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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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kroch in das Zelt, das sie mit Vanessa teilte. Sie war glücklich darüber. Die Überquerung des Scaravel-Passes würde schon mit einem Höchstmaß an Zusammenarbeit schwer genug sein.

17. Kapitel
    Jaelle zeigte in den dünnen Schleier aus tanzenden Schneeflocken hinein.
       »Die Stadt im Schnee: Nevarsin.« Magda las ihre Gedanken - sie standen einander neuerdings beinahe Angst erregend weit offen: Werden wir Rafaella und Lexie dort finden? Und wenn nicht, was dann? Zumindest Jaelle würde nicht auf die Idee kommen, nach Hause zurückzukehren. In Magdas Seele nahm diese Reise unwirkliche und traumartige Proportionen an. Sie würde sich dann endlos fortsetzen, sie weiter und weiter ins Unbekannte führen, auf der Suche nach verhüllten Gestalten, dem Krächzen von Krähen, dem Schatten der Göttin, deren große dunkle Schwingen sich über sie breiteten…
       Camillas Pferd stieß leicht gegen ihres. »Heda! Bist du im Sattel eingeschlafen wie ein Bauer beim Frühlingsmarkt, der die große Stadt angafft?«
       Nevarsin erhob sich über ihnen auf der Flanke des Berges. Die steilen Straßen kletterten zum Gipfel hinauf, wo das Kloster thronte, nackte Steinmauern, aus dem gewachsenen Fels des Berges gehauen. Über dem Kloster gab es nichts mehr als den ewigen Schnee.
       Sie zogen spät am Tag in die Tore Nevarsins ein und suchten sich ihren Weg durch krumme Straßen, die manchmal nicht mehr waren als steile Treppen, über die sie Pferde und Chervines führen oder sogar zerren mussten. Überall standen Statuen, die den Propheten oder Gott der Cristoferos - Magda wusste wenig über die Cristofero-Sekte - darstellten, den Lastenträger, der das heilige Kind auf den Schultern trug, umgeben von etwas, das eine Sonne oder eine Welt oder vielleicht nur ein Halo sein mochte. Häufig erklangen Glocken, und einmal, als sie sich dem oberen Ende einer schmalen Straße näherten, begegneten sie einer Prozession von Mönchen, barfuss im Schnee, in strenge Gewänder aus Sacktuch gekleidet. (Aber es schien ihnen nichts auszumachen, ihre Füße sahen rosig und gesund aus, als befänden sie sich in einem milderen Klima.)
       Von der Hymne, die die Mönche sangen, verstand Magda sehr wenig, weil die Worte einem obskuren Casta-Dialekt entstammten. Sie blickten weder nach links noch nach rechts, und die Frauen mussten absteigen, ihre Pferde an den Straßenrand führen und die Zügel der Packtiere festhalten. Der Mönch an der Spitze der Prozession, ein kahl werdender alter Mann mit Hakennase und grimmigem Blick, sah sie böse an. Sicher hatte er für die Entsagenden nichts übrig.
       Magda konnte das gleichgültig sein. Sie kümmerte sich um ihre eigenen Angelegenheiten und störte andere Leute dabei weniger als er. Zumindest erwarteten sie und ihre Freundinnen nicht, dass jeder vor ihnen auf einer doch öffentlichen Straße zur Seite sprang.
       Es waren viele Mönche, und bis sie alle vorübergezogen waren, wurde es dunkel. Der Schnee fiel jetzt dicht.
       »Wohin gehen wir, Jaelle? Wie ich vermute, hast du ein bestimmtes Ziel?«, fragte Camilla.
       »Nevarsin ist eine Cristofero-Stadt«, antwortete Jaelle, »und wie ich euch schon erzählt habe, sind Frauen in Gasthöfen oder Wirtschaften nicht willkommen, falls sie nicht in der Begleitung ihres Ehemannes oder Vaters sind. Aber ihr wisst doch, Rafi und ich machten immer Witze über das Nevarsin-Gildenhaus. Vielleicht wartet man dort schon auf uns.«
       Das Haus, ein großes Gebäude, aus dem hiesigen Stein erbaut, lag in der entferntesten Ecke der Stadt, und drinnen herrschte der gute Geruch nach frisch bearbeitetem Leder vor.
       Das Tor öffnete sich auf einen weiten Hof. (»Wie in den Trockenstädten«, flüsterte Jaelle ihrer Freipartnerin zu.) Dort liefen junge Frauen in schweren Handwerkerschürzen und dicken Stiefeln umher. Sie blieben stehen und begrüßten die Fremden mit höflichen Verbeugungen. Die Meisterin all dieser Frauen, eine kleine, zähe Alte mit Armen wie ein Hufschmied, kam heraus, sah Jaelle mit breitem Grinsen an und erstickte sie fast in ihrer Umarmung.
       »Ah, Kindras Pflegetochter!«
       »Arlinda, du hast dich überhaupt nicht verändert, seit wir uns zum letzten Mal gesehen haben - ist es möglich, dass das schon sieben Jahre her ist? Noch länger?«
       »Genau sieben Jahre sind es; Betta - die Göttin gebe ihr Frieden - war gerade gestorben und hatte das Haus in meinen Händen gelassen. Wie schön, dich wieder zu sehen!

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