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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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teilen, aber sie verstand Jaelles Gründe. Sie durften sich nicht in Cliquen aufteilen. Das war der Ruin schon so mancher Expedition gewesen. Diese Nacht sollte Magda mit Vanessa in dem kleineren Zelt schlafen, Camilla, Cholayna und Jaelle in dem größeren. Vanessa zog vor dem Essen frische Socken an, kramte dann eine Bürste aus ihrem Bündel und begann damit einen Angriff auf ihr Haar.
       »Ich glaube, ich würde noch einmal eine Räuberbande in Kauf nehmen, nur um ein Bad zu bekommen«, sagte sie. »Mein Haar klebt vor Dreck, und ich bin schmutzig von oben bis unten.«
       Magda stimmte ihr zu, dass das zu den größten Unannehmlichkeiten einer Expedition gehörte. »Aber in Nevarsin wird es ein Frauenbadehaus geben«, sagte sie, »und vielleicht finden wir eine Wäscherin für unsere Kleider.«
       »Seid ihr fertig zum Essen, ihr beiden?«
       »Ich bürste nur noch mein Haar.« Vanessa band sich einen Baumwollschal um den Kopf. Camilla schöpfte Eintopf auf Teller und reichte sie herum. Zum Essen hatten sie sich im Schutz der Zeltklappen auf die Satteltaschen gesetzt. Magda hatte Hunger und leerte ihren Teller schnell, aber Cholayna schob das Essen nur herum.
       »Cholayna, du musst mehr essen«, mahnte Camilla. »Wirklich, du musst… «
       Cholayna explodierte. »Verdammt noch mal, Camilla, ich bin kein Kind! Ich habe fast sechzig Jahre lang selbst für mich gesorgt, und ich lasse mich nicht herumkommandieren wie ein kleines Mädchen! Ich weiß, du meinst es gut, aber ich habe es satt bis obenhin!«
       »Dann solltest du dich wie eine erwachsene Frau benehmen, die fähig ist, selbst für sich zu sorgen«, fauchte Camilla. »Du bist wie ein Mädchen von fünfzehn bei ihrem ersten Ausflug aus dem Gildenhaus! Mir ist es gleichgültig, wie alt du bist oder welche Erfahrungen du in einem anderen Klima oder unter den Terranern gesammelt hast. Hier weißt du nicht, was du tun musst - sonst würdest du es tun. Und wenn man sich nicht darauf verlassen kann, dass du richtig isst, muss jemand dafür sorgen… «
       »Langsam, Camilla… «, fiel Jaelle ein, und nun ging Camilla auf sie los.
       »Fang du nicht auch noch an! Seit zehn Tagen schon habe ich das sagen wollen. Es ist nicht recht! Wenn Cholayna sich vernachlässigt und krank wird, gefährdet sie uns alle… «
       »Auch wenn es stimmt, ist es nicht deine Sache, es zu sagen!«, schoss Jaelle zurück, was Camilla in helle Wut versetzte.
       »Mich kümmert es überhaupt nicht, wessen Sache es ist! Wenn die Anführerin schweigt, werde ich sprechen. Seit Tagen warte ich darauf, dass du deiner Pflicht nachkommst und mit ihr darüber redest, aber da diese Terranerin einmal deine Vorgesetzte war, fehlt es dir an Mut dazu oder auch nur an gesundem Menschenverstand. Wenn du deine Pflicht als Leiterin dieser Expedition so siehst… «
       »Ich erfülle meine Pflicht, wie ich sie sehe.« Jaelle kochte vor Zorn. »Und ich bin kein kleines Mädchen, dem du Predigten halten kannst… «
       »Hört mir mal zu, alle beide!« unterbrach Cholayna sie. »Regelt euren Platz in der Hackordnung anderswo und benutzt mich nicht als Vorwand! Ich esse von eurem verdammten dreckigen Essen, so viel mir möglich ist. Es fällt mir jedoch schwer, und es ist nicht nötig, dass ihr mich immerzu daran erinnert! Ich werde mir alle Mühe geben. Wollt ihr es dabei bewenden lassen, ja?«
       »Trotzdem«, fiel Vanessa ein, »was sie sagen, ist richtig. Du tust, als nähmen sie sich damit etwas heraus. Auf einer Expedition wie dieser ist Höflichkeit nicht so wichtig wie Wahrheit. Wirst du krank, müssen wir Übrigen uns um dich kümmern. Ich habe dir auch schon gesagt, in dieser Höhe musst du dich zwingen, Flüssigkeit und Kalorien zu dir zu nehmen.«
       »Ich versuche es doch, Vanessa, aber… «
       Zum ersten Mal ergriff Magda das Wort. »Müsst ihr so grob zu ihr sein? Denkt doch daran, es ist seit vielen Jahren Cholaynas erster Feldeinsatz und ihre erste Erfahrung mit diesem Klima… «
       »Umso eher muss sie sich von denen, die Erfahrung haben, leiten lassen… «, begann Camilla. Jaelle schnitt ihr das Wort ab.
       »Meinst du, es nutzt ihr etwas, wenn du nur dastehst und wie ein Banshee auf sie einschreist? Ich für meine Person brächte keinen Bissen herunter, wenn du das mit mir machtest!«
       Magda streckte in einer versöhnlichen Geste die Hand aus.
       »Shaya, bitte… «
       »Verdammt, Margali, willst du dich gefälligst

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