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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Leidenschaft und eine heftige – entsetzlich heftige – Unterbrechung. »Was ist geschehen? Ein Erdbeben?«
    Callista lag auf der Seite, das Gesicht vom Weinen verschwollen. In ihrer Nacktheit wirkte sie so hilflos, dass Andrew das Herz wehtat. Er ergriff ihren Morgenmantel und breitete ihn behutsam über ihren bloßen Körper.
    »Liebling – Liebling, was habe ich dir angetan?«
    Von neuem brach sie in bittere Tränen aus. »Ich habe mir so viel Mühe gegeben... und ich hätte ihn beinahe getötet, Damon, ich dachte, ich sei bereit, und ich war es nicht! Ich hätte ihn töten können... «
    Damon strich ihr das Haar aus dem feuchten Gesicht. »Weine nicht länger, Breda. Alle Schmiede in Zandrus Werkstätten können ein zerbrochenes Ei nicht mehr flicken. Du hast ihn nicht getötet, das allein ist jetzt wichtig.«
    »Willst du damit etwa sagen, es sei Callista... «
    »Ein Fehler in der Beurteilung der Situation«, stellte Damon sachlich fest. »Du hättest es nicht versuchen sollen, ohne mich vorher aufzufordern, sie zu überwachen. Dann hätte ich feststellen können, ob sie bereit war. Ich dachte, ich könne ihr vertrauen.«
    Andrew hörte das Echo von Callistas Worten in seinem Geist: »Nicht du bist es, dem ich nicht vertraue.« Und Damon sagte: »Ein Mann, der eine Bewahrerin vergewaltigt, setzt sein Leben und seinen Verstand aufs Spiel.«
    Offenbar wurde Callista immer noch von einem Komplex völlig unwillkürlicher Psi-Reflexe bewacht, die sie nicht zu kontrollieren vermochte... und die keinen Unterschied zwischen einer versuchten Vergewaltigung und der zärtlichsten Liebe machten.
    Damon sagte: »Ein, ich muss Andrews Stirnwunde mit ein paar Stichen nähen. Bleib bei Callista, lass sie keinen Augenblick allein.« Er hielt Ellemirs Blick fest und fragte ernst: »Verstehst du, wie wichtig das ist?«
    Sie nickte. Plötzlich fiel Andrew auf, dass auch sie nackt war und sich dessen überhaupt nicht bewusst zu sein schien. Als hätten Andrews Gedanken sie darauf aufmerksam gemacht, wandte sie sich jetzt ab und schlüpfte in einen Mantel Callistas, der über einem Stuhl hing. Dann setzte sie sich zu ihrer Schwester und fasste ihre Hand.
    »Komm, lass mich die Wunde nähen«, befahl Damon. In der anderen Hälfte der Suite zog er sich einen Morgenmantel an, holte ohne Hast eine Erste-Hilfe-Tasche aus seinem Badezimmer und winkte Andrew, sich unter die Lampe zu setzen. Er trug etwas Kaltes und Nasses mit einem Schwamm auf die Wunde auf, das den Schmerz ein wenig betäubte. »Halt still. Es kann ein bisschen wehtun.« Tatsächlich tat es sehr weh, war aber so schnell beendet, dass Damon schon die Nadel in einer Kerzenflamme sterilisierte und weglegte, fast bevor Andrew zusammenzucken konnte. Damon goss für beide Gläser voll, setzte sich Andrew gegenüber und betrachtete ihn nachdenklich. »Wenn die andere Verletzung dir morgen viel zu schaffen macht, nimm heiße Bäder. Verdammt noch mal, Andrew, wovon warst du besessen? Das jetzt zu versuchen, ohne auch nur zu fragen... «
    »Was, zum Teufel, geht es dich an, wann – oder ob – ich mit meiner Frau schlafe?«
    »Die Antwort darauf sollte offensichtlich sein«, erwiderte Damon. »Du hast uns in einem kritischen Moment unterbrochen, weißt du. Ich hätte eine Barriere errichtet, aber ich dachte, es könne Callista helfen. Bei dem, was dann geschah, hätte ich ebenso verletzt werden können wie du, wenn ich nicht in einem Turm ausgebildet worden wäre. Aber gespürt habe ich die Rückzündung sehr wohl, und deshalb verstehst du, geht es mich schon etwas an. – Außerdem«, setzte er freundlicher hinzu, »liegt mir sehr viel an Callista, und an dir auch.«
    »Ich dachte, sie habe einfach Angst. Weil sie abgeschirmt, beschützt, auf Jungfräulichkeit konditioniert gewesen ist –«
    Damon fluchte: »Zandrus Hölle, wie kann so etwas passieren? Da sind wir alle vier Telepathen, und nicht einer hat so viel Verstand, sich hinzusetzen und die Sachen offen zu besprechen! Es ist meine Schuld. Ich wusste es, aber ich bin überhaupt nicht auf den Gedanken gekommen, dass du es nicht wusstest. Ich dachte, Leonie hätte es dir gesagt. Offenbar hat sie wiederum sich auf mich verlassen. Und ich war davon überzeugt, Callista werde dich rechtzeitig warnen. Nun, verdammt noch mal, es ist geschehen und kann nicht wieder ungeschehen gemacht werden.« Andrew empfand nichts als Verzweiflung und das Gefühl, versagt zu haben. »Es hat keinen Sinn, nicht wahr, Damon? Ich bin nicht gut

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