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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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»Sie ist Mitglied der Schwesternschaft. Und Marisela auch. Marisela wusste, dass du fort warst, und sie kannte Jaelles Zustand. Und Ferrika ist Hebamme auf Armida… «
       »Sie ist mehr als das«, fiel Magda ein. »Sie ist Vollmitglied des Turmkreises.«
       Camilla blickte skeptisch drein, und Magda versicherte ihr: »Das ist sie, sage ich dir, ebenso gut wie ich.«
       Camilla zuckte die Schultern. »Da hast du ja deine Antwort.«
       »Und die Vision, die ich hatte? Verhüllte Frauen - krächzende Krähen… «
       »Du hast es selbst gesagt. Du warst verzweifelt. Du glaubtest, Jaelle werde sterben. Verzweifelte Menschen haben Visionen. Ich glaube nicht, dass an der Antwort, die du erhieltest, irgend etwas Übernatürliches ist.«
       »Du glaubst nicht, dass ein… ein Ruf um Hilfe dieser Art beantwortet werden kann?«
       »Nein, das glaube ich nicht.«
       »Warum nicht?«
       Camilla presste die Lippen zu einer harten Linie zusammen. »Meinst du, ich hätte nicht - gebetet? Ich habe mit all meiner Kraft um Hilfe geschrien. Nicht um menschliche Hilfe, ich habe alle Götter und alle übernatürlichen Wesenheiten angerufen, die in der Nähe sein mochten. Wenn sie dich hören konnten, wo waren sie, als ich den Himmel und auch die Hölle anflehte? Wenn sie dich hörten, warum haben sie mich nicht gehört? Und wenn sie mich hörten und nicht antworteten - was für Götter und Helfer sind sie dann?«
       Magda zuckte unter der durch nichts zu beschwichtigenden Bitterkeit zusammen.
       Ohne Unterbrechung fuhr Camilla fort: »Du hattest eine Vision, Bredhiya.« Sie benutzte das Wort, das eigentlich Schwester bedeutete, in der intimen Form, die es zu Liebling oder Geliebte machte und nur bei familiärer Vertrautheit oder gegenüber einer geschworenen Liebhaberin angewandt wurde.
       »Du hattest eine Vision, einen Traum. Es war dein Ann’dra, der dich hörte. Oder vielleicht Marisela, die Ferrika die Nachricht übermittelte, eine Schwester sei in Gefahr.«
       Da das durchaus möglich war und auf jeden Fall vernünftiger klang als ihre eigene Theorie, versuchte Magda nicht länger, Camilla zu überzeugen. Camillas Gesicht entspannte sich ein bisschen. Sie sprach weiter:
       »Die Schwesternschaft, habe ich gehört, wurde gegründet, um für Frauen das zu tun, was die Cristofero-Brüder in Nevarsin für Männer tun. Aber anders als die Nevarsin-Bruderschaft oder die Comyn verlangt die Schwesternschaft - so sagte man mir - als Entgelt für ihren Unterricht keine Frömmigkeit oder Konformität. Es gibt eine alte Geschichte, eine Sage, wenn du willst, aber einige von den Comyn glauben daran, dass die Sieben Domänen Laran haben, weil sie Nachkommen der Götter sind.« Camillas verächtlich hochgezogene Augenbrauen verrieten Magda, was die Emmasca davon hielt. »Es passt ihnen nicht, dass gewöhnliches Volk diese Gabe hatte oder glaubte, sie zu haben, oder in ihrem Gebrauch ausgebildet wurde, wenn jemand, wie es manchmal geschieht, sie besitzt, obwohl er außerhalb der geheiligten Kaste geboren wurde. Ich weiß nicht, was mit den Comyn geschehen wird, wenn sie endlich begreifen, dass Laran sogar bei Terranern wie dir und Andrew Carr auftaucht. Um ihnen nicht Unrecht zu tun: Wenn man die Comyn darauf aufmerksam macht, dass ein Angehöriger des Volkes mit Laran begabt ist, lassen sie ihn zuweilen ausbilden - für gewöhnlich in einem der geringeren Türme wie Neskaya. Ich zweifele gar nicht daran, dass dein Andrew… «
       »Du nennst ihn andauernd meinen Andrew. Das ist er nicht, Camilla.«
       Camilla zuckte die Schultern. »Möchtest du noch Tee? Der hier ist kalt.« Tatsächlich bildete sich schon trotz des Feuers im Herd eine dünne Eisschicht auf Magdas Tee. »Oder möchtest du lieber nach oben gehen und schlafen?«
       »Ich fühle mich nicht schläfrig.« Magda erschauerte. Die Erinnerung an das, was sie in Lexies Geist gesehen hatte, war noch zu lebendig in ihr, und sie fragte sich, wie sie es schaffen sollte, jemals einzuschlafen. Sie stand auf und goss kochendes Wasser in ihren Becher, dann neigte sie die Tülle über den Camillas. Camilla schüttelte den Kopf.
       »Wenn ich noch mehr trinke, schlafe ich überhaupt nicht! Und du ebenso wenig.«
       »Warum sollte ich schlafen? Ich hatte gehofft, bei Tagesanbruch aufbrechen zu können, und jetzt geht das nicht mehr. Cholayna hat mich gebeten zu bleiben, bis die Sache geklärt ist.«
       »Und natürlich musst du tun, was

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