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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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uns geben«, meinte Rafaella. »Im letzten Jahr, als sie mit uns einen Bergungsvertrag für ein abgestürztes Flugzeug abschlossen, hatten alle eine Menge zu tun.« Rafaella war Reiseorganisatorin und sehr gefragt bei den Terranern, die sich in die wenig bekannten, weg- und steglosen Berge der nördlichen Domänen wagen mussten.
       »Ich weiß nicht, ob es das ist, was sie im Sinn haben. Das Flugzeug ist nicht an einem Ort abgestürzt, wo es geborgen werden könnte«, sagte Vanessa. Nun schritten die Frauen schweigend durch eine der stilleren Straßen der Stadt, bis sie vor einem großen Steingebäude, das der Gasse eine fensterlose Front zukehrte, stehen blieben. Ein kleines Schild an der Eingangstür verkündete:

    THENDARA-GILDENHAUS
    SCHWESTERNSCHAFT DER ENTSAGENDEN

    Sherna und Vanessa waren mit den Körben beladen; allein Vanessa hatte eine Hand frei, um die Glocke zu läuten. Eine hochschwangere Frau ließ sie in den vorderen Flur ein. Sie verschloss und verriegelte die Tür hinter ihnen wieder. »Oh, Vanessa, ist es der Abend für die Brücken-Gesellschaft? Das hatte ich vergessen.« Sie gab Vanessa keine Gelegenheit zu antworten. »Rafi, deine Tochter ist hier!«
       »Ich dachte, Doria habe immer noch bei den Terranan zu tun«, antwortete Rafaella nicht sehr liebenswürdig. »Was tut sie hier, Laurinda?«
       »Sie hält mit dem Kasten, der beleuchtete Bilder an die Wand wirft, einen Vortrag für sieben Frauen, die mit Beginn der nächsten zehn Tage zu Heilassistentinnen ausgebildet werden sollen«, berichtete Laurinda. »›Nurses‹ nennen die Terranan sie, ist das nicht ein komisches Wort? Hört sich an, als sollten sie Terranan-Babys die Brust geben, und darum geht es bei ihrer Ausbildung gar nicht. Sie sollen sich nur um die Kranken und Bettlägerigen kümmern und Wunden verbinden und dergleichen. Sie müssen inzwischen fast fertig sein; geh nur hinein und sprich mit Doria.«
       Vanessa erkundigte sich: »Ist Margali n’ha Ysabet im Haus? Ich habe eine Botschaft für sie.«
       »Da hast du Glück«, antwortete die Frau. »Sie will morgen früh mit Jaelle n’ha Melora nach Armida aufbrechen. Sie wären schon heute Vormittag abgereist, aber eins der Pferde verlor ein Hufeisen, und bis die Schmiedin mit ihrer Arbeit fertig war, drohte Regen. Deshalb haben sie die Abreise auf morgen verschoben.«
       »Wenn Jaelle noch im Haus ist«, sagte Rafaella, »würde ich sie gern sprechen.«
       »Sie hilft Doria bei dem Vortrag. Wir alle wissen, dass sie bei den Terranan gearbeitet hat«, sagte Laurinda. »Geht ruhig hinein. Sie sind im Musikzimmer.«
       »Ich will erst meine Körbe wegstellen«, meinte Sherna, aber Vanessa folgte Rafaella in den hinteren Teil des Gebäudes. Sie öffneten die Tür und schlüpften leise ins Musikzimmer.
       Eine junge Frau, deren Haar nach Art der Entsagenden kurz geschnitten war, beendete gerade einen Dia-Vortrag. Sie zählte mehrere Punkte an den Fingern ab und ließ, als Vanessa und Rafaella eintraten, das letzte Farbbild verschwinden.
       »Man erwartet von euch, dass ihr gut lesen und schreiben könnt, im Gedächtnis behaltet, was ihr gelesen habt, und fähig seid, korrekte Notizen zu machen. Ihr werdet an Einführungskursen über Anatomie und persönliche Hygiene teilnehmen, ihr werdet lernen, wie man wissenschaftlich beobachtet und die Beobachtungen aufzeichnet, bevor man euch erlaubt, einem Patienten auch nur ein Essenstablett oder eine Bettpfanne zu bringen. Vom ersten Tag des Unterrichts an werdet ihr den ausgebildeten Krankenschwestern helfen, die Patienten zu versorgen, und wenn ihr die Aufgaben einer Pflegerin beherrscht, wird man euch erlauben, Dienst auf der Station zu tun. Erst im zweiten Halbjahr der Ausbildung dürft ihr Chirurgen assistieren oder den Hebammenberuf erlernen. Es ist schwere, schmutzige Arbeit, aber mir hat sie große Befriedigung gewährt, und ich glaube, euch wird es ebenso gehen. Irgendwelche Fragen?«
       Eine der jungen Frauen, die zuhörend auf dem Boden saßen, hob die Hand.
       »Mierella n’ha Anjali?«
       »Warum müssen wir Unterricht in Hygiene bekommen? Glauben diese Terraner, Darkovaner seien dreckig oder liederlich?«
       »Das darfst du nicht persönlich nehmen«, antwortete Doria. »Auch ihre eigenen Frauen müssen neue und andere Arten der Reinlichkeit lernen, wenn sie Krankenpflegerinnen werden wollen: Die klinische Sauberkeit, die man beachten muss, wenn man Menschen betreut, die sehr krank

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