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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Callistas scheues Erstaunen und Ellemirs Aufregung und Freude, die Callista Mut gaben. Er drückte seinen Mund auf ihren in einem langen, suchenden Kuss, und zum ersten Mal erhielt er einen Hauch von Erwiderung. Callista gestattete ihm jetzt nicht mehr passiv, zu tun, was er wollte, sie war zum ersten Mal an dem Kuss beteiligt.
    Hatte sie diese Art von Unterstützung gebraucht? Auf sein drängendes Flüstern hin schmiegte sie sich eng an ihn. Er wusste, sie war jetzt tief in Ellemirs Bewusstsein eingetaucht, sie teilte Ellemirs Reaktion, sie ließ ihren eigenen Körper davon erobern. Andrew nahm auch Damon wahr, und das beunruhigte ihn. Oder war es nur so, dass auch er Ellemirs Antwort auf die sinnlich erregende Mischung aus Zartheit und Heftigkeit, die von Damon ausging, empfangen und teilen konnte?
    Einen Augenblick lang schien ihm, es sei für diesmal genug, auf der Oberfläche der leidenschaftlichen Umarmung des anderen Paares dahinzutreiben, nicht mehr zu fordern, sich von diesem warmen, ihn umschließenden vielfachen Bewusstsein einhüllen zu lassen. Aber es war noch zu fremdartig für ihn, und sein eigener Körper verlangte herrisch nach der Erfüllung. Andrew keuchte wie ein Schwimmer, der zum Luftholen nach oben kommt Er versuchte, sich aus der geistigen Verbindung loszureißen, sein Bewusstsein allein auf Callista zu beschränken, Callista in seinen Armen, zart, verwundbar, ganz Schmiegsamkeit und Hingabe.
    Plötzlich zerriss das feine Netz vielfacher Bewusstheit mit unvorstellbarer Heftigkeit. Ein reißender, brennender Schmerz durch zuckte seine Genitalien. Andrew schrie auf, und gleichzeitig hörte er Callista in Verzweiflung und wildem Protest schreien. Er fühlte sich aus ihren Armen gerissen und durch die Luft fliegen. Seine Gedanken verwirrten sich. So etwas konnte es nicht geben! Sein Kopf schlug auf etwas Scharfes auf, und in seinem Gehirn explodierten in einer Flamme des Schmerzes grellrote Lichter wie Bomben. Andrew verlor das Bewusstsein.

8
    Er lag auf dem Fußboden.
    Bevor er wieder ganz zu Bewusstsein kam, spürte er das und protestierte benommen dagegen. Wie, zum Teufel, bin ich auf den Fußboden gekommen? In seinem Kopf wütete ein scharfer Schmerz und in seinen Lenden ein noch heftigerer. Irgendwer hob seinen Kopf an. Andrew gab einen widerwilligen Laut von sich, als sein Kopf zu zerspringen schien, und öffnete die Augen. Damon, völlig nackt, kniete neben ihm.
    »Lieg still!«, befahl er, als Andrew versuchte, sich aufzurichten. »Lass mich das Blut aus deinen Augen wischen, du Idiot!«
    Die Wut, die Andrew übermannte, vertrieb sogar den Schmerz. Er stieß Damons Hand heftig fort. »Verflucht, was hast du hier zu suchen? Wie kannst du es wagen? Callista und ich... «
    »Wir auch«, stellte Damon mit schiefem Grinsen fest. »Wie du verdammt genau weißt. Meinst du, uns hätte es gepasst, auf diese Weise unterbrochen zu werden? Aber immer noch besser so, Mann, als wenn die Diener nach oben gerast kämen, um festzustellen, wer hier ermordet wird. Bei Zandrus Hölle, hast du Callista nicht schreien gehört?«
    Andrew konnte nichts anderes hören als ein klägliches Wimmern, aber ihm schien, irgendwo in seinem Geist sei die Wahrnehmung –nicht ganz eine Erinnerung – durchdringender Schreie verankert. Er kämpfte sich auf die Füße. Damons helfende Hand beachtete er nicht
    »Callista! Ich muss zu ihr... «
    »Ellemir ist bei ihr, und ich glaube nicht, dass sie dich im Augenblick sehen möchte. Lass mich das da ansehen.« Seine untersuchenden Hände waren so unpersönlich, dass Andrew keinen Anstoß nehmen konnte. »Tut das weh?«
    Es tat weh. Damons Gesicht war ernst, doch nach näherer Untersuchung stellte er fest: »Keine dauernde Schädigung der Hoden, glaube ich. Nein, versuche nicht hinzusehen, du bist an Wunden nicht gewöhnt, und es wird dir schlimmer vorkommen, als es ist. Kannst du richtig sehen?«
    Andrew versuchte es. »Verschwommen«, sagte er. Damon wischte von neuem an dem Schnitt auf Andrews Stirn herum. »Kopfwunden bluten immer höllisch, aber ich glaube doch, hier sind ein oder zwei Stiche notwendig.«
    »Es ist doch nicht wichtig!« Callistas Schluchzen zerriss ihm das Herz. »Ist mit Callista alles in Ordnung? O Gott, hat das sie verletzt?«
    »Hast du sie verletzt?«, fragte Ellemir hinter ihnen gereizt. »Dieses Mal ist es ihr nicht ganz gelungen, dich zu töten.«
    »Lass sie in Ruhe!«, verlangte Andrew wild. Er konnte sich an nichts anderes erinnern als an

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