Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft
Cholayna befiehlt?«
»Sie ist meine Freundin. Ich würde bleiben, wenn du mich darum bätest; warum soll ich es nicht für sie tun? Nur wäre ich so gern wieder bei meinem Kind.«
»Ein paar Tage werden das Band nicht schwächen, Bredhiya.« Camillas ernstes Gesicht verzog sich zum Lächeln. »Ich würde sie so gern sehen - deine Tochter.«
»Bis Armida ist es nicht so weit, und wenn du auch ständig darüber redest, du seist alt, Camilla, weiß ich doch ganz genau, dass du gleich morgen zu den Trockenstädten oder nach Dalereuth oder zum Wall um die Welt reiten könntest, wenn du einen Grund hättest! Warum kommst du nicht mit mir und siehst dir meine kleine Shaya an?«
Camilla lächelte. »Ich? Unter all diesen Leronyn?«
»Sie sind meine Freunde und meine Familie, Camilla. Sie würden dich schon allein aus dem Grund, dass du meine Freundin bist, willkommen heißen.«
»Dann vielleicht eines Tages. Nicht diesmal. Shaya - so haben wir Jaelle als Kind genannt. Sie ist also Jaelles Namensschwester? Wie sieht sie aus? Ist sie dir ähnlich, deine Tochter?«
»Ihr Haar lockt sich wie meins, ist aber nicht so dunkel. Ihre Augen sind wie meine, werden jedoch mit zunehmendem Alter dunkler werden, wie Ferrika meint. Für mich hat sie viel von meinem Vater, ganz bestimmt seine Hände. Merkwürdig, nicht wahr? Wir sagen uns von unsern Vätern los, wenn wir den Eid schwören, aber ganz gelingt uns das nicht. In den Gesichtern unserer Kinder tauchen sie wieder auf.«
»Vielleicht ist es ganz gut, dass ich keine Tochter habe. Ich hätte gar keinen Wert darauf gelegt, in ihr das Gesicht des Mannes zu sehen, der sich von mir eher lossagte als ich mich von ihm! Dein Vater scheint jedoch ein bemerkenswerter Mann gewesen zu sein, und da hast du keinen Grund, dich der Ähnlichkeit wegen zu grämen. Doch was ist mit ihrem Vater? Ich habe natürlich angenommen, es sei der gleiche Lord Damon Ridenow, der Jaelles Kind gezeugt hat - Comyn-Lords werden ermutigt, überall Söhne und Töchter zu zeugen, wie es mein leiblicher Vater getan hat. Es ist seltsam. Meine Mutter hatte ein Kind von einem Mann, der hoch über ihr stand, und wurde später mit einem Mann verheiratet, der weit unter ihr stand, und doch waren beide zu stolz, um das Risiko einzugehen, dass ich schwanger sein könnte von einem der Schurken, die - nun, genug davon. Wie ich sagte: Ich hielt es für selbstverständlich, dass Lord Damon der Vater deines Kindes ebenso wie der Jaelles sei.«
Magda lachte. »Oh, Damon ist nicht so. Glaub mir, so ist er nicht. Jaelle wählte ihn als Vater ihres Kindes; es war ihre Wahl. Damon ist mir sehr teuer. Mein Liebhaber ist er nicht.«
»Dann ist es dieser Terraner? Dein Andrew Carr, Lord Ann’dra? Er gehört zu deinen Leuten. Ich könnte es verstehen - nun, soweit ich das Begehren nach einem Mann überhaupt verstehen kann.«
»Wenigstens verdammst du es nicht, wie so viele Frauen der Gilde, als Verrat an dem Eid.«
Camilla lachte vor sich hin. »Nein. Ich habe jahrelang als Mann unter Männern gelebt, und ich weiß, dass die Männer den Frauen sehr gleichen - vielleicht nur darin nicht, dass es ihnen nicht so freisteht zu sein, was sie sind. Ein Jammer, dass es keine Gildenhäuser für Männer gibt. Jaelle hat mir ein bisschen von Damon erzählt. Aber ist es nun Andrew?«
»Ich liebe Andrew«, gestand Magda, »fast ebenso, wie ich Lady Callista liebe. Als ich mich entschlossen hatte, ein Kind zu bekommen, besprachen wir es zu dritt.«
Magda wusste, dass sie Camilla nicht erklären konnte, wie eng sie innerhalb des Turms miteinander verbunden waren. Es glich in nichts einer anderen Zugehörigkeit, die sie je kennen gelernt hatte. In vieler Beziehung stand Camilla ihr näher als jedes andere menschliche Wesen; sie hätte gern auch dies mit ihr geteilt. Aber wie konnte sie es Camilla begreiflich machen? Camilla, die sich dazu entschlossen hatte, ihr Laran zu blockieren und für immer als eine der Kopfblinden zu leben! Es tat weh, als sie spürte, dass sich Camillas Geist vor ihr verschloss.
Der Verbotene Turm hatte sie aufgenommen, sie war mit Geist und Körper und Herz Teil des Turmkreises geworden. Bis Jaelles Kind geboren wurde, hatte sie gar nicht gewusst, wie sehr sie sich ein eigenes Kind wünschte. Sie waren alle so eng miteinander verwachsen, dass es Magda eine Zeit lang ganz natürlich vorgekommen war, auch sie solle Damon ein Kind gebären,
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