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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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über dieses Land gesammelt und an merkwürdigen Dingen gesehen habe.«
       »Ich hoffe auf einen Berg, der dem Montenegro-Gipfel ebenbürtig ist«, sagte Vanessa. »Aber man kann nicht alles haben.«
       »Sei vorsichtig mit dem, um was du betest«, lachte Jaelle, »du könntest es bekommen. Es gibt Berge hier, sage ich dir, viel höher als der Scaravel - obwohl ich nach dem, was wir hinter uns haben, auch ohne die Aussicht, jemals wieder einen Fuß über die Baumgrenze zu setzen, zufrieden weiterleben würde. Margali, was wünschst du dir von dieser Stadt der Legenden, falls wir hingeführt werden?«
       »Wie Cholayna will ich mich damit begnügen, Lexie und Rafaella heil und ganz wieder zu finden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich eine von den beiden besonders für altes Wissen interessiert… «
       »Und was Legenden betrifft«, warf Vanessa frech ein, »so bist du selbst die Legende, an der sie gemessen werden, du, Lorne… «
       Magda zuckte zusammen, als habe Vanessa sie geschlagen. Daran brauchte niemand sie zu erinnern - in gewissem Sinn trug sie die Schuld daran, dass diese beiden Frauen, die ihre Freundinnen hätten sein sollen, das Wagnis einer verzweifelten und gefährlichen Reise eingegangen waren.
       Aber wünsche ich mir wirklich, diese Reise nie angetreten zu haben? Ich habe meine eigene Kraft erprobt und mich stärker gefunden, als ich je geglaubt hätte. Möchte ich, dass es nicht geschehen wäre?
       Bequem in dem heißen Bad sitzend, von Dampfwolken eingehüllt, sagte sie sich, dass es überhaupt nicht darauf ankam, ob sie wünschte, es sei nicht geschehen. Es war geschehen, es war Teil von ihr geworden, und ebenso wenig kam es darauf an, ob es zum Guten oder Schlechten war. An ihr lag es, aus der Erfahrung zu lernen, was sie konnte, und den nächsten Schritt in ihrem Leben zu tun.
       Plötzlich fühlte sie sich frei von der »Lorne-Legende«, die sie so lange verfolgt hatte. Niemand, sie selbst am allerwenigsten, hatte von Alexis Anders verlangt, sie solle versuchen, Magdas Leistungen zu erreichen oder zu übertreffen. Es war Lexies Entschluss, nicht meiner! Magda fühlte sich, als sei eine Bürde, schwerer als die Packlast eines Chervines, von ihrem Rücken gefallen und habe sich in dem heißen Wasser aufgelöst. Natürlich würde sie Lexie helfen, wenn sie sie fand. Die junge Frau hatte sich größere Schwierigkeiten aufgeladen, als sie bewältigen konnte. Magda war verpflichtet, für sie zu tun, was sie konnte, allein deswegen, weil ihr Eid als Entsagende von ihr verlangte, Mutter und Schwester und Tochter aller Frauen zu sein. Nicht eines Schuldgefühls wegen, nicht weil es ihr Fehler war, dass Lexie etwas so Übereiltes und Dummes getan hatte. Sie stieß einen langen Seufzer der Erleichterung aus.
       »Ich bin ganz durchgeweicht«, sagte Vanessa. »Ich steige jetzt aus dem Wasser und probiere den heißen Wein, den man uns versprochen hat.«
       »Lass dich nicht aufhalten«, rief Jaelle ihr nach. »Ich muss zuerst zu Arlinda.«
       Saubere Kleidung war ein ebenso großer Luxus wie das Bad. Magda hatte einen Satz zum Wechseln zurückbehalten, als die Mädchen die Wäsche abgeholt hatten. Das Essen war gebracht worden und duftete appetitanregend. Jaelle eilte zu Arlinda, um Rafaellas Botschaft zu hören.
       »Verzeih mir, Breda. Arlinda kannte mich schon, bevor ich den Eid als Entsagende leistete, und sie wird mit mir allein offener sprechen, als wenn noch jemand zuhört. Heb mir etwas von dem gebratenen Rabbithorn auf, das ich auf diesen Platten rieche.«
       Magda sah ein, dass Jaelle vernünftig handelte, und doch beunruhigte es sie, als Jaelle allein wegging. Ihre Amazonenhosen waren in der Wäsche, und sie trug ihren alten pelzgefütterten Bademantel. Darin sah sie klein und verwundbar aus, und Magda wünschte, sie könne sie beschützen. Aber Jaelle war kein Kind, das beschützt werden musste. So kehrte sie um und sah den anderen zu, die mit unverhohlener Gier Deckel von Schüsseln nahmen. Sogar Cholayna wurde schwach bei einem Gericht aus gekochten Weißwurzeln mit Käse und scharfen Gewürzen, dazu eine große Schüssel mit vier verschiedenen Pilzsorten und eine Platte mit gefüllten Gemüsen. Das gebratene Rabbithorn rührte sie nicht an. Dagegen aß sie etwas von der Füllung aus getrockneten Äpfeln und in rotem Wein eingeweichtem Brot.
       Magda stellte eine Keule des Rabbithorns und eine große Portion der Füllung und des

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