in die Hochlandtäler zu den Hirten, deren Unterkünfte er inspizierte und mit Vorräten ausstattete. Tage hintereinander war er draußen. Die Tage verbrachte er im Sattel und die Nächte unter Schutzdächern im Freien oder auf einem der verstreuten Höfe, die Teil des großen Gutes waren.
    In dieser Zeit ging ihm auf, wie klug Dom Esteban gewesen war, als er auf den Hochzeitsschmaus bestand. Damals war Andrew ärgerlich auf seinen Schwiegervater gewesen, dass er es nicht bei einer stillen Feier bewenden ließ, denn die Eheschließung wäre mit einem oder zwei Zeugen auch legal gewesen. Aber diese Nacht der dummen Streiche und derben Witze hatte ihn zu einem der Landleute gemacht. Jetzt war er kein Fremder von Nirgendwo mehr, sondern Dom Estebans Schwiegersohn, ein Mann, den zu verheiraten sie mitgeholfen hatten. Das hatte ihm Jahre des Bemühens erspart, sich einen Platz unter ihnen zu erobern.
    Andrew erwachte eines Morgens und hörte das Prasseln des Schnees gegen das Fenster. Der erste Sturm des Winters hatte eingesetzt. Heute konnte er nicht hinausreiten. Er lag da und lauschte dem Wind, der um das alte Haus jammerte, und im Geist ging er noch einmal durch, in welchem Zustand die sich unter seiner Obhut befindlichen Tiere befanden. Diese Zuchtstuten auf der Weide unter den Zwillingsgipfeln – dort war Futter genug an windgeschützten Stellen gelagert, und ein Bach, der nie vollständig zufror, wie ihm der alte Pferdemeister erzählt hatte –, die Stuten also würden recht gut zurechtkommen. Er hätte die jungen Hengste aus der Herde aussondern sollen – es konnte zu Kämpfen kommen –, aber jetzt war es zu spät.
    Vor dem Fenster war graues Licht, das durch einen weißen Schleier aus Schnee fiel. Heute würde es keinen Sonnenaufgang geben. Callista lag still in ihrem schmalen Bett auf der anderen Seite des Zimmers, den Rücken ihm zugedreht, so dass er nur die Zöpfe auf ihrem Kissen sehen konnte. Sie und Ellemir waren so unterschiedlich, Ellemir am frühen Morgen immer wach und munter, Callista in festem Schlaf, bis die Sonne hoch am Himmel stand. Bald würde er Ellemir in der anderen Hälfte der Suite herumwirtschaften hören, aber jetzt war es auch dafür noch zu früh.
    Callista schrie im Schlaf auf. Es war ein Schrei voller Angst und Entsetzen. Wieder ein Albtraum von der Zeit, als sie Gefangene der Katzenwesen gewesen war? Mit einem großen Schritt war Andrew neben ihr, aber sie setzte sich auf, plötzlich völlig wach, und starrte an ihm vorbei, das Gesicht leer vor Schrecken.
    »Eilemir!«, rief sie und rang nach Atem. »Ich muss zu ihr!« Und ohne ein Wort oder einen Blick für Andrew glitt sie aus dem Bett, riss einen Morgenrock an sich und rannte in den Mittelteil der Suite.
    Andrew sah ihr beunruhigt nach. Er dachte an die Verbindung zwischen Zwillingen. Des telepathischen Bandes zwischen Ellemir und ihrer Schwester war er sich vage bewusst, aber selbst Zwillinge respektierten die Privatsphäre des anderen. Wenn Ellemirs Verzweiflungsruf Callistas Geist erreicht hatte, musste er durchdringend gewesen sein. Voll Sorge begann er sich anzukleiden. Er schnürte sich seinen zweiten Stiefel zu, als er Damon im Wohnzimmer der Suite hörte. Er ging hinaus zu ihm, und Damons lächelndes Gesicht verjagte seine Ängste.
    »Du musst dir Sorgen gemacht haben, als Callista so schnell

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