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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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«
    Mit finsterem Gesicht nahm Damon einen Schluck Wein. »Denke jetzt genau nach, Callista. Hast du im Turm irgendwelche
    Drogen bekommen, um deine Periode zu unterdrücken?« »Nein, das ist nie nötig gewesen.«
    »Ich kann es mir bei Leonie nicht vorstellen, aber hat sie je mit einer Matrix deine Körperströme beeinflusst?«
    »Ich glaube, nur beim normalen Training«, meinte Callista zweifelnd. Andrew fuhr dazwischen: »Sag mal, was soll das alles?«
    Grimmig erklärte Damon: »In den alten Zeiten wurde eine Bewahrerin beim Training zuweilen zum Neutrum gemacht – Marisela sprach darüber, erinnerst du dich? Ich kann es nicht glauben – ich kann es nicht glauben«, brach es aus Damon hervor, »dass Leonie deine Weiblichkeit auf diese Weise vernichtet haben soll!«
    Callista entsetzte sich. »O nein, Damon! O nein! Leonie liebt mich, sie würde niemals... « Aber die Stimme versagte ihr. Sie hatte Angst.
    Leonie war so überzeugt gewesen, Callista habe ihre Wahl für das ganze Leben getroffen, es hatte ihr so widerstrebt, sie freizugeben...
    Andrew fasste Callistas kalte Hand. Damon sagte stirnrunzelnd: »Nein, natürlich bist du nicht zum Neutrum gemacht worden, das ist klar. Wenn die Periode eingetreten ist, läuft die Uhr wieder. Aber in den alten Zeiten, als man der Überzeugung war, für ein noch unreifes Mädchen sei die Jungfräulichkeit eine geringere Bürde, ist es vorgekommen.«
    »Aber jetzt hat sie ihre Periode, und es wird alles wieder mit ihr in Ordnung kommen, nicht wahr?«, fragte Ellemir ängstlich, und Damon antwortete: »Wir wollen es hoffen.« Vielleicht hatte das Geschehen der Nacht, auch wenn es mit einer Katastrophe endete, einige der blockierten Pfade in ihrem Körper wieder erweckt. War sie auf diese Weise plötzlich zur Reife gelangt, konnte ihre Krankheit und ihr körperliches Unbehagen vielleicht auf die normalen Beschwerden zu Anfang der Entwicklung zurückgeführt werden. Damon wusste aus seinen Jahren im Turm, dass junge Frauen, die zur Bewahrerin ausgebildet wurden, und ebenso alle Frauen, die schwierigere PsiArbeiten als das Überwachen verrichteten, oft unter schrecklichen Menstruationsbeschwerden zu leiden hatten. Callista verfolgte seinen Gedanken und lachte ein wenig. »Nun, ich habe anderen Frauen in Arilinn Goldblumentee und ähnliche Heilmittel verabreicht, und dabei habe ich mich immer glücklich geschätzt, dass ich gegen ihre Leiden immun war. Anscheinend bin ich zumindest in dieser Beziehung jetzt in die Reihen normaler Frauen eingetreten! Ich weiß, dass wir Goldblumentee im Destillierraum haben; Ferrika gibt ihn der Hälfte aller Frauen auf dem Gut. Vielleicht brauche ich nichts weiter als eine Dosis davon.«
    Ellemir erbot sich: »Ich gehe und hole dir welchen«, und nach einer Weile kam sie mit einer kleinen Tasse zurück, aus der ein heißes Gebräu dampfte. Es hatte einen stark aromatischen, stechenden Kräutergeruch. In Callistas Stimme klang für einen Augenblick ein Echo ihrer alten Fröhlichkeit mit.
    »Könnt ihr mir glauben, dass ich das noch nie probiert habe? Ich hoffe, es schmeckt nicht gar zu fürchterlich!«
    Ellemir lachte. »Das würde dir nur recht geschehen, du böses Mädchen, wenn du solche Tränke austeilst, ohne eine Ahnung von ihrem Geschmack zu haben! Nein, im Ernst, es schmeckt sogar recht angenehm. Mir hat es nie etwas ausgemacht, den Tee zu trinken. Doch er wird dich schläfrig machen, deshalb leg dich hin und überlass dich seiner Wirkung.«
    Gehorsam trank Callista von der dampfenden Flüssigkeit und kroch unter ihre Decke. Ellemir holte sich eine Handarbeit und setzte sich neben sie. Damon sagte: »Komm, Andrew, lassen wir die beiden allein«, und ging mit ihm hinaus.
    Unten im Destillierraum mit dem Steinfußboden begann Damon, Callistas Vorräte an Kräutern, Essenzen und Destillierapparaten durchzusehen. Andrew betrachtete die merkwürdig geformten Flakons, die Mörser und Stößel und Flaschen auf den Regalen, die Bündel getrockneter Kräuter, Blätter, Stängel, Schoten, Blüten und Samen. »Sind das alles Drogen und Medizinen?«
    »O nein«, antwortete Damon geistesabwesend und zog eine Schublade auf. »Das hier... « – erwies auf zerstampfte Samenkörner – »... sind Küchengewürze, und sie stellt auch Weihrauch als Wohlgeruch für die Innenräume und ein paar kosmetische Lotionen und Parfüms her. Nichts von dem Zeug, das man in den Städten kaufen kann, ist auch nur halb so gut wie die nach den alten Rezepten

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